Dies ist natürlich überflüssig und kontraproduktiv, denn auch wenn es in den verschiedenen magischen Traditionen regelrechte „magische Werkzeuglisten“ gibt, sollte man stets daran denken, dass es sich immer nur um ein Hilfsmittel handelt und man selbst entscheiden muss, welche Werkzeuge man wofür verwenden will!
Die magischen Waffen sind und bleiben stets Hilfsmittel, Requisiten, Krücken, Utensilien, Stützräder oder Schwimmflügel! Mehr nicht!
Doch es ist nicht überraschend, dass viele Menschen, die sich gerade auf einem spirituellen Trip befinden, wild drauflos kaufen und sich überflüssigen „magischen Krempel“ aneignen. Dass sie diesen magischen Firlefanz überhaupt brauchen, ihn meistens nicht energetisch beleben können und ihn noch nicht mal in eine traditionelle oder kulturelle Kategorie einordnen können, wird hierbei meist übersehen. Es werden hier wirklich indianische Friedenspfeifen importiert, damit man in einem hermetischen Planetenritual räuchern kann! Zwar kann man hier immer mit der Folgerung der „Chaosmagie“ argumentieren, wo letztlich alles erlaub ist und jeder funktionierende, individuelle Mix einen Sinn hat, doch kann man davon ausgehen, dass magische Neulinge eher chaotische Magie betreiben und keinen Plan von Korrespondenzen und Analogien der magischen Werkzeuge besitzen. Daher muss man stets daran denken, dass auch der „schönste Zauberstab“, dass „schärfste Schwert“, der „pompöseste Kelch“ und das „größte Pentakel“ nur wertloser Kitsch sind, die maximal das Ego erfreuen werden. Natürlich kann man sich mit „wahren Schätzen“ umgeben, an denen auch wirklich das Ego eine Freude hat, solange man in sich selbst zu 100% weiß, dass ausschließlich der Protagonist das Wichtigste im Ritual ist! Ferner muss der Protagonist seine individuellen Werkzeuge vitalisieren können, sodass diese als Energiespeicher fungieren, auf die man bewusst zugreifen kann!
Heißt das also, dass man besser nicht mit materiellen, magischen Waffen arbeiten soll? Heißt das, dass man dann keine echte Magie betreibt? Nein! Im Gegenteil! Wenn ich für mich weiß, dass ich aus mir selbst heraus alles erschaffen kann, wenn ich meine Rituale ohne materielle Hilfe zum Erfolg führen kann, kann ich mich ohne Weiteres dafür entscheiden, mit materiellen magischen Werkzeugen zu arbeiten! Egal, ob es aus traditionellen Gründen ist (ein schöner gusseiserner Kessel in der Mitte des Kreises) oder aus Gründen, die wirklich aus dem Ego entspringen, die man sich aber erlaubt, weil man einfach Spaß und Freude empfindet, wenn man mit „seinen schönen Arbeitsgeräten“ hantiert.
Daher sollte man die magischen Waffen auch stets mit Respekt behandeln. Wenn sie einmal initialisiert, bzw. aktiviert wurden, sind es „heilige Utensilien“, die der Protagonist durch seinen gezielten Willen konkretisiert hat! Im Extremfall – welcher in meinen Augen definitiv nicht wünschenswert wäre – können die magischen Waffen mit dem Magier eine so innige Verbindung eingehen, dass man sie wahrlich als Teil des Magiers sehen kann. Wenn dann die Waffen von fremden Menschen angefasst oder sogar benutzt werden, kann dies zu energetischen Irritationen führen, die nicht förderlich für eine Fokussierung bzw. für die jeweilige rituelle Arbeit sind. Es kommt natürlich immer auf den Charakter des magischen Menschen an, ob er einen materiellen und individuellen Wert in den Werkzeugen sieht oder ob es ausschließlich Gebrauchsgegenstände sind. Man muss selbst entscheiden, ob man seine Werkzeuge primär nur selbst berühren und mit ihnen arbeiten „darf“ oder ob man diese auch gerne „ausleihen“ will! Auf der einen Seite sind magische Waffen stets tote Materie, die man ohne Weiteres verwenden kann. Auf der anderen Seite können diese aber auch belebt werden und man sollte schauen, wem man diese „lebendigen Dinge“ anvertrauen will! Ich selbst sehe meine Werkzeuge als individuelle Möglichkeiten, mich selbst auszudrücken. Da ich gerne ritualisiere, kann ich es ganz offen sagen, dass es mein Ego freut, wenn ich mit schönen Gegenständen hantiere. Natürlich muss dasselbe Ritual auch auf der Astralebene funktionieren, ohne die materiellen Helferlein und ausschließlich durch den Willen und das Energiesystem des Protagonisten! Ich habe für mich entschieden, dass ich bei einfachen magischen Arbeiten einen goldenen Mittelweg beschreiten werde, auf welchem meine materiellen magischen Waffen ihren Platz besitzen! Wenn es jedoch um Arbeiten geht, die primär astral ausgeführt werden müssen, dann arbeite ich vollkommen ohne meine Werkzeuge und bediene mich Energien, welche im Grunde auch wieder wie „magische Werkzeuge“ zu deklarieren wären! Die Praxis hat mir aber auch gezeigt, dass man sich selbst eine persönliche Freude bewahren sollte, sodass man auch Spaß an bzw. in den Ritualen hat – und hierzu arbeite ich gerne mit „schönen Dingen“!
