Nondirektive Aufstellungen in Gruppen
Die Aufstellungs-Seminare sehe ich als Krönung meiner Arbeit und ich freue mich, einige Klienten dazu ermutigen zu dürfen. Sie finden etwa alle 2 Monate statt, im Durchschnitt kommen 7 - 12 Personen, etwa die Hälfte ist neu und die Hälfte vertraute Gesichter (was die Neuen beruhigt) und auch die Männerquote ist recht gut, manchmal sogar über 50%, was sicher daran liegt dass zu mir als männlicher Therapeut Männer gern kommen. Zwei Drittel der Teilnehmer sind Klienten aus meiner Praxis, die in einigen Stunden Einzeltherapie Vertrauen bekommen haben. Fast immer kennen sie durch die Meditationen meine Frau auch schon. Der Rest kommt auf Empfehlung. Ab und zu findet jemand durch eine Internetrecherche auf unsere Seminarhomepage aufmerksam.
Meine Frau leitet am Anfang eine Meditation. Oft sagen Teilnehmer nach dieser Meditation, das habe schon so vieles in ihnen gelöst. Wir sind dann, ohne zu planen und hoffentlich mit immer weniger Absicht, bereit für Anliegen der Klienten.
Wir arbeiten zunehmend in der neuen non-direktiven Art der Aufstellungen, wobei wir wenig fragen, die Stellvertreter nicht benennen und nicht oder kaum führen, sondern uns den Bewegungen anvertrauen, so wie sie uns führen.
Da viele das erste mal dabei sind, geben wir nach fast jeder Aufstellung Raum für Fragen und Rückmeldungen, achten aber darauf dass sie kurz bleiben, so dass die Kraft der Aufstellung erhalten bleibt.
Weitere Elemente der Seminare sind kurze Erklärungen über Ordnungen der Liebe und des Gewissens, manchmal Zweier- oder Dreierübungen zur Wahrnehmung, Fragestunden, zusammen essen, singen, und eine Abschlußrunde.
Beispiele: Interventionen und Verlaufs berichte
Die Fallbeispiele werden zum besseren Verständnis der systemischen Sichtweise bewusst nicht nach beschreibenden (ICD-) Diagnosen gegliedert - denn hinter ein und derselben Diagnose können sich viele Ursachen verbergen – sondern ich ordne die Beispiele nach den vermuteten „Verstrickungen“ oder Verwechslungen in der Familienkonstellationen, die ich hinter den Störungen vermute. Denn ein gute Art, Probleme zu ordnen, ist der Blick auf ihre Lösungen.
Alle Beispiele zeigen wie das systemische Denken und Arbeiten in der Kombination mit VT und anderen Verfahren neue Erkenntnisse bringt. Ich habe sowohl alltägliche, als auch besonders eindrückliche oder ausgefallene Fälle ausgewählt und in etwa so geordnet, dass naheliegende, verständliche Problemkonstellationen zum Verständnis für weiter weg liegende, geheimnisvolle und vielleicht sogar unheimliche Fernverstrickungen führen, die nach meiner Beobachtung in vielen Familien auftreten.
Man könnte sagen, eine Sammlung von Anwendungsbeobachtungen sei nicht wissenschaftlich genug. Aber keine Statistik kann das Glück erfassen, das jemand nach einer Hilfe erlebt, die in solch einer Tiefe gewirkt hat. Und wer wirklich helfen möchte, möchte Menschen sehen, denen etwas geholfen hat.
Manche Fallberichte klingen wie Märchen und können als hilfreiche Metaphern (Gleichnisse) dienen. Manch andere Berichte habe ich so verfremdet oder ich habe mehrere ähnliche Fälle zu einer Geschichte zusammengefasst, die wie eine Phantasieproduktion klingt, obwohl sie einen wahren und ernsten Hintergrund hat. Es sind dazu noch einige wirkliche Phantasiegeschichten eingestreut, die den Klienten als geführte Meditation in der Einzeltherapie oder in einem Seminar geholfen haben.
Die Erfolge ermutigen mich in meiner Arbeit, immer mehr für das Unbegreifliche achtsam zu sein. Vielleicht regen sie jemanden an, für sich selbst das, was hier wirkt, näher zu erforschen.
Namen und Einzelheiten sind zum Schutz der Klienten geändert.
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