“Was macht dich so nervös, Maymay?”
“Ich denke, jemand beobachtet uns. Ich hab es schon in der Schlucht gespürt.”
“Warum hast du nichts gesagt?”
“Weil es nur ein Gefühl ist. Du hast keine Ahnung, wie oft ich für mein Bauchgefühl bereits belächelt worden bin.”
Goose zuckte mit den Schultern.
“Ich höre auch immer auf meinen Bauch. Hat mir mehr als einmal das Leben im Dschungel gerettet.”
“Brasilien?”
“Ja. Ich war zwei Jahre während der Guerilla Krieges dort. Scheiß schwüle Hitze und der Dschungel ist unberechenbar. Nicht zu vergessen die verdammten Moskitos. Verdammte Blutsauger.”
“Ich war in Libyen.”
“Ja, ich weiß. Ich weiß alles über deine Heldentaten, Maymay.”
“Argh, kannst du den dämlichen Spitznamen lassen?”
Goose lachte.
“Soll ich dich etwa mit Ma’am anreden?”
“Maya ist vollkommen ausreichend.”
“Nee, ich bleib bei Maymay.”
“Hmpf.”
“Also, Maymay, was sagt dir dein Gefühl? Ist unser Stalker Freund oder Feind?”
Ich zuckte mit den Schultern.
“Ich weiß nicht. Ich hab kein Gefühl von Bedrohung empfunden. Doch...”
“Doch was?”
“Eine gewisse Unruhe. Als wenn etwas passieren wird. Ich weiß nur nicht, was.”
“Hmm. Wer oder was immer es ist, wir haben genug Männer und Feuerkraft, um es mit allem aufzunehmen.”
“Ja, du hast recht. Ich mache mir nicht wirklich Sorgen oder so, nur... Ich weiß nicht. Ich kann es nicht wirklich beschreiben. Ich bin nur froh, dass wir hinter Grief und nicht Dread her sind. Grief ist der harmloseste von den drei Aliens. Auch wenn das natürlich nicht heißen soll, dass er nicht gefährlich ist.”
“Ja, ich frage mich, ob Hunter und sein Team Dread schon aufgespürt haben”, sagte Goose nachdenklich.
“Hunter ist der beste Fährtenleser”, wandte ich ein. “Ich wette, er findet Dread bevor wir Grief gefunden haben.”
Goose zuckte mit den Schultern.
“Irgendetwas lauert da draußen”, warf Hopkins ein, sich zu uns umdrehend.
“Was? Hast du was gesehen?”, fragte ich, auf die Beine springend.
“Nee”, erwiderte Hopkins. “Ist mehr so ein Gefühl.”
“Hm, ich hab Goose gerade erzählt, dass ich seit der Schlucht das Gefühl gehabt habe, dass wir beobachtet werden.”
“Denkst du, es ist der Alien?”, fragte Hopkins.
“Keine Ahnung”, erwiderte ich. “Eigentlich sollten wir ihn aufspüren und nicht anders herum.”
“Vielleicht will er herausfinden, ob er uns trauen kann”, warf Goose ein. “Möglicherweise denkt er darüber nach, sich zu stellen.”
“Das wäre natürlich gut für uns”, sagte ich nachdenklich. Er ist seit über einer Woche hier in der Wildnis. Wahrscheinlich kann er nicht genügend zu essen finden, um seinen enormen Kalorienbedarf zu decken. Er könnte erschöpft und hungrig sein. Es würde unseren Job um einiges einfacher machen, wenn das zutrifft.”
“Wir werden abwarten”, sagte Hopkins. “Die Nacht ist noch lang. Aber wir sollten unsere Ablösung über unseren Verdacht informieren.”
“Ja, du hast recht”, stimmte ich zu.
“Okay, ich muss mal pissen”, warf Goose ein. “Ich bin gleich zurück. Ihr zwei habt hier alles unter Kontrolle?”
Ich verdrehte die Augen.
“Was das eine ernst gemeinte Frage?”
Goose zuckte mit den Schultern.
“Geh pissen!”, sagte ich mit einem unterdrückten Lachen. “Aber pass auf, dass du nicht über eine Schlange oder so stolperst.”
Goose schnaubte und schüttelte den Kopf, dann wandte er sich ab und verschwand zwischen den Zelten. Hopkins wandte mir wieder den Rücken zu, um in die Nacht hinaus zu starren. Ich setzte mich wieder hin und suchte mit dem Nachtsichtgeräte die Umgebung ab. Alles war ruhig, nichts Verdächtiges in Sicht. Mit einem Seufzen streifte ich das Gerät ab und legte es neben mich. Ich dachte über Gooses Worte nach. Konnte er richtig liegen mit seiner Vermutung? War Grief durch Hunger geschwächt und spielte mit der Idee, sich uns zu stellen? Der Schrei eines Kojoten hallte durch die Nacht. Doch es war nicht der Kojote, dessen Anwesenheit mir eine Gänsehaut verschaffte und meine Nackenhaare aufrichten ließ. Ich hatte nicht mehr die Gelegenheit zu schreien, als sich eine Hand über meinen Mund legte. Es folgte ein Schlag auf meinen Kopf und alles um mich herum wurde schwarz.
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