„Bruder. ?“
„Bleibt. Frau. Neu. Kinder. Haare.“
Aura strich sich über das Gesicht. Sie konnte den Gott-Mann nicht ansehen, also starrte sie auf die helle Wand neben sich. Er klopfte sanft auf den Tisch, um ihre Aufmerksamkeit wieder zu gewinnen.
„Du. Untersuchungen. Viele.“
Sie nickte. Dann kamen schon zwei andere Gott-Menschen, die ihr Blut entnahmen, ihren Chip mit einem klobigen Gerät auslasen und sie wogen. Alles wurde genau protokolliert. Aura hingegen bekam davon fast nichts mit. In ihrem Kopf kreiste nur immer wieder der Gedanke, dass sie ihre Familie verlassen würde. Dass sie niemals die Kinder ihres Bruders sehen würde. Dass sie wohl niemanden von hier jemals wieder sehen würde.
Als sie wieder zu den anderen Menschen ging, verkroch sie sich in ihre Schlafkoje, zog sich das Laken über den Kopf und weinte.
Als sie den anderen Menschen davon erzählte, reagierten sie unterschiedlich. Autesion vertiefte sich noch weiter in seine Sportübungen, man sah ihm jedoch an, dass ihn die Neuigkeiten beschäftigten. Aulis gab sich abgeklärt, sie hatte offenbar damit gerechnet. Lediglich Omi nahm Aura in den Arm, weil sie ihre Ängste erkannte. Sie war es auch, die ihr erklärte, was sie erwartete, um schwanger zu werden. Aber sie machte ihr auch Mut. Ein neuer Zoo konnte auch Verbesserungen bedeuten, etwa mehr Beschäftigungsmöglichkeiten, nette Menschen oder größere Privatsphäre.
Aura musste jeden Tag Untersuchungen über sich ergehen lassen. Die Gott-Menschen wollten sichergehen, dass sie absolut gesund war, bevor sie transportiert wurde.
Schließlich kam der Tag des Abschieds.
Der Gott-Mann erklärte ihr am Morgen, dass sie nachmittags gehen würde. Es folgten tränenreiche Abschiede. Auch Autesion weinte, obwohl er sich sichtlich bemühte, es nicht zu tun. Dennoch erbebte sein ganzer Körper, als er seine Schwester wohl zum letzten Mal umarmte. Aura wünschte sich, sich mehr mit ihm beschäftigt zu haben, um die Zeit, die sie gemeinsam verbracht hatten, voll auszunutzen. Doch das war nicht geschehen, und es brach Aura beinahe das Herz.
Omi wünschte ihr viel Glück und versprach ihr, dass alles gut werden würde. Aura wollte ihr glauben, doch ihr war klar, dass dieses Versprechen sie nur beruhigen sollte. Denn woher sollte Omi schon wissen, wie es ihr in ihrem neuen Zuhause gehen würde?
Der Abschied von ihrer Mutter war sehr kurz. Aulis war Aura gegenüber nie sonderlich gefühlsbetont gewesen, doch es machte sie traurig, ihre Tochter nun für immer zu verlieren.
Auch die anderen Menschen waren gekommen, um sich zu verabschieden, einige weinten, andere freuten sich für Aura. Immerhin war es doch spannend, eine neue Umgebung erleben zu können.
Dann begannen die Chips in ihren Armen zu leuchten und der Gott-Mann kam, um Aura in einen der Untersuchungsräume zu führen. Sie war ganz ruhig geworden. In dem Raum stand ein länglicher und abgerundeter Behälter, gerade groß genug, dass Aura sich hineinlegen konnte. Er war angenehm weich. Der Chip in ihrem Arm blinkte immer weiter. Dann wurde ihr noch eine helle Flüssigkeit unter die Haut gespritzt.
Der Gott-Mann sah sie traurig an und machte eine Geste des Abschieds. Aura hatte vergessen, ihn zu fragen, ob er mit ihr gehen würde. Doch aus seiner Bewegung schloss sie, dass die Antwort „nein“ gewesen wäre. Wieder schossen ihr Tränen in die Augen. Wo sie hingehen würde, würde sie niemand kennen. Doch dann verschwamm alles. Sie wurde unfassbar müde.
Als Aura eingeschlafen war, wurde die Transportbox verschlossen und verladen. Sie würde erst wieder aufwachen, wenn sie angekommen war.
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