Meine Rennmäuse und ich. null Zwerghamster. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: null Zwerghamster
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783847629887
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dass Rennmäuse pflegeleichte Zöglinge für „Ausflügler“ sind. Solange man nicht auf wochenlange Reise geht, spricht nichts dagegen, sich den Tieren eine Zeitlang selbst zu überlassen. Man kann sie problemlos vorversorgen. Genügend Futter und Wasser in den Käfig gegeben, und sie kommen ein (langes) Wochenende ohne den Betreuer aus. Checkliste für den angehenden Rennmaushalter Im Allgemeinen gelten Rennmäuse als relativ anspruchslos. Deshalb konnte ich schließlich jeweils ein Häkchen hinter den folgenden Punkten auf meiner Checkliste machen:

       Ausreichend Platz für einen großen Käfig

       Akzeptieren der Tag- UND Nachtaktivität

       Keine Allergien gegen Tierhaare, Heu, Stroh oder Streu

       Urlaubsbetreuung vorhanden

       Keine Konflikte mit anderen Haustieren

       Bereitschaft, sich ungefähr 5 bis 6 Jahre um die Tiere zu kümmern

      Ein Zuhause für die Rennmäuse - Die Suche nach dem idealen Heim für die quirligen Nager

      Eines stand fest: Das neue Rennmausheim sollte bereits eingerichtet sein, bevor die zukünftigen Bewohner zuhause ankommen würden. Ich wollte ihnen nicht länger als notwendig zumuten, in der engen Transportbox auszuharren. Auch dieses nützliche Utensil hatte ich mir beizeiten besorgt. Denn ich wollte zum Abholen der Mäuse nicht mit dem gesamten Käfig spazieren fahren. Ebenso wenig wollte ich sie in einer Pappschachtel zu mir bringen. Einmal zu lange an der Ampel oder im Stau gestanden, und sie hätten sich durchgenagt. Fröhlich frei herumspringende Rennmäuse konnte ich in meinem Auto wirklich nicht gebrauchen.

       Da die Mäuse jedoch erst später anrücken würden, hatte ich genügend Zeit, mir Gedanken um das Gehege und seine Einrichtung zu machen.

       Gitterkäfig, Plastikkäfig oder doch lieber ein Aquarium/Terrarium? Es gab viele Angebote im Handel. Doch für welches sollte ich mich entscheiden? Ich stand vor der Qual der Wahl.

