„Und ich erst“, seufzte Jerusha, ließ sich aufs Bett fallen und streckte alle Viere von sich. Kiéran zog sein Hemd aus und steuerte die Waschschüssel an, die eine Magd bereitgestellt hatte. Jerusha stützte sich auf einen Ellenbogen und beobachtete ihn dabei, sie liebte seinen sehnigen, durchtrainierten Körper, an dem kein Gramm überflüssiges Fett war. Kiéran hatte ihr erzählt, dass manche Gegner ihn unterschätzten, weil er auf den ersten Blick nicht sehr muskulös wirkte. Jerusha hatte ihm sofort geglaubt. Doch sie hatte ihn schon kämpfen sehen und wusste, dass er sich so schnell und geschmeidig bewegte wie ein Wolf.
Jerusha kroch vom Bett, stellte sich hinter ihn und ließ die Hände über seine glatte, warme Haut wandern, spürte das Spiel der Muskeln darunter. Als Kiéran sich zu ihr herumdrehte, schien in seinen bernsteinfarbenen Augen ein Feuer zu brennen. Jerusha konnte es kaum erwarten, dass sie sich lieben würden, und zum ersten Mal tauchte dabei ein neuer Gedanke in ihr auf.
Wie es wohl wäre, ein Kind von ihm zu haben? Einen Sohn oder eine Tochter.
Schön wäre das. Sie hatte bisher nichts getan, um zu verhindern, dass sie schwanger wurde… und würde es auch diesmal nicht tun.
***
Kiéran wusste, dass er Jerusha nach all dem, was sie erlebt hatte, nicht überfordern durfte, und zwang sich, es langsam angehen zu lassen. Er beugte sich zu ihr herab, küsste ihren Hals und begann, ihre Leinenbluse zu öffnen, einen Knopf nach dem anderen, obwohl er kaum noch schaffte, sich zurückzuhalten. Wie so oft schloss er die Augen, um Jerusha in solchen Momenten nicht als Schatten mit farbiger Aura zu sehen … sein Tastsinn und seine Fantasie taten viel bessere Dienste.
Seine Hände glitten über ihre kleinen, festen Brüste, die zarte Innenseite ihrer Schenkel, streiften ab, was sie noch an Kleidung fanden, während seine Lippen mit den ihren verschmolzen. Wie schön es war, mit einer Frau zu schlafen, die man liebte – jeder Moment war ein Fest, jeder Atemzug ein Jubel, weil es nicht irgendeine war, die hier bei ihm lag, sondern sie. Jerusha. Die er fast verloren und doch wiedergefunden hatte.
Sie klammerte sich an ihn, während er sich in ihr bewegte, und Kiéran war es egal, ob die Eliscan in den Räumen nebenan sie hörten. Wir haben uns lange genug beherrscht während der gemeinsamen Nachtlager im Wald!
Eine Welle der Lust schlug über ihm zusammen, sein Körper bäumte sich auf, und dann lagen sie schweißnass nebeneinander, noch nicht bereit, sich loszulassen. Als sie wieder zu Atem gekommen waren, nahm Jerusha sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn. „Ganz habe ich mich noch nicht daran gewöhnt, dass die Narben weg sind“, flüsterte sie.
„Ich mich auch nicht“, sagte Kiéran. Das Gefecht in Daressal hatte ihn gezeichnet, so schwer, dass er sich kaum getraut hatte, die rechte Seite seines Gesichts zu berühren. Er begriff noch heute kaum, dass sich Jerusha trotzdem in ihn verliebt hatte. Und dann hatte dieser junge und unerträglich arrogante Elis, Silmar, ihm vor einer Feier in Khorat ganz beiläufig eine Tube Salbe in die Hand gedrückt: Ach ja, hier ist noch was für dein Gesicht. Diese Worte würde Kiéran nie vergessen. Seither war er die Narben los, zumindest die aus Daressal – sein Körper trug noch viele andere.
„Lass uns schlafen, morgen wird ein langer Tag“, flüsterte er Jerusha ins Ohr, und als er die Augen schloss, war jeder Gedanke an Krieg für ihn weiter weg als die Wolken.
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