OK, auch wenn man nun lang und breit erfahren konnte, dass magische Waffen nur Hilfsmittel sind, sind es dennoch Utensilien, die in der Literatur und in der Praxis sehr oft auftauchen. Daher ist es natürlich sinnig, eine Unterscheidung der jeweiligen Werkzeuge auszuführen, sodass man die magischen Waffen nach Genres oder Klassen einteilen kann. Zwar gibt es „universelle Arbeitsgeräte“, die in jeder magischen Tradition vorkommen, doch auch sehr „spezielle“ Arbeitsgeräte tauchen in der Magie immer wieder auf. Da es jedoch unmöglich ist, alle, irgendwie nur denkbaren, Arbeitsgeräte, aufzuführen und diese auch noch ausführlich zu erklären, will ich eine kleine Auswahl treffen, sodass man die universellen Werkzeuge, kurz in Bezug auf ihre magischen Eigenschaften, erklärt.
In der zeremoniellen bzw. rituellen Magie kann man die verschiedenen Arbeitsgeräte grob in drei Kategorien einteilen. Zu nennen sind hier die „kleinen Werkzeuge“, die „großen Werkzeuge“ und die „übrigen Werkzeuge“, wobei es sich wirklich auf die jeweilige Größe der magischen Waffe bezieht. Es hat nichts mit irgendwelchen „Machtfaktoren“ oder „energetischen Leistungen“ zu tun! In diesem Fall geht es einfach um die materielle Größe, um mehr nicht! Hier einmal die Einteilung:
„Kleine Werkzeuge“: Athame bzw. Dolch (Element Feuer / Luft), Stab (Element Luft / Feuer), Kelch (Element Wasser), Pentakel (Element Erde), Glocke, Geißel und ein divinatorisches Werkzeug, wie z. B. Kristallkugel, Pendel etc. (Element Äther).
„Große Werkzeuge“: Schwert (Element Feuer / Luft), Speer bzw. Stecken (Element Luft / Feuer), Wasserschale (Element Wasser), Schild / Opferschale (Element Erde), Gong, Kessel und ein (großes) divinatorisches Werkzeug, wie z. B. ein magischer Spiegel, (Element Äther).
„Übrige Werkzeuge“: Altarlicht / Kerzen / Lampe (Element Feuer), Räuchergefäß, heilige bzw. inspirierte Schriften, Ritualtexte (Element Luft), Besen (Element Wasser / Luft), Altar (Element Erde), Tempel, Robe, magisches Öl, Krone, Lamen (eine Art magisches Wappen, das auf Stoff oder Leder getragen wird), verschiedene Siegel aus Metall und/oder Papier und der Kreis, der als eine Abgrenzung des magischen Raumes bzw. als magische Fokussierung oder Anderswelt gesehen werden kann. Gezogen kann dieser Kreis via Schnur, Draht, Salz oder Mehl sein. (Element Äther).
Moment! Moment! Wieso sind denn einige Waffen verschiedenen Elementen zugeordnet. Warum ist das Schwert denn mal Feuer und mal Luft? Und wenn wir schon dabei sind, es gibt doch noch viele andere magische Werkzeuge, die z. B. im Schamanismus oder im Hexentum verwendet werden? Wie kann man diese denn in diese Trinität einbauen? Kann man das überhaupt oder muss man nicht eher für diese Kategorie eine neue Einteilung treffen? Fragen über Fragen, die jedoch berechtigt sind!
OK, fangen wir erst einmal mit den weiteren magischen Werkzeugen bzw. mit den verschiedenen magischen Gebieten an. Wenn man so will, besitzt jede Form der Magie einen „rituellen Part“, daher kann man, die vorherige Einteilung in kleine, große und übrige Werkzeuge, sehr stark unter dem zeremonialmagischen oder auch unter einen hermetischen Aspekt sehen! In diesem Fall ist aber die hermetische Magie ein Genre, welches viele Parallelen und Schnittstellen