Franz Kafka, "Die Verwandlung" - Inhalt, Zitate, Interpretation. Helmut Tornsdorf. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Helmut Tornsdorf
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783754175538
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des Ausbruchs aus dem falschen Leben - ohne deshalb das richtige Leben schon gewonnen zu haben. ************ ** SB 4.2 ** ************ Im folgenden verschärft sich die Haltung des Prokuristen. Er verweist auf Nachlässigkeiten Gregors im geschäftlichen Bereich, was die These unterstreicht, dass Gregors Verwandlung schon vor dem Beginn der Erzählung eingesetzt hat. @@@ „Ich staune, ich staune. Ich glaubte Sie als einen ruhigen, vernünftigen Menschen zu kennen, und nun scheinen Sie plötzlich anfangen zu wollen, mit sonderbaren Launen zu paradieren.“@@@ Interessant vielleicht noch die subtile Herangehensweise, wenn der Prokurist zunächst einmal behauptet, Gregor in Schutz genommen zu haben gegen Überlegungen des Chefs im Hinblick auf eine mögliche Unterschlagung von Geldern. Dann aber präsentiert er seine Kritik an den Leistungen Gregors und gefährdet damit dessen Existenz. @@@ „Nun aber sehe ich hier Ihren unbegreiflichen Starrsinn und verliere ganz und gar jede Lust, mich auch nur im geringsten für Sie einzusetzen. Und Ihre Stellung ist durchaus nicht die festeste.“@@@ ************ ** SB 4.3 ** ************ Gregor ist jetzt offensichtlich gefordert und hält aus dem Zimmer heraus, am Boden liegend, eine längere Rede, bei der er die folgenden Strategien verfolgt: 1. Zum einen bagatellisiert er weiter seine Situation, kündigt auch bereits eine Besserung seines Zustandes an und verspricht, bereits mit dem 8:00 Uhr-Zug unterwegs zu sein. Das ist natürlich angesichts seiner realen Situation völlig illusorisch und eine reine Schutzbehauptung. ************ ** SB 4.4 ** ************ 2. Gregor entscheidet sich dann, die Tür zu öffnen und sich den anderen zu zeigen. Damit verbindet er interessante Hoffnungen, die alle auf das Loswerden von Verantwortung hinauslaufen. Auch das dürfte typisch für seine Gesamtsituation sein, unabhängig von seiner konkreten Lage. @@@ “Er wollte tatsächlich die Tür aufmachen, tatsächlich sich sehen lassen und mit dem Prokuristen sprechen; er war begierig zu erfahren, was die anderen, die jetzt so nach ihm verlangten, bei seinem Anblick sagen würden. Würden sie erschrecken, dann hatte Gregor keine Verantwortung mehr und konnte ruhig sein. Würden sie aber alles ruhig hinnehmen, dann hatte auch er keinen Grund sich aufzuregen, und konnte, wenn er sich beeilte, um acht Uhr tatsächlich auf dem Bahnhof sein.“@@@ Dies ist nur scheinbar ein Widerspruch zu dem, was vorher gesagt worden ist. In Wirklichkeit geht der Ungeziefer-Gregor konsequent seinen Weg, sich aus den alten Zwangsverhältnissen zu lösen, koste es, was es wolle. Denn die erste Variante führt genau so zur sofortigen Beendigung seines Arbeitsverhältnisses wie die zweite Variante. Im Schlussteil dieses Abschnitts gelingt es Gregor, sich aufzurichten. Er bekommt dann mit, dass seine lange Rede dazu geführt hat, dass der Prokurist den Eindruck einer Tierstimme hat. ************ ** SB 4.5 ** ************ Das wiederum führt bei der Mutter, der schon vorher die Stimme aus dem Zimmer seltsam vorgekommen iste, zu großer Aufregung, weil sie Gregor für möglicherweise schwer krank hält. Anschließend wird ausgeschickt, einen Arzt und einen Schlosser zu holen, um die Tür aufzumachen. Damit spitzt sich die Situation weiter zu, wenn auch durchaus möglicherweise im oben besprochenen Sinne Gregor.

