„Ob zeitungslesende Einbrecher oder Zufall, lässt sich vermutlich nicht mehr klären“, sagt der Kommentator dann.
Dann wird gesagt, dass man über die Täter nur mutmaßen kann. Zwar gehe man davon aus, dass es sich um professionelle Banden aus Osteuropa handeln würde, aber dies müsste erst geklärt werden.
Dann spricht wieder der uns schon bekannte Buchautor:
„Wir sehen, was die Täterstruktur, die Zusammensetzung nach Landsmannschaften angeht, durch ein ganz schmales Fenster.“
Der Mann wollte damit sagen, dass bei der minimalen Aufklärungsquote von 13- 14 %, man eh nur einige wenige Täter kennt und es verschärfend dazu noch hinzukäme, dass die, die man einmal gefasst hätte, in 99 Prozent aller Fälle gar nicht verurteilt würden. Wie bitte? Da stockt der Zuschauer erst einmal. Wieso das denn?
Wenn es bisher beim ambitionierten Jungkriminellen nur noch den Hauch eines Zweifels gegeben haben sollte, dass es sich beim Einbruchsgeschäft um die ultimative Geschäftsidee handelt, dann müsste spätestens jetzt klar sein, dass Verbrechen sich lohnt.
Der Kripochef kommt auf den Schirm und sagt sinngemäß, dass man von der These Abstand nehmen sollte, dass es sich hier um kriminelle Banden aus Osteuropa handeln würde, denn, man würde so wichtige andere Tätergruppen ausblenden. Dies sagt der Chef der Kripo in unverständlich erheiterten Ton, den man nicht ganz nachvollziehen kann.
Der Zuschauer ist immer verwirrter. Nicht nur, dass Einbruch kinderleicht ist und fast nie zu einer Verurteilung führt, auch die Täter sind absolut unbekannt und damit nie zu fassen.
Jetzt wird die These des Kripochefs dadurch untermauert, dass es auch viele Täter aus Deutschland geben würde. Die Beschaffungskriminalität wurde erwähnt.
Etwas später erfährt man aber, dass es dem gleichen Kripochef gelungen ist, 90 Täter festzunehmen, und, dass die fast alle aus Georgien stammen.
Ein Kriminalbeamter sagt dann, dass die Menschen entweder in ihren Heimatländern angeworben werden oder sich einen Aufenthalt in Deutschland für längere Zeit „verschaffen“.
Wie man sich einen solchen Aufenthalt in Deutschland verschafft, wird dann im nächsten Bericht den staunenden Zuschauern präsentiert.
Es stellte sich heraus, dass viele der festgenommenen Personen auffällig oft als Wohnadresse ein Auffanglager für Asylanten in Karlsruhe angaben.
„Den Asylstatus benutzen sie nur als Tarnung. Georgier, im speziellen, werden zwar nahezu zu hundert Prozent wieder abgeschoben, doch bis das passiert, vergehen manchmal Monate“, so der Originalton des Kommentators.
Es wird das Ost-West-Armutsgefälle erwähnt, das immer noch bestände und dann erscheint der Buchautor auf dem Schirm und erstaunt den Zuschauer mit unbekannten Fakten. Er behauptet nämlich, dass die Deutschen in Europa nicht am schlimmsten betroffen wären, sondern, dass es in anderen Ländern noch sehr viel mehr Kriminalität geben würde. Das beruhigt sicher den Menschen, der Opfer eines Einbruchs geworden ist. Wenn das in anderen Ländern noch häufiger geschieht, dann ist es nicht ganz so schlimm.
Nachdem man alle politischen Aspekte, die mit der Kriminalitätsentwicklung in Deutschland zusammenhängen könnten, allesamt erfolgreich weggeblendet hat, erfährt der Zuschauer, dass es doch am besten wäre, wenn man Täter schon vor ihrer Tat fassen könnte. Also eine Art prophylaktischer Tatbestand.
Dazu muss Tom Cruise herhalten, der das in Hollywood schon einmal durchexerziert hat; nun geht es eher um Science-Fiction, als um die Realität.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Herr Verheugen absolut Unrecht hatte.
Die Osterweiterung hat genau zu dem geführt, was alle Mahner befürchtet haben. Europa ist ein El Dorado für organisierte Kriminalität geworden. Die Polizei hinkt der Entwicklung machtlos hinterher und hat keine Strategie, die es den Täterbanden erschwert, auf Raubzug zu gehen.
Die Politik, die diesen Zustand herbeigeführt hat, sieht sich nicht im Mindesten genötigt, hier Abhilfe zu schaffen. Auch gibt es kein Konzept. Wer sich einmal die Mühe macht und bei Aktenzeichen XY nachrecherchiert, welchen strukturellen Wandel die Täterbeschreibungen in den letzten zwanzig Jahren genommen haben, der muss bei objektiver Betrachtung erkennen, dass es fast ausnahmslos organisierte Banden sind, die Deutschland seit der Osterweiterung der EU heimsuchen.
Es fehlt aber an Belegen hierzu, da sowieso niemand gefasst wird und man keine Statistiken führt.
Das Sicherheitsempfinden der bundesdeutschen Bürger hat aber nicht abgenommen. Glaubt man der Statistik.
Glaubt man der Statistik nicht, lebt man unter Menschen.
Wer das tut, der weiß, dass viele Bürger extrem verunsichert sind. Das Sicherheitsempfinden ist auf ein Minimum geschrumpft und das Vertrauensverhältnis der Bürger schwer gefährdet.
Grexit
Die Milliarden fließen weiter. Entgegen der Ansicht einer überwiegenden Mehrheit der Bundesbürger, gibt es eine breite Zustimmung im Bundestag, über die erneuten Hilfen für Griechenland. Auch wenn diese Mittel nicht ausschließlich von den Deutschen bereitgestellt werden, stammt der Löwenanteil der Hilfen direkt aus dem bundesdeutschen Staatssäckel.
Die EU zeigte sich zwar irritiert, dass in Griechenland keine konservative Partei, sondern eine linksgerichtete Regierung im Amt ist, macht aber auf der anderen Seite keinen Hehl daraus, dass ein Grexit, also ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro, absolut unmöglich ist.
In den Medien übertrumpfen sich die Empörungsbekundungen des Herrn Schäuble, der so tut, als hätte er noch nie etwas von kontroversen Meinungen in der Finanzpolitik vernommen. Herr Schäuble glaubt, dass er es am besten weiß. Er fühlt sich beleidigt, dann empört, dann verunsichert und dann gar verunglimpft.
Die Bundesregierung ist irritiert, weil die Griechen zwar weiter am Euro teilhaben wollen, im Gegenzug aber Sparen für sinnlos halten. Das ist eine gute Zahlungsmoral, die besonders dem Normalbürger bei jedem Kleinkredit sofort den Hahn zudrehen würde.
In der großen Dimension ist es aber offensichtlich möglich, alles zu bekommen und wenig zu geben. Das Konstrukt ist deshalb so fragil, weil bei einem Ausscheiden von Otto Normal aus dem Zahlungsverkehr und möglicherweise dem Leben, das System dennoch weiter existiert. Beim Ausscheiden der Griechen aus der Eurozone scheint es um Leben und Tod von ganz Europa zu gehen.
Hätte man vor vierzig Jahren irgendeinem Bundesbürger erzählt, dass seine Steuern in nicht allzu ferner Zukunft dazu dienen werden, ganz Europa durchzufüttern, hätte der Bürger sicher schallend gelacht. Hätte man bei Einführung des Euros den Bürgerinnen und Bürgern erzählt, dass die EU eine Solidargemeinschaft ist, die Steuergelder von Nationen nach Gutdünken umverteilt, wäre die Ablehnung des Euros sicher noch massiver gewesen, als sie es ohnehin schon war.
Nun ist das Problem aber das, dass beide Seiten in dem Poker um die Steuermilliarden nicht ganz ehrlich sind.
Die Deutschen sind es deshalb nicht, weil sie seit Jahren wissen mussten, dass die bewilligten Hilfen für Griechenland nicht dem Volk zugutekamen, sondern in unsichtbaren und geheimen Kanälen der Großfinanz versickert sind.
Die Griechen sind deshalb nicht ehrlich, weil sie bei seriöser Betrachtung einen Einstieg in die Eurozone von Anfang an hätten ablehnen müssen.
Die Deutschen, oder sagen wir eher die Vertretung der Deutschen im Bundestag, sind aber auch deshalb nicht ehrlich, weil sie von Sparen reden und dies anderen Nationen zu verordnen meinen müssen, und auf der anderen Seite es gerade die bundesdeutschen Regierungen sind und waren, die ungeheure Schuldenberge auftürmen und ihr Geld mit offenen