Natürlich hätte sie sich über einige Prozentpunkte mehr gefreut, aber sie weiß, dass sie mit ihrer politischen Vita, mit ihren Konflikten, nicht everybody’s darling sein kann. Als zentrales Ziel ihrer Politik nennt Nahles: Arbeit zu schaffen, gute, Existenz sichernde Arbeit, statt mit Sozialtransfers den Mangel an Arbeit erträglich zu machen. Diese Orientierung auf Arbeit zeichne Sigmar Gabriel, Frank-Walter Steinmeier und sie aus. „Gerechter Lohn für gute Arbeit“ ist für sie ein immer aktueller Gerechtigkeitsbegriff.
Auch nach einem langen, mit Terminen voll gestopften Arbeitstag zeigt Andrea Nahles keine Stresssymptome, ist sie hoch konzentriert, obwohl der Tag für sie um 6:30 Uhr in der Frühe beginnt. Das preußische Arbeitsethos ist ein Familienerbe, ihre unerschöpfliche Energie wohl auch. Doch was feuert dieses politische Kraftwerk an? Nach Erfolgen ist sie nicht supereuphorisch, nach Niederlagen nicht tief deprimiert. Sie weiß, dass beides kommt und geht. „Entscheidend ist meine innere Haltung. Ich versuche aus jeder Situation das Beste zu machen.“ Diese lebensbejahende, optimistische und zupackende Grundhaltung spiegelt sich in ihrem Motto: „Carpe diem“− nutze den Tag. „Wenn ich nicht die Grippe habe, gehe ich optimistisch in jeden Tag. Ich bin auch kein Ego-Typ. Ich weiß, dass mir vieles im Team besser gelingt als allein. Deshalb bin ich gern Generalsekretärin der SPD.“
Ibrahim Evsan
Vordenker der digitalen Welt
„Ich gehe für meine Ideen durch die Hölle“
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