Zehn Minuten lang ließ ich es über mich ergehen, nachdem der Gildenchef mich durch die Menge geschoben und auf das Podest zu den anderen geschubst hatte, mich fotografieren und befragen zu lassen. Es gab sogar Autogrammwünsche. Doch weniger für mich. Das beliebteste Objekt der Fotografen und Autogrammjäger war der Geisterjäger neben mir, der mit nicht enden wollender Freude und Geduld alle Wünsche erfüllte. Sein Antlitz zierte wöchentlich die Klatschblätter und in meinen Augen war er viel zu kameraverliebt, um wenigstens ansatzweise seriös zu wirken. Er trug derbe Stiefel zu einer schwarzen Jeans, darüber ein schwarzes Shirt. Hinter ihm lag eine abgewetzte Lederjacke am Boden, die er sicher nur ausgezogen hatte, um seine Muskeln zu zeigen. Abgerundet wurde das Ganze von einem breitkrempigen Hut, an dem Federn, kleine Knochen und anderer Firlefanz angebracht waren. Rechts neben ihm stand eine leicht bekleidete junge Frau, die eher an den Strand als auf eine Geisterjagd gehörte. Ohne Zweifel war sie ein Medium, das mit nackter Haut von ihrer Unfähigkeit mit Geistern kommunizieren zu können, ablenken wollte. Vor ihr stand ein kleines blondes Mädchen mit einer merkwürdigen Puppe in der Hand.
Ich stieg ohne Proteste wieder von dem Podest herunter und wollte mir die restlichen Geisterjäger in Ruhe anschauen. Aber wie auf ein geheimes Signal hin, kamen auch sie vom Podest herunter und verschwanden hinter dem Gildenchef in der großen Eingangstür des Stadtschlosses. Nach einer Weile kam das kleine Mädchen wieder zum Vorschein und winkte jemanden zu sich. Es dauerte eine Weile bis mir klar wurde, dass sie mich meinte, ich meinen Rucksack schnappte, der noch am Podest lehnte und ihr ins Innere des Schlosses folgte.
Hinter mir fiel die Tür ins Schloss und sperrte den Trubel und den Lärm vom Vorplatz einfach aus. Zurück blieb kühle Stille, die nur von unseren Schritten durchbrochen wurde, die von den Wänden dumpf zurückgeworfen wurden.
Aus einem Versammlungsraum im zweiten Stock drang Stimmengewirr zu uns in den Flur, dort also warteten die anderen sogenannten Experten bereits auf uns.
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