Calvin versuchte, seine Mutter mit dem Gartenschlauch abzuspritzen, verwandelte den Hühnermist damit jedoch nur in eine zähflüssige Jauche, die langsam in Dietlindes Kleidung drang, an den Beinen entlang und in die Gummistiefel lief. Sie wollte schreien, hielt den Mund dann aber lieber geschlossen. Georg hatte von Fritz den Hochdruckreiniger geholt und nahm Dietlinde die Brille ab: „Mund zu, Augen zu, Hände aufhalten.“ Dietlinde zuckte zusammen, als die Rotationsdüse los zischte, aber Georg ließ sich nicht aus der Ruhe bringen: „Augen zulassen!“, kommandierte er, als Dietlinde nach etwa fünf Sekunden erleichtert auf ihre plötzlich sauberen Hände schaute: „Und umdrehen!“ Es dauerte nicht länger als eine halbe Minute, sie vom Gröbsten zu befreien.
Siebert hatte das Schaf in seinem Arm vergessen und starrte verzweifelt in die Hühnerjauche. „Kümmere dich um deine Frau.“ Fritz nahm ihm das Tier ab und band es auf der Wiese hinter dem Haus an eine lange Leine. Für Erklärungen zur Haltung von Schafen war jetzt keine Zeit.
Später kamen sie auf die Idee, das Gehege mit Folie auszulegen. Diese wurde nun wöchentlich zur Reinigung über die Dorfstraße in den Bach geschleppt. Fritz sagte zwar weiter nichts als er ihnen dabei begegnete aber sie fragten sich doch, warum andere Hühnerhalter solche Probleme offensichtlich nicht hatten.
Zwei Wochen bevor der Fuchs die Hühner holte, sprach Mattes Siebert beim Kirmesball nach etlichen Bieren teilnahmsvoll auf die Probleme an und Siebert bezeichnete die Situation als kafkaesk. Mattes stimmte ihm zu, denn verstanden hatte er „alles Dress.“
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