MEINE DROGE
Wie du dich bewegst,
wie du vor mir stehst,
wie du mich ansiehst,
wie du mich anziehst.
Ich bin die Motte.
Du bist das Licht.
Es strahlt die Sonne
aus deinem Gesicht.
Du lockst mich magisch an.
Ich fliege, solange ich kann.
Ich verbrenne, ich ertrinke, ich verdurste, ich ersticke,
doch nur für die Richtige.
Du bist meine Droge,
meine Muse, meine Zofe.
Ich bin süchtig nach dir,
wie ein abgerichtetes Tier
nach Fleisch und Blut
in animalischer Demut.
Nur ein Schuss, nur ein Kuss,
bevor ich sterben muss.
Jetzt weiß ich, was Liebe ist
und wie sie mich auffrisst.
Weiß, was es heißt, zu leiden,
will es jedoch nicht vermeiden.
Ich genieße jeden Stich und jeden Rausch.
Hoffe, das hört niemals auf.
Will bleiben und die Zeit mit dir auskosten,
im Verderben, auf verlorenem Posten.
Kann kaum atmen, kann nicht schlafen.
Jeder Moment ohne dich will mich bestrafen.
Jede Sekunde ohne dich ist wie ein kalter Entzug.
Du bist mein Heiland, du tust mir gut.
Habe keinen Hunger, habe keine Lust,
muss nur existieren bis zum nächsten Kuss.
Habe gewartet, habe gesucht,
habe gefunden, bin erlöst und verflucht.
Eine Überdosis von dir ist zum Glück nicht letal.
Und wenn es so wäre, wär es mir egal.
Ich will dich bis zum letzten Tropfen aussaugen,
dich mit Haut und Haar vollumfänglich rauben.
MEINE DROGE
WARTEN AUF DIE LIEBE
Warten auf die Liebe,
auf die Apokalypse,
auf das Ende aller Kriege,
auf den Stillstand der Geschütze.
Warten auf das Ende.
Warten auf das Licht.
Warten auf die Wende.
Warten, bis das Steuerruder bricht.
Wir warten auf Morgen
und übergehen das Hier und Jetzt.
Wir verdrängen Freude und Sorgen.
Das Heute wird so oft unterschätzt.
Wohin geht die Reise?
Was ist das Ziel?
Weder Pfad noch Schneise.
Im Morast versinkt der Kiel.
Festgefahren,
immobil.
Das Warten macht uns zum Greise.
Kein Abenteuer, ein Trauerspiel!
Wir warten auf bessere Zeiten
und beten für einen Erlöser.
Währenddessen palavern wir, und streiten,
ergebnislos – die Not wird immer größer.
Wir warten auf Godot.
Wir sind vergnügt und froh.
Wir warten auf Godot.
Wir sind so dumm wie Stroh.
Wir warten auf Godot,
den unbekannten Heilsbringer,
bis wir endlich kapieren:
er kommt nicht mehr.
Warten auf den nächsten Tag,
voller Träume und Hoffnung.
Mit der Gewissheit, dass niemand kommen mag.
Ein ewiges Martyrium.
WARTEN AUF DIE LIEBE
SCHEMA F
Die Stimme gedoppelt,
mit Effekten gekoppelt.
Fehlende