       Der Gitterkäfig Der Zoohandel bietet verschiedene Nagerheime an. Besonders beliebt sind die Gitterkäfige, die es in großer Anzahl und verschiedenen Ausführungen gibt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Luftversorgung ist besser und die Reinigung leichter als im geschlossenen Käfig. Zusätzliche Etagenböden und Spielzeuge können problemlos angebracht werden. Außerdem kann man einfach mal den Finger oder ein Leckerli durch die Gitterstäbe stecken, um mit seinen Mäusen Kontakt aufzunehmen. Gerade in der Eingewöhnungsphase kann ich schnell die Hand an das Gitter halten, damit die Tiere sich mit meinem Geruch vertraut machen können. Auf diese Weise braucht niemand Angst zu haben. Die Nager müssen nicht befürchten, von der fremden Hand geschnappt zu werden, und ich muss mich nicht um Bisswunden sorgen. Ein Nachteil ist allerdings das so genannte Gitternagen. Rennmäuse haben einen ausgesprochenen Freiheitsdrang und werden mit Sicherheit versuchen, die Gitterstäbe zu zerbeißen, um aus dem Käfig zu flüchten. Das gelingt freilich nicht, aber die Geräusche, die dabei entstehen, können schon die Nerven strapazieren. Und diese stereotype “Beschäftigung” der Nager kann durchaus stundenlang anhalten. Ich sollte beizeiten herausfinden, dass Rennmäuse unheimlich schlaue Tierchen sind. Sie beobachteten mich und merkten sich ganz genau, wo ich den Käfig geöffnet hatte. Mit Ausdauer wurde dann fast ausschließlich an der Tür genagt und gerüttelt. Irgendwie musste das Ding ja aufzukriegen sein! Selbst, wenn sie keinen Erfolg haben, scheinen Rennmäuse die Hoffnung nie aufzugeben. Bei den Gitterkäfigen muss auch bedacht werden, dass der Unterboden oft nicht hoch genug ist. Rennmäuse scharren und wühlen für ihr Leben gern. Beim Nestbau häufen sie manchmal regelrechte Türmchen aus Heu und Streu an. Es fällt immer etwas aus dem Käfig, meist nicht gerade wenig. Ich war nun nicht jemand, der gern täglich mit dem Staubsauger um das Gehege rannte. Deswegen dachte ich über weitere Unterbringungsmöglichkeiten nach. Geschlossener Plastikkäfig In Frage kam auch ein geschlossener Plastikkäfig. Hier konnten die Mäuse zumindest nach Herzenslust buddeln, ohne dass es in meiner Wohnung so aussah, als würde ich es mit der Sauberkeit nicht so genau nehmen. Mit Baumstämmen, Nagerspielzeug aus unbehandeltem Holz, Steinen, Tonkrügen, Pappschachteln und genügend Fantasie kann man dieses Nagerheim mit zahlreichen Spiel- und Klettermöglichkeiten ausstatten. Ein Mangel ist freilich, dass die Frischluftzufuhr nicht die beste ist. Sie reicht natürlich aus, damit die Tiere nicht ersticken. Doch gerade im Sommer kann es hier unangenehm warm für sie werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass Rennmäuse gerne zeigen, wie viel Kraft in ihren Zähnen steckt. Sie lieben es, Kunststoff zu zernagen, bis nur noch winzige Krümelchen übrig bleiben. In den meisten Fällen fressen sie diese zwar nicht, dennoch kann beim Plastikkäfig leicht ein Ausbruchsversuch vorbereitet werden. Die Rennmaus braucht nur einen Ausgangspunkt zu finden, an dem sie ansetzen kann. Dieser ist zum Beispiel vorhanden, wenn eine Trinkflasche von außen angebracht ist. Das noch so winzige Loch wird aufgespäht und daran geknabbert. Die spitzen Nagerzähne können dabei Erstaunliches vollbringen und das Loch ständig vergrößern. Manchmal hilft es, diese Lücke mit einem Pflaster zuzukleben, aber leider nicht immer. Denn auch Pflaster können gnadenlos zerfetzt werden. Auf jeden Fall muss man diesen Käfig ständig kontrollieren, damit die Rennmäuse nicht irgendwann aus ihrem Fluchtunnel entwischen. Aquarium Aquarien sind ebenfalls für die Rennmaushaltung geeignet. Allerdings muss der Glaskasten oben abgedeckt werden. Rennmäuse können hervorragend springen und überwinden locker eine Höhe von 40 cm. Die Abdeckung muss selbstverständlich aus Gittern bestehen, damit die Luftzufuhr geregelt ist. Nachteilig ist, dass bei den Aquarien nur von oben hineingefasst werden kann. Da die Angreifer in freier Wildbahn auch oft aus der Luft kommen, wie zum Beispiel Raubvögel, versetzt eine Hand von oben die Rennmäuse meist in Angst und Schrecken. Außerdem kann man nicht außer Acht lassen, dass ein ausreichend großes Aquarium in der Anschaffung viel teurer als ein normaler Kleintierkäfig ist. Davon abgesehen, ist es auch schwerer und unhandlicher. Bei entsprechender Größe würden die Armmuskeln schon richtig gefordert sein, falls doch einmal ein Herumtragen oder Verrücken notwendig sein sollte. Ein Terrarium für Kleinsäuger Ähnliche Vor- und Nachteile besitzt auch das Terrarium. Wenn überhaupt, dann sollte man sich nur für ein spezielles Kleinsäugerterrarium entscheiden. Die Glasbehälter, die zur Haltung von Reptilien genutzt werden, haben die Luftöffnungen vorn unten und oben hinten. Die untere Lüftungsleiste wird jedoch meistens von den scharrenden Rennmäusen zugeschüttet, so dass die Luftversorgung gefährdet wäre. Ein enormer Vorteil der Kleinsäugerterrarien ist, dass sich die Türen vorn befinden und man somit beim Hineingreifen den Angstreflex der Tiere vermeidet. Der größte Nachteil dagegen ist der Preis. Man müsste für dieses Rennmausheim tief in die Tasche greifen. Rennmauskäfig Marke Eigenbau Für Bastler besteht dazu die Möglichkeit, ein perfektes Rennmausheim selber zusammenzubauen. Man kann zum Beispiel mehrere kleine Gehege, evtl. auch Transportboxen, mit Röhren eines Durchmessers von mindestens 8 cm verbinden. So schafft man ein Wohnsystem, das dem der Mäuse in der Natur gleichkommt. Die Tiere hätten verschiedene Lebensbereiche, könnten sich einen Schlaf-, Futter- oder Beschäftigungsbereich einteilen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. An Fantasie mangelte es mir nicht. Dafür aber am handwerklichen Geschick. Ich hatte mir deshalb schon vorsorglich lieber einen Verbands- als einen Werkzeugkasten angeschafft, und wollte gar nicht erst in Versuchung kommen, meine Zeit zu vergeuden, meine Daumen zu gefährden und meine Nerven zu ruinieren. Eine Kombination, die perfekte Lösung für mich und meine Rennmäuse Nach reichlichen Überlegungen der Für und Wider entschied ich mich schließlich für eine Kombination zwischen Gitter- und Plastikkäfig. Das Modell, das ich mir ausgesucht hatte, hatte eine hohe Bodenwanne von 25 cm. Eine Treppe führte hinauf in die 2. Etage, die wiederum von Gitterstäben umrandet war. Ich fand das ganz praktisch. So konnte ich unten soviel Streu hineinschütten, dass die Tiere problemlos einen Tunnel graben konnten. Und selbst, wenn sie buddelten, dass die Späne nur so durch die Luft wirbelten, würde ich mit lachenden Augen zuschauen können. Die Umgebung würde ja trotzdem relativ sauber bleiben. Oben konnten die Mäuschen ihre neugierigen Nasen heraus stecken und frische Luft schnappen. Ich dagegen konnte leicht und ohne blauen Daumen ein Kokosnuss-Schlafhäuschen sowie diverse andere Dinge anbringen. Nebenbei freute sich auch der Inhalt meines Portemonnaies. Denn dieser Käfig war zwar etwas