Wer Einnahmen erzielen möchte, muss ein gesuchtes Produkt oder eine
Dienstleistung ohne Fehl und Tadel abliefern. Dies reicht jedoch nicht
immer. Vielmehr sollte man sich bemühen, stets ein besseres Produkt als
die Konkurrenz anzubieten.
Ohne stetige Leistung verliert man Kunden und hat langfristig keine
Chance, als Selbständiger zu überleben. Was vielleicht als
selbstverständlich angesehen wird, soll in diesem Rahmen noch einmal
betont werden, denn die Realität zeigt immer wieder, dass sich viele
Gründer im Internet die Selbständigkeit nicht so hart vorgestellt hatten.
Der Schritt in eigenverantwortliches Arbeiten ist vor allem mit viel
Durchhaltevermögen, Leistungsbereitschaft und Verzicht auf Freizeit
verbunden.
Wie starte ich?
Bei Internet Konzepten braucht der Initiator vor allem die obligatorische
EDV - Anlage (PC, Monitor, Drucker, Modem) für die eigentliche Tätigkeit
und die Verwaltung. Oft ist beim Kauf bereits eine brauchbare Office
Software enthalten. Dabei können Sie ruhig auf günstige Alternativen
zurückgreifen, denn die üblichen Arbeiten lassen sich mit fast jedem
modernen PC erledigen.
Zusätzlich brauchen Sie ein Programm für die Buchhaltung.
Selbstverständlich sollten noch ein Telefon / Fax und ein vernünftiger
Schreibtisch mit gutem Bürostuhl vorhanden sein.
Startkapital
Für die meisten - später noch beschriebenen Ideen brauchen Sie kaum
Startkapital. Dieses Geld sollten Sie privat aufbringen können, denn
Banken halten von der Finanzierung sehr kleiner Summen für
Existenzgründungen nicht viel. Es ist in ihrem Interesse, wenn Sie
Eigenkapital zur Verfügung haben, denn Fremdkapital schafft
Abhängigkeiten, die auch ausgenutzt werden.
Einen Teil des Startkapitals brauchen Sie auf jeden Fall für die Werbung.
Die reinen Gründungskosten belaufen sich etwa auf Euro 50 - 100
(Formalitäten je nach Gemeinde).
Für die Werbung brauchen Sie deshalb Kapital, weil der neue Service mit
verschiedenen Methoden erst einmal bekannt gemacht werden muss.
Verzichten Sie am Anfang auf eigene Büros o.ä.. Agieren Sie statt dessen
von den gewohnten Räumlichkeiten aus. Es gilt, überflüssige Kosten zu
vermeiden und möglichst bescheiden anzufangen.
Finanzierung
Sollten Sie doch Fremdkapital benötigen, führt der Weg natürlich zunächst
einmal zu ihrer Hausbank. Dort kennt man Sie hoffentlich und kann ihre
Fähigkeiten ungefähr einschätzen. Der Kreditsachbearbeiter sollte Sie
auch auf besondere Hilfen für Unternehmensgründer aufmerksam machen
(ERP Fördermittel, KfW Darlehen). Sprechen Sie Ihn oder Sie darauf an.
Als Sicherheiten für Kredite sollten Sie Sachwert oder Ersparnisse
einsetzen (Wertpapiere, ev. Guthaben auf festverzinslichen Sparbriefen
etc.). Sie sollten jedoch immer berücksichtigen, dass Darlehen wie
vereinbart zurückgezahlt werden müssen. Dies kann grade am Anfang
einer selbständigen Tätigkeit, wenn kaum Aufträge zu verzeichnen sind,
sehr schwer fallen. Bei Agenturkonzepten ist daher Fremdkapital möglichst
zu vermeiden. Versuchen Sie, flexible Finanzierungen zu erhalten (z.B.
tilgungsfreie zwei Jahre bis es zur Abzahlung kommt).
Buchhaltung
Gewerbebetriebe müssen eine doppelte Buchhaltung vorweisen. Es gibt
jedoch Ausnahmen: Vertreter des sogenannten Kleingewerbes können
eine Einnahme - Überschuss - Rechnung führen. Sobald man aber dem
Kleingewerbe entwachsen ist, wird die doppelte Buchhaltung vom Gesetz
verlangt. Bei der Einordnung in die verschiedenen Kategorien können
Steuerbrater helfen.
Bezüglich der Buchhaltung gibt es heutzutage hervorragende Software,
die Selbständigen eine Menge Arbeit abnimmt. Informieren Sie sich über
die Programme, die zum Teil recht günstig zu haben sind. Wenn Sie von
ihren Künsten in Buchhaltung nicht überzeugt sind, eignet sich geeignete
Software, die in vielen Kaufhäusern zu erhalten ist. Das Programm bucht
anhand der Geschäftsvorfälle automatisch richtig und erstellt auch
notwendige betriebwirtschaftliche Auswertungen.
Sollte die verfügbare Zeit für solche Arbeiten zu knapp sein, ist das
Einschalten eines Steuerbraters zu empfehlen, dessen Fachkräfte die
Buchführung dann übernehmen können. Wenn die Umsätze über eine
gewisse Grenze hinausgehen (ca. Euro 60 000) sollten Sie sowieso einen
Steuerberater zu Rate ziehen.
Es gibt jedoch auch immer wieder Teilzeitkräfte (z.B. Steuerfachgehilfen,
Buchhalter etc.) mit entsprechenden Kenntnissen, die gerne ein paar
Stunden am Tag für Sie arbeiten. Mit der Steuererklärung sollten Sie sich
ohnehin an einen Steuerbrater ihres Vertrauens wenden. Solche Fachleute
können Ihnen entsprechende Tipps geben, wie man möglichst wenig
Steuern, zahlt und die Tätigkeit wirtschaftlich optimiert.
Zeitliche Voraussetzungen
Im Web sind Surfer, Kunden, Interessenten 24 Stunden pro Tag aktiv.
Trotzdem sollten Sie bei bestimmten Konzepten (z.B. einem Web Shop)
tagsüber oder abends zu erreichen sein. Es gibt immer wieder Fragen zu
klären und Erläuterungen zu den Bestellungen, Lieferungen, Leistungen
oder Produkten müssen auch telefonisch möglich sein. Wichtig ist vor
allem die zeitnahe Bearbeitung von Emails. Reservieren Sie mindestens 1-
2 Stunden pro Tag für diese Aufgabe.
Räumliche Voraussetzungen
Empfehlenswert für ungestörtes Arbeiten im Web ist ein separater Raum
mit EDV Anlage, Schreibtisch, Telefon, Fax plus Bürostuhl in dem Sie ohne
Unterbrechung arbeiten können. Verdeutlichen Sie eventuellen
Mitbewohnern, dass Sie zu festen Zeiten nicht gestört werden möchten.
Internet Anschluss
Um schnell und reibungslos arbeiten zu können, sollten Sie sich einen DSL
Anschluss zulegen. Mit einem analogen Modem oder ISDN Anschluss
dauern die Ladezeiten der meisten Webseiten inzwischen zu lange. Ebenso