Flecki fliegt nach Florida. Monika Bonanno. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Monika Bonanno
Издательство: Bookwire
Серия: Bärenstarke Abenteuerreisen
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783742724342
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Löwin Laura nickte und ihr Mann Leeu bestätigte: „Na klar, was denkst du denn. Pepe haben wir unterwegs in Sizilien aufgegabelt.“

      Der Affe erklärte grinsend: „Das war eine gute Gelegenheit. Ich wollte euch doch auch mal wiedersehen. In Italien kam plötzlich dieser Eisvogel angeflogen.“

      „Ja“, zwitscherte Alcedo, „ich war gerade in der Toskana unterwegs. Da traf ich die Löwen und diesen Affen. Sie haben mir erzählt, dass sie euch besuchen wollen.“

      Flecki kam angelaufen und fragte Bruno: „Wer ist denn das, wo kommen die vielen Tiere her?“

      Bruno stellte die Freunde vor und Flecki war begeistert. Er kannte sie alle von den Geschichten seines Vaters.

      Der Bärenjunge strich Leeu über das Fell und sagte: „Du hast meinen Vater auf seiner Reise zum Nordpol vor dem bösen Fuchs gerettet. Dann habt ihr euch in Afrika wiedergetroffen.“

      Er schaute die Mäuse und den Wolf an. „Der tapfere Mäuseritter Soure und Miss Mouse Castle, ihr seid zusammen in der Burg in England gewesen. Little Gray Wolf, du hast meinen Vater bis zum Wikingerschiff durch den kalten Norden begleitet. Ich weiß alles, Papa hat es mir erzählt.“

      „Und ich, kennst du mich auch?“, fragte Pepe und Flecki antwortete: „Klar, du bist der allwissende Affe.“

      „Wo ist eigentlich Polara?“, wollte Laura wissen.

      Bruno deutete zum Höhleneingang. „Sie ist dort drinnen mit den Babys, aber sie müsste jeden Moment kommen. Das hat sie versprochen.“

      Eine halbe Stunde später trat Polara mit ihren Töchtern aus der Höhle und schaute sich um. Sie winkte den Gästen zu und sprach: „Hallo, was für eine Überraschung. Alle unsere Freunde sind da. Hier geht es ganz schön wild zu.“

      Polara blieb mit den Bärenmädchen vor dem Eingang. Der Eisvogel flog zu ihr, setzte sich auf ihre Schulter und betrachtete den neuen Nachwuchs. „Jetzt seid ihr eine richtig große Familie“, stellte er fest.

      Bruno kam zu ihnen und sagte: „Polara, endlich! Flecki vermisst dich schon.“

      „Stimmt nicht“, erwiderte sie, „er spielt. Außerdem ist es zu laut für die Kleinen. Wir gehen besser wieder rein.“

      „Ich werde mich um die Mädchen kümmern“, erwiderte Bruno. „Bleib du mal bei den Gästen, sie haben dich schon vermisst.“

      Er war ziemlich müde und wollte sich ausruhen. In der Höhle legte er sich gemütlich aufs Stroh. Seine Töchter kletterten auf seinen Bauch und hüpften auf ihm herum.

      Bruno brummte: „Jetzt haltet mal still, ich erzähle euch eine Geschichte.“

      Die Bären feierten den ganzen Abend mit den Geburtstagsgästen, dann gingen die Zootiere wieder in ihre eigenen Gehege.

      Die Mäuse, der Wolf, die Löwen und der Affe machten es sich bequem und schlummerten sofort ein.

      Flecki war so aufgedreht, dass er nicht schlafen konnte. Er setzte sich auf einen Baumstumpf und dachte: „Ich möchte auch einmal verreisen.“

      Der Eisvogel flog zu ihm und fragte: „Bist du glücklich, kleiner Bär? Das war wirklich ein feines Geburtstagsfest, oder?“

      „Ja“, antwortete Flecki, „es war ganz schön aufregend mit so vielen Gästen. Wie lange bleibt ihr bei uns?“

      „Ich denke, ein paar Tage werden wir noch bleiben, dann machen wir uns auf den Heimweg.“

      „Darf ich mitkommen?“, fragte Flecki hoffnungsvoll. „Ich glaube, dass du dafür noch zu klein bist. Du musst halt deine Eltern mal fragen. Aber jetzt wird geschlafen.“

      2. Die Einladung vom Naples Zoo

      Einige Wochen später war wieder alles ganz normal im Bärengehege. Flecki spielte mit den anderen Bärenkindern Ball. Seine Mutter hatte es sich mit den Zwillingen bequem gemacht und schaute ihnen zu.

