An dieser Stelle sei noch einmal gesagt, dass es nicht um Schnelligkeit geht. Hashimoto kam meist als längerer Prozess und es braucht Geduld mit deinem Körper, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Vielmehr soll dich dieses Buch durch den Prozess begleiten und dir die Möglichkeit geben, immer wieder einmal nachzuschlagen.
Ich würde dir empfehlen, langsam zu lesen und das Buch zwischendrin wegzulegen und Gelesenes umzusetzen, um dann nach einer Pause entsprechend weiter mit dem Buch zu arbeiten. Es soll tatsächlich eine Art „Fibel“ sein – ein Nachschlagewerk, wenn du dir unsicher bist und nicht mehr weißt, wo du ansetzen kannst.
Lass uns einmal die wichtigsten Symptome durchgehen.
1. Symptome
Also, welche Symptome treffen aktuell auf dich zu?
Bitte nutze dazu das Arbeitsblatt „Symptome“, welches du unter dem Link im Kapitel „Fibelmaterial“ am Ende des Buches findest.
2. Schilddrüsenwerte
Wenn wir über die Bestandsaufnahme sprechen, müssen wir auch die Schilddrüsenwerte hinzunehmen. Es ist wichtig, dass du für den Start einmal aktuelle Schilddrüsenhormonwerte hast. Im Idealfall hast du auch Leberwerte, Blutfettwerte und den Glucosewert – so kannst du die Bestandsaufnahme viel besser angehen. Die Werte bekommst du in aller Regel bei deinem Hausarzt (meist kostenpflichtig). Sollte dieser nicht bereit sein, sie dir abzunehmen, kannst du diese Werte auch in einem freien Labor einholen (diese sind dann kostenpflichtig).
Alternativ kannst du auch ein Testset direkt von unserem ausgewählten Partner (auch kostenpflichtig, jedoch viel entspannter, zeit- und stresssparender) nach Hause bestellen und die Proben dann selbst einsenden.
Den Link zur Bestellung, inkl. Vorteilsrabatt, findest du im Kapitel „Fibelmaterial“ am Ende des Buches.
Das heißt, wir brauchen folgende Werte:
TSH, fT3, fT4, TPOAK (Schilddrüsenwerte)
GOT, GPT, GGT (Leberwerte)
HDL, LDL, Cholesterin (Blutfettwerte)
Glucose und HbA1c (Blutzuckerwerte)
Was die genauen Werte bedeuten, gehen wir in einem späteren Kapitel durch.
3. Deine Timeline
Zum dritten Punkt der Bestandsaufnahme gehört deine Timeline! Diese Fragen sind wichtige Indikatoren, um mögliche Trigger ausfindig zu machen.
Trigger sind Faktoren, die Auslöser für deine Hashimoto-Erkrankung waren, aber auch Auslöser eines Schubs sind.
Schaffst du es herauszufiltern, was deine Trigger sind, so kannst du relativ leicht zukünftige Schübe vermeiden.
Also beantworte dir mal ganz ehrlich diese beiden Fragen auf dem Arbeitsblatt.
1 Wann ging es dir das letzte Mal richtig gut – mental und seelisch?
2 Wann ging es dir das letzte Mal richtig schlecht? Was passierte vorher?
Bitte nutze dazu das Arbeitsblatt „Symptome“, welches du unter dem Link im Kapitel „Fibelmaterial“ am Ende des Buches findest.
Diese beiden Fragen sind wichtig, weil sie dir Aufschluss über deine Trigger geben. Trigger sind Punkte in deinem Leben, die die Entstehung von Schüben bei Hashimoto fördern bzw. eine Verschlimmerung der Symptomatik fördern. Diese sind sehr individuell und können von Mensch zu Mensch sehr, sehr unterschiedlich sein.
4. Mögliche Trigger
Hormonelle Umschwünge wie Schwangerschaft, Stillzeit, Wechseljahre, Pubertät.
Medikamente wie Antidepressiva, Antibiotika, Cortison, Impfungen, Antibabypille, Hormonspirale.
Körperlicher Stress wie Infekte, Operationen, Zahnbehandlungen, Schlafstörungen, Unfälle.
