Der Schlüssel
zum Wohlstand
von
Orison Swett Marden
Einzig berechtigte Übersetzung aus dem
Englischen von Gertrud Bauer
Impressum
Originaltitel: Prosperity
Erstveröffentlichung: Stuttgart, J. Engelhorns Nachf., 1924
Neuauflage: F. Schwab Verlag – www.fsverlag.de sagt Danke!
Copyright © 2018 by F. Schwab Verlag
3. Auflage 2018, ISBN: 978-3-944432-3-04
Inhalt
1. Wie wir uns selbst Schranken setzen
3. Wie man den Wohlstand von sich wegtreibt
4. Wie man es zu einem schöpferischen Bewusstsein bringt
5. Der Anfang von Wohlstand und Gedeihen
6. Richtige Verwertung des Geldes
7. Wie kannst du deine Leistungsfähigkeit erhöhen?
8. Sieh aus, als ob du Erfolg hättest
9. Wie Traumbilder zur Wahrheit werden
10. Was die Mutlosigkeit schadet und wie ihr zu wehren ist
11. Wie ist es zu machen, dass dein Unterbewusstsein für dich arbeitet?
12. Du musst Gesundheit und Wohlstand denken
13. Was musst du tun, damit du „Glück“ hast?
14. Selbstvertrauen und Wohlstand
15. Wie man Furcht und Sorgen los wird
16. Frohsinn des Gemüts und Wohlstand
17. Der Hauptschlüssel zur Größe: Sich sammeln und vertiefen
18. Zeit ist Geld – und noch viel mehr
19. Der bejahend und der verneinend gerichtete Mensch
20. Wirtschaftlichkeit und Wohlstand
21. Wie der Mensch von sich erwartet, dass er sein werde, so ist er
22. Das ist mir zu teuer – die Gewohnheit, zu verzichten
23. Wie kannst du dich zu dem Menschen machen, der du sein könntest?
1. Wie wir uns selbst Schranken setzen
Nur indem man Reichtum, Gedeihen und Überfluss denkt, kann man zu einem reichen, glücklichen Leben gelangen.
Uns selbst Schranken zu setzen, ist eine der Hauptsünden der Menschheit.
Alles, was wir in diesem Leben erlangen, tritt durch den Torweg des Denkens bei uns ein. Ist dieser eng und schmal, so ist, was durch ihn zu uns kommt, auch dementsprechend.
Was würde man von einem Prinzen denken, dem Erben eines großen, mächtigen Reiches, der als Bettler lebte, stets sein hartes Los bejammerte und den Leuten vorklagte, wie arm er sei; auch sein Vater könne ihm nichts hinterlassen, und es sei wohl für ihn das beste, er finde sich mit einem armseligen, beschränkten Leben ab.
Natürlich würde jedermann sagen, er sei verrückt, sein hartes Los, seine Armut und Beschränktheit seien nicht wirklich, sondern nur eingebildet. Sein Vater sei bereit, ihn mit allen Gütern der Welt, mit allem, was sein Herz sich wünsche, zu überschütten, wenn er nur seine Augen nicht vor der Wahrheit verschließen wollte, sondern so leben, wie es sich für einen Prinzen, den Erben eines großen, mächtigen Reiches gehöre.
Nun sieh, du, der du in drückender Armut lebst, in enger, beschränkter Umgebung, ohne Hoffnung, ohne Aussicht auf bessere Dinge: wenn du trotz aller harten Arbeit nicht erlangen kannst, was du dir wünschst, bist du genau so töricht wie der Prinz, der inmitten des unbeschränkten Reichtums seines Vaters wie ein Bettler lebt. Die Schranken, die dich einengen, sind in deinem eigenen Innern, wie es die dieses Prinzen sind. Du bist das Kind eines Vaters, der Überfluss und unbeschränkten Reichtum für alle seine Kinder bereit hat, und nur dein enges, eingeschränktes, armutseliges Denken schließt dich von diesem Reichtum aus und erhält dich in drückender Armut.
Ein russischer Arbeiter namens Mihok, der in Omaha, Nebraska, lebte, hatte zwanzig Jahre lang einen „Glücksstein“ in der Tasche getragen, ohne je auf den Gedanken zu kommen, der Stein könnte irgendeinen Geldwert haben. Immer wieder redeten ihm seine Freunde zu, den Stein doch einmal von einem Juwelenhändler untersuchen zu lassen. Mit großem Eigensinn lehnte er dies stets ab, bis sie endlich so dringend wurden, dass er den Stein doch einem Juwelenhändler in Chicago schickte. Dieser erklärte, es sei ein Taubenblutrubin, der größte seiner Art in der ganzen Welt. Der Stein wog 24 Karat und war 100.000 Dollar wert.
Millionen von Menschen gleichen diesem armen Taglöhner; sie leben in Armut und sehen nichts vor sich als Armut und harte Arbeit, und haben doch in ihrem innersten Innern, ohne es zu wissen, Möglichkeiten des Reichtums, größer als ihre kühnsten Träume ihn malen.
Die meisten Menschen befinden sich in der Lage des Mannes, der seinen Garten begießen wollte, aber unversehens selbst auf den Schlauch trat, und dadurch das Wasser absperrte. Er hatte einen dicken Schlauch und war sehr ärgerlich und enttäuscht, als dieser, statt einen großen Strahl Wassers zu spenden, nur ein wenig tröpfelte. Wasser war für seine Zwecke im Überfluss vorhanden, es war nur der eine Fehler, dass sich der Mann den Zufluss bis auf ein paar elende Tröpfchen selbst abgesperrt hatte. Er stand auf dem Schlauch und wusste es nicht.
Alle Menschen, die in drückender Armut leben, tun buchstäblich dasselbe. Sie schneiden sich selbst den Zufluss ab, indem sie auf den Schlauch treten, der ihnen alles Gute zuführen würde. Durch Zweifel, Furcht