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      „Pass auf Mama, ich schieße jetzt ein Tor!“, rief Flecki und kickte den Ball mit voller Wucht.

      Er flog an dem Kopf der Mutter vorbei, über den Wassergraben, zwischen den Bäumen hindurch über den Zaun.

      „Sei doch vorsichtiger“, schimpfte Polara, „jetzt ist der Ball weg. Außerdem hättest du einen Menschen damit treffen können.“

      Er fragte: „Warum? Die Zoobesucher sind doch schon alle weg.“

      In diesem Moment ging das Tor auf, Bruno und der Zoodirektor betraten das Gehege. Der Direktor hielt den Ball in der Hand und schaute vorwurfsvoll zu den Jungbären. „Wer hat den Ball geworfen?“, wollte er wissen.

      „Ich war das“, gab Flecki kleinlaut zu. „Entschuldigung, das war wohl zu fest geschossen.“

      „Von wo aus hast du ihn gekickt?“, fragte der Direktor.

      Flecki stellte sich auf die Position. „Von hier.“

      „Alle Achtung, starker Schuss“, meinte der Zoodirektor anerkennend und fügte hinzu: „So geht das aber nicht. Der Ball muss im Gehege bleiben, sonst behalte ich ihn. Dann dürft ihr nicht mehr damit spielen. Habt ihr gehört.“

      Die Bärenjungen nickten und versprachen, dass sie in Zukunft vorsichtiger sein werden.

      „Jetzt müssen wir aber mit Flecki sprechen“, meinte Bruno und rief Polara: „Kommst du mal, wir haben etwas Wichtiges zu entscheiden.“

      Als seine Mutter neben ihm stand, fragte Flecki aufgeregt: „Was gibt es denn?“

      Der Zoodirektor erzählte, dass er eine Anfrage von dem Zoo in Naples bekommen hatte, die Flecki gerne für ein paar Monate ausleihen wollten.

      „Wo ist denn dieses Naples? Warum soll Flecki dorthin?“, wollte Polara wissen.

      „Das ist in Florida. Flecki ist so ein entzückender Cappuccinobär, das gibt es selten.“

      „Wo bitte ist denn Florida?“, unterbrach ihn Bruno. „Warum brauchen die unseren Flecki?“

      Der Direktor erklärte, dass Florida in Amerika liegt. „Der Zoo in Naples wurde von dem letzten Hurrikan so stark beschädigt, dass man dort vieles reparieren muss.“

      „Dazu brauchen sie unseren Sohn? Das glaub ich nicht, der ist handwerklich total ungeschickt“, erwiderte Bruno.

      Der Zoodirektor musste lachen. „Nein, Flecki ist einfach eine schöne Attraktion, die dem Zoo das Geld für die Reparaturen einbringt.“

      „Nach Amerika will ich auch“, äußerte sich Polara und ihre blauen Augen leuchteten.

      „Kommt gar nicht infrage“, sagte Bruno hastig, „du bleibst schön hier bei den Babys.“

      „Dann musst du mitfahren. Flecki ist viel zu klein, um alleine zu verreisen“, beschloss die Eisbärin.

      Bruno erwiderte: „Nein, ich möchte nicht mehr reisen. Er ist nicht zu jung, ich war genauso alt wie unser Sohn, als ich mich auf den Weg zum Nordpol gemacht hatte.“

      „Ja“, gab sie zu, „aber ich möchte so gerne nach Amerika. Bleib du doch bei den Kleinen, dann kann ich Flecki begleiten.“

      Bruno tippte sich an die Stirn. „Wirklich nicht. Er schafft das ganz alleine. Außerdem ist er ja nicht in der Wildnis, sondern nur in einem anderen Zoo.“

      Während ihrer Diskussion hatten sie den Zoodirektor ganz vergessen. Er lachte, dann mischte er sich ein: „Wollt ihr nicht mal Flecki fragen, was er dazu sagt?“

      Flecki nickte begeistert. „Ja, ich will nach Florida fliegen. Auf jeden Fall, wann geht es los?“, wollte er wissen und der Direktor antwortete: „Morgen früh.“