      Abschnitt 5: Zwischen Ablehnung und Hoffnung

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      ** SB 5.1 **

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      Ruf nach Schlosser und Arzt – Wiedereingliederung in die Gemeinschaft?Der Abschnitt beginnt damit,dass Gregor sich erstaunlicherweise jetzt wohler fühlt. Er setzt auch große Hoffnungen auf Arzt und Schlosser. Interessanterweise unterscheidet er dabei aber gar nicht zwischen ihren Funktionen und bezieht seine eigene Situation noch in keiner Weise ein. Wichtiger ist ihm, dass er auf diese Art und Weise wieder in die menschliche Gemeinschaft einbezogen wird. @@@ [Gregor hofft auf Verständnis] „Gregor war aber viel ruhiger geworden. Man verstand zwar also seine Worte nicht mehr, trotzdem sie ihm genug klar, klarer als früher, vorgekommen waren, vielleicht infolge der Gewöhnung des Ohres. Aber immerhin glaubte man nun schon daran, dass es mit ihm nicht ganz in Ordnung war, und war bereit, ihm zu helfen.Die Zuversicht und Sicherheit, mit welchen die ersten Anordnungen getroffen worden waren, taten ihm wohl.[Gregor fühlt sich „in den menschlichen Kreis“ einbezogen]Er fühlte sich wieder einbezogen in den menschlichen Kreis und erhoffte von beiden, vom Arzt und vom Schlosser, ohne sie eigentlich genau zu scheiden, großartige und überraschende Leistungen.“@@@ ************ ** SB 5.2 ** ************ Zwischen Selbst-Verletzung und Ablehnung der anderenEr bemüht sich dann sehr, die Tür zu öffnen und verletzt sich dabei auch. Schließlich ist er erfolgreich. Interessant sind dann die Reaktionen der anderen, die zwischen Abscheu, Erschrecken, Wut und schließlich auch Verzweiflung schwanken. @@@ ************ ** SB 5.3 ** ************ [Entsetzen des Prokuristen beim Anblick Gregors] „Er war noch mit jener schwierigen Bewegung beschäftigt und hatte nicht Zeit, auf anderes zu achten, da hörte er schon den Prokuristen ein lautes ‚Oh!‘ ausstoßen – es klang, wie wenn der Wind saust und nun sah er ihn auch, wie er, der der Nächste an der Türe war, die Hand gegen den offenen Mund drückte und langsam zurückwich, als vertreibe ihn eine unsichtbare, gleichmäßig fortwirkende Kraft.[Zusammenbruch der Mutter]Die Mutter – sie stand hier trotz der Anwesenheit des Prokuristen mit von der Nacht her noch aufgelösten, hoch sich sträubenden Haaren – sah zuerst mit gefalteten Händen den Vater an, ging dann zwei Schritte zu Gregor hin und fiel inmitten ihrer rings um sie herum sich ausbreitenden Röcke nieder, das Gesicht ganz unauffindbar zu ihrer Brust gesenkt.[Der Vater zwischen Feindseligkeit und Weinen]Der Vater ballte mit feindseligem Ausdruck die Faust, als wolle er Gregor in sein Zimmer zurückstoßen, sah sich dann unsicher im Wohnzimmer um, beschattete dann mit den Händen die Augen und weinte, dass sich seine mächtige Brust schüttelte.“@@@ Interessant ist, dass es nun nicht zu einer direkten Konfrontation und Klärung der Situation kommt, sondern erst mal die Beobachtungen und Gedanken Gregors eingefügt werden. Sie geben wichtige Hinweise auf seine allgemeine Situation, deutlich wird nämlich, wie gemütlich es sich der Vater eingerichtet hat, während Gregor sich selbst in eine ausweglose Situation hinein gearbeitet hat. ************ ** SB 5.4 ** ************ Außerdem wird deutlich, dass Gregor in der Zeit vor der aufopferungsvollen Arbeit für die Familie es durch aus weit gebracht hatte, immerhin zum Offizier der Armee, der Achtung für sich einfordern konnte, die jetzt auf katastrophale Art und Weise ihm versagt wird. ************ ** SB 5.5 ** ************ Schluss: Gregor will schnell wieder geschäftlich aktiv werden und hofft auf den ProkuristenIm letzten Absatz dieses Abschnitts beginnt Gregor wieder eine lange Rede, in der er zunächst seine Bereitschaft bekundet, jetzt ganz schnell die geschäftliche Tätigkeit wieder aufzunehmen. Dann bittet er den Prokuristen, alles wahrheitsgemäß weiterzugeben, und erhofft sich davon wohl eine günstige Beurteilung seiner Position. Was auffällt, ist, dass er seine Situation als Ungeziefer hier völlig ausblendet.

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