Die Theorie des Humanismus ist der Praxis des menschlichen Handelns in diesen Fragen seit Jahrtausenden voraus.
Das Schweigen nach heftigem Streit, ist wie Seelenurlaub nach kurzfristigem Leid.
Wer die Chancen nicht nutzt, ist es nicht wert, dass das Risiko ihm eine Einladung schickt.
Das Wissen um den eigenen Mangel an Charakