Lehren der Liebe. Magda Heigl. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Magda Heigl
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754119815
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Solche Unausgewogenheit hat Jahrzehnte keiner korrigiert. Mit dem Handy können heutige Kinder besser umgehen als die Großeltern. Wie man auf der Erde überleben kann, Gärten anlegt, Holz gewinnt, alle Werkzeuge und Bauteile aus Naturprodukten herstellt, kennen sie nicht.

      Ich bringe das hier zur Sprache, weil das Hohelied das Denken trainiert und alles im Leben im Denken, Arbeit und Beziehung einer Art „Gewissensprüfung“ unterzieht.

      Was wurde versprochen, was bewirkt?

       Weltweit höherer Lebensstandard, Überwindung von Hunger und Unterernährung Entstanden sind Umweltschaden, flächendeckend Krankheiten, Neid

       Verbesserung der Erzeugung, Verteilung von Agrarerzeugnissen Das Brot macht krank, die Früchte sind belastet, Tomaten schmecken wie Gurken

       Schaffung günstiger Lebensverhältnisse für die ländliche Bevölkerung Bauern bankrott, Subventionen umsonst

       Förderung weltwirtschaftlicher Entwicklung Klimaschaden durch Verkehr und Industrie

      Das war das merkwürdige „unbewusste“ Gefühl auf solche Versprechen, wie das denn gehen soll. Der ungeheure Arbeitsdruck schlug sich in Verhältnisse der Familien nieder. Die Welt wurde lieblos. Das Verheerendste war der Eingriff in die kleinsten Bauteile. Atome und Enzyme wurden verändert und vieles mehr. Das wurde als Fortschritt gepriesen? Die Natur rebelliert, entlädt den Unmut in Stürmen, Katastrophen, Blitzen, und Erdbeben. Noch immer verstehen die Gelehrten dies nicht. Früher sagte man: Der Wink Gottes! Das halten sie für Aberglauben. Es sei nur der Klimawandel. Wo bleibt das Forschen was angerichtet wurde mit all dem Treiben, und wer zieht die Schlüsse? Es gab Forschungen, wie die Bäume unter der Radioaktivität leiden. Geworben wurde: Die Agrarindustrie hätte damit den Mehrertrag.

      Die schädigende „Wirtschaftsweltanschauung“ gab es im Kommunismus ebenso wie im Kapitalismus. Im Kommunismus wurden die Religionen abgeschafft (aufgrund ihrer Schlechtigkeit, wie hämisch berichtet wurde). Die guten Seiten wären im Widerspruch zur Moral verachtenden Industrie gewesen.

      Auch im Westen wurde die Religion allmählich ungültig. Aus Unkenntnis wurde gezweifelt. Der Wohlstand lenkte den Blick auf die materiellen Dinge. Gegen Habsucht, Herrschsucht, Hoffart wurde schon im Mittelalter gepredigt. Gebessert hat sich nicht viel. Es ist der Motor der Marktwirtschaft Gier, Geiz und Genuss. Rechtes Handeln ergibt ein gesundes und gutes Leben. Das war immer so, wird gezeigt auch in den Beispielen aus der Natur.

      Es waren falsche Leitbilder, die den Zugang zu der alten Wissenschaft lahm legten, damit auch keine geordnete Basis für Neues bildeten, dafür Entgleisungen fast aller Wissenschaften. Wo ist die Forschung für „Mensch und Natur“. Alle haben ein „Herz“, nicht wahr?

      Als ich das „Hohelied der Liebe“ das erste Mal las, schüttelte ich den Kopf über die eigenartige Poesie und die Ungereimtheiten in den Versen. Es ist nicht leicht, es Satz für Satz bis zum Ende zu lesen. Es ist voll von malerischen Beschreibungen - die nichts ergeben. Anders erging es mir, als ich die inneren Themen bemerkte. Ordentlich sind die Weisheitslehren gegliedert. Sie sprechen jeden persönlich mit seinem Gefühl an, darüber hinaus sehr unterschiedlich. Die gebrauchte Lösung wird schon beim Nachdenken eingeübt.

      Die vielen Bücher, Vertonungen, Kommentare, die es schon zum „Hohelied“ gab, dienten dazu, es „berühmt“ zu machen. Auswendig kennt kaum einer diese Verse, und falls doch, grad mal die wenigen Sätze, die besonders „malerisch“ wirken. Ich habe noch niemand vernommen, der so etwas äußerte:

      „Jetzt kenne ich die Mechanismen der Liebe! Sonst nichts will ich mehr, als sie im Sinn haben und die Liebe verbreiten. Womöglich ginge es, überall diese Einstellung hinzubringen. Nun entstehenden anderen Ansichten und reiferer Taten!“

      Es gibt viele Abschnitte der Bibel, die kaum bekannt sind. Bis zum II. Vatikanischen Konzil im vergangenen Jahrhundert war „offiziell“ die Bibellese verboten. Über die Gründe wurde nie geredet. Es wurde so gedacht: „Die haben das wegen ihren Dünkeln getan, denn sie wollen die Oberhand haben.“ Somit konnten sie predigen wie sie wollten, denn lesen konnte kaum einer. Nach Jahrhunderten wurde das Verbot aufgehoben. Längst gab es Evangelische, die eine Bibel im Haus hatten. Die Ursachen für dieses Verbot sind in allen Konfessionen verschwiegen worden.

      Seit fünf Jahrhunderten liegt die Bibel in Deutsch vor. Je mehr sie bekamen, desto kritischer wurden die Meinungen. Die alttestamentlichen Erzählungen entsprächen nicht der Historik, beklagten sich die Bibelleser. Warum haben die ersten Christen das nicht bemerkt? Schon lange davor war die erste Übersetzung. Eine Klage steht im ersten Gesetzbuch der Germanen um 600 n.Ch., etwa in dem Sinn: „Wegen der mangelhaften Ausbildung kennen wir die verlorenen Details des Alten Testamentes nicht mehr“. Wenn es das Buch gab, was fehlte?

      Die Regeln der Liebe müsste jeder in seinem Herzen haben. Er fühlt, er reagiert …

      Der Zugang zum Buch, in dem auch das Hohelied steht, war in vielen Ländern von unterschiedlicher Art. In einer Reportage über den Jemen wurde vor vielen Jahren ein Tanz gezeigt. Er hieß „Freude an der Bibel“. So etwas fand sich nicht in den Kirchen. Ich meine hier nicht die Tänze und Theateraufführungen, die Kirchen durch Unterhaltung attraktiver gestalten wollten, sondern die Einstellung. „Simchat Torah“. Dargestellt wurde die Freude an Lehre. An den Kopf schlagen, mit „endlich kapiert!“ Beifall spenden, in die Luft springen, nachdenkend drehen. Dies kam nie beim Bibellesen der Deutschen vor. Den Tanz brauchen wir nicht, aber eine solche Reaktion beim Verstehen wäre schon gut. Wer die Propheten in dieser „Freude“ kennt, dem schmerzen beinah die Hände vor lauter Beifall.

      Die Funde von Texten, wie in Qumran, bestätigten nach fast zwei Jahrtausenden die Richtigkeit der biblischen Texte. Richtig waren die gedruckten trotzdem nicht. Entscheidende Hinweise (kleine Kritzel, eigene Abstände, die zum Mehrfachlesen orientierten) wurden bei der Aufarbeitung der Handschriften übersehen. Die Form wurde verkannt.

      Das Hohelied (Lied der Lieder von Salomo) ist alt und galt Jahrhunderte als einer der heiligsten Texte der jüdisch-christlichen Tradition. Als von der Überlieferung nichts mehr gewusst wurde, galt: „Der sehr irdische Liederzyklus beschreibt ein Liebespaar“.

      Um zu erklären, das „Gelesene“ sei stimmig, wurde (nachträglich) gemeint: Es sei für die Rettung vom Liebeszyklus für den Kanon der heiligen Schriften. Geliebter und Geliebte sind Gott und seine Braut Israel oder Christus und die Kirche. In diesem Sinn wurde die Literatur Jahrhunderte nach Christus zitiert.

      War nicht ein fester Zusammenhang für jemand oder gar jeden ersichtlich? Der Frage gehen wir nach, schon allein wegen des Eindrucks der ersten Befürworter.

      Rabbi Akiba, der Vater der mündlichen Thora, setzte sich dafür ein, dass das „Lied“ in den Kanon der Bibel gelangte. Zwischen der mündlichen und der schriftlichen Überlieferung hat dieser Rabbi wohl einen ganz leichten Unterschied gesehen. Unter der mündlichen Überlieferung wurde lange Zeit entweder ein Geheimnis vermutet oder eine mangelhafte Tradition vielleicht, weil sie nicht schriftlich fixiert ist. Dabei ist nur der eine Bibeltext da. Wenn man ihn vorliest oder auswendig vorträgt, wäre er mündlich. Die Frage ist nur, WIE hat das geklungen?

      Es war nicht das Gleiche, je nach Betonung. Vielen Äußerungen über diesen Mann entnehme ich, dass er die Bibel aufschließen konnte, wie Jesus sie gepredigt hat, mit dem inneren Sinn. Was dies bedeutet, möchte ich mit diesem Buch darstellen. … und natürlich, musste im Urchristentum diese Kenntnisse des „Liedes“ bekannt gewesen sein. Sonst wären diese Angaben nicht zustande gekommen und auch nicht das christliche Leben aus den ganz tiefen Wurzeln, zusammen mit den gleichen Lehren von Mose und den Propheten erneuert worden.

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