Emotionaler Stress wie Traumata, Druck, Scheidung, Verlust, Konflikte.
Ernährung wie Zucker, Koffein, Alkohol, Unverträglichkeiten.
Mach also diese Aufgabe auf jeden Fall sehr gewissenhaft. Und sei ganz ehrlich mit dir, denn du willst rausfinden, warum es dir aktuell nicht optimal geht. Wenn also z. B. Rauchen, Süßes oder bestimmte Traumata deine Trigger sind, dann schreibe sie unbedingt in dein Arbeitsblatt „Trigger“.
Bitte nutze dazu das Arbeitsblatt „Trigger“, welches du unter dem Link im Kapitel „Fibelmaterial“ am Ende des Buches findest.
Unter- oder Überfunktion – oder doch ein Schub?
Um die Bestandsaufnahme komplett zu machen, solltest du wissen, ob du dich aktuell in der Über- oder in der Unterfunktion befindest. Oder vielleicht sogar auch gerade mitten in einem Schub.
Die meisten Betroffenen wissen gar nicht, was momentan in ihrem Körper los ist und es ist ihnen auch nicht möglich, das wirklich gut einschätzen zu können. Um es dir leichter zu machen, gibt es hier eine Übersicht, so kannst du ziemlich sicher sagen, ob du dich in einer Über- oder Unterfunktion befindest.
Symptome in der Überfunktion
Dazu sei gesagt – meist hast du Überfunktionssymptome, wenn Hashimoto erst malig auftritt. Viele Frauen sind mit Panikattacken gestartet oder mit Ängsten. Nach dem Abflauen dieser Symptome und der akuten Entzündung kommt es dann zur akuten Unterfunktion mit Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit etc. (typisch für die Überfunktion ist eine gereizte Grundstimmung, Einschlafschwierigkeiten, aber auch Druck auf der Schilddrüse oder ein heißes Gesicht).
Du findest im Arbeitsblatt „Symptome-ÜF“ eine Übersicht von Symptomen in der Überfunktion (bitte zähle durch, wie viele der Symptome aktuell auf dich zutreffen und vergib je 1 Punkt dafür).
Bitte nutze dazu das Arbeitsblatt „Symptome-ÜF“, welches du unter dem Link im Kapitel „Fibelmaterial“ am Ende des Buches findest.
Symptome in der Unterfunktion
Im Gegensatz dazu findest du im Arbeitsblatt „Symptome-UF“ eine Übersicht von Symptomen in der Unterfunktion (bitte zähle durch, wie viele der Symptome aktuell auf dich zutreffen und vergib je 1 Punkt dafür):
Bitte nutze dazu das Arbeitsblatt „Symptome-UF“ welches du unter dem Link im Kapitel „Fibelmaterial“ am Ende des Buches findest.
Je nachdem, wo du die höhere Punktzahl hast, liegt aktuell deine Einstellung. Z. B. höhere Punktzahl bei Unterfunktion – du bist aktuell in der Unterfunktion. Sollten beide Punktzahlen in etwa gleich sein, solltest du unter dem Punkt Schilddrüseneinstellung weiterlesen, da du davon ausgehen kannst, eine Umwandlungsschwäche zu haben. Bei einer Umwandlungsschwäche ist meist dein fT3-Wert sehr schlecht, wobei dein fT4-Wert an der Grenze zur Überfunktion ist. So kommt es zustande, dass du sowohl Unter- als auch Überfunktionssymptome hast.
Woran erkenne ich einen Schub?
Zuerst einmal solltest du wissen, dass Hashimoto in Schüben verläuft – dies ist vielen oftmals nicht klar. Schübe erkennt man am ehesten am intervallartigen Auftreten von Symptomen. Es gibt immer wieder relativ gute Phasen bei dir und darauf folgen dann wieder schlechte Phasen. Im akuten Schub hat man häufig Symptome der Überfunktion.
Wie kann man nun unterscheiden, ob es sich um einen Schub handelt oder um eine Überfunktion?
Ein Schub ist bei vielen gepaart mit einer Art Grippe- oder Krankheitsgefühl, welches häufig mit einem „heißen Kopf oder Gesicht“ einhergeht, aber auch starken Muskelschmerzen, die von einem auf den anderen Tag kommen.