Verträumt 4. S.T. Kranz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: S.T. Kranz
Издательство: Bookwire
Серия: Verträumt
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742706041
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      S.T. Kranz

      Verträumt 4

      Veronikas Geschichte

      Dieses ebook wurde erstellt bei

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       Epilog

       Impressum neobooks

      Prolog

      Wer den ersten Teil von „Verträumt“ kennt, kennt auch unweigerlich Veronika Stein. Dort ist sie als Nebencharakter mit ihrer heimtückischen Art aufgefallen. Doch dieses Buch darf sie diesmal alleine füllen.

      Ihre Geschichte handelt 2 Jahre nach den Ereignissen von „Verträumt 1“. Und in der Zwischenzeit hat die verwitwete Mutter von Zwillingen das geschafft, was sie damals schon versuchte zu erreichen. Nämlich ein wohliges Heim für sie und ihre Kinder, genauso wie das nötige Kleingeld, um sorglos über die Runden zu kommen. Dass dies natürlich für sie am einfachsten nur in Verbindung mit einem neuen Lebenspartner funktioniert, war ihr bewusst. Allerdings hat ihr neuer Partner nicht nur das Sorglos-Paket mitgebracht, sondern auch noch eine 13-jährige pubertierende Tochter.

      Hiermit wird aus einfach, nicht gerade leicht.

      Und anders als bisher, bekommt diesmal die Realität vollste Aufmerksamkeit und erst im Anschluss die Traumwelt, wo in das Herz ihrer Träume gereist und ihr Seelenschmerz ausgiebig verinnerlicht werden darf.

      Hier wird es märchenhaft – märchenhaft anders.

      1

       Verwitwet

      Schon sehr lange, wohne ich nicht mehr mit meinen zwei Söhnen in der kleinen Wohnung, die an meinem Geschäft ›Dreiviertel Mond‹ angebaut war. Sie war winzig, dunkel und einsam. Eigentlich diente sie als Lager- und Pausenraum. So war es früher gedacht.

      Ich wünschte mir schon als kleines Mädchen einen schnuckeligen Laden, mit großen schönen Schaufenstern, durch die man Regale, bestückt mit Spielwaren und Süßigkeiten, erblicken kann. Bunt und lichtdurchflutet, so sollte er sein.

      Mein Mann erfüllte mir mit 24 Jahren diesen Kindheitstraum. Und ich freute mich, ich freute mich sehr.

      Damals war es das euphorisierende Gefühl von Glück erfüllt zu sein, das mich immer wieder anspornte, die Türen zu öffnen, um voller Freude meine Kunden zu begrüßen. Sie mit einem Lächeln in meinem kleinen Reich herzlich willkommen zu heißen. Mit den Jahren erweiterte ich mein Sortiment. Da mich außergewöhnliche Gegenstände schon immer interessierten, nahm ich kurzerhand Glaskugeln, Traumfänger und jeglichen Firlefanz mit ins Sortiment auf. Bis diese Dinge, nach dem Tod meines Mannes, Jahr für Jahr immer mehr den Platz von Süß- und Spielwaren eingenommen hatten. Schlussendlich gab es nur noch materielles und spirituelles für Erwachsene in meinem Laden zu kaufen.

      Und dann? Na ja, von nun an öffnete ich nur noch die Türen, um das verlorene Glücksgefühl wieder irgendwo zwischen all den antiken Dingen, zwischen all den verschiedenen Menschen, die sich für mein Geschäft interessierten, zu finden.

      Gefunden habe ich allerdings nur noch Staub und die Einsamkeit, die sich mehr und mehr aus meinem Inneren in meinen Laden schlich, um sich dort wieder zu spiegeln.

      Ich war ziemlich dumm und naiv, konnte mit Geld nicht umgehen und verlor das Haus, das Auto, meinen Wohlstand. Der Stolz in mir ließ mich taub werden. Mein Vater, der mir all die schönen Märchen und Momente im Leben gezeigt hat, war bereit zu helfen. Er wollte mir zur Seite stehen, aber an einer verzweifelten Seele, beißt man sich wohl die Zähne aus.

      Plötzlich war mein Laden nicht nur mein Zufluchtsort, sondern auch der meiner Kinder. Ich ließ die Nebenräume umbauen und zauberte mit den letzten finanziellen Mitteln ein kleines Reich, nur für uns drei. So fein und klein, doch voller Charakter – so betitelte meine Schwester das zu Hause, das ich nach kurzer Zeit als Gefängnis sah. Ich wollte wieder diesen Wert besitzen, den ich einst glücklich mit meinem Mann getragen hatte. Nur deshalb akzeptierte ich nun den Gedanken einen neuen Lebenspartner zu suchen und hoffentlich auch zu finden.

      Eins, zwei, nun gut, ein paar mehr furchtbare Handlungen ließ ich zu, um wieder das zu bekommen, wonach ich mich sehnte. Spielte Menschen, die mir nahe standen eine Rolle vor, die nicht den wahren Zustand meiner Seele widerspiegelte. Das meiste allerdings, mit mäßigem Erfolg. Bis ich dann einen neuen Freund kennenlernte und sofort wusste, das wird der Mann, der mich und meine Zwillinge aus diesem Laden befreit.

      Dass sich diese Rettung aus meinem Zustand jedoch kurz darauf schwieriger gestalten würde als gedacht, war mir bis dato nicht bewusst. Denn mit uns, ist auch seine 13-jährige Tochter von ihrer Mutter weg- und in sein Loft eingezogen. Und sie scheint wohl genauso wenig von mir begeistert zu sein, wie ich von ihr.

      Ich bin Veronika Stein, 34 Jahre alt und verwitwet.

      Hier beginnt meine ganz persönliche Geschichte.

      »Hallo?«, erklingt laut hallend eine männliche Stimme durch die Regale von Veronikas Antiquitätengeschäft ›Dreiviertel Mond‹, nachdem ein Glöckchen an der Eingangstür läutet. Mit streng nach hinten gerichteten Haaren stolziert ein junger erwachsener Mann durch den Laden und schaut sich dabei hoch interessiert die Gegenstände in den Regalen für den Verkauf an.

      Lächelnd betritt Veronika durch einen Fadenvorhang den Verkaufsraum und schaut dabei, völlig desinteressiert, direkt über den Tresen zu ihrem einzigen Kunden.

      »Hallo mein Lieber, ich schließe gleich meinen Laden, kann ich dir noch schnell behilflich sein?«

      Sich räuspernd geht der Kunde zielstrebig, aber doch mit einer gewissen Anspannung, auf eine außergewöhnliche, gar gespenstische Kleinskulptur zu. Neugierig nimmt er diese in die Hände, um sie ausgiebig zu begutachten.

      »Ist dieser Krimskrams überhaupt was wert?«

      »Nicht unbedingt, mein Lieber. Alles bezahlbar.«

      »Steht draußen am Eingang nicht, dass bis heute Abend geöffnet ist?«

      »Ich bin selbstständig, ich kann es mir leisten, mich nicht an Öffnungszeiten zu halten.«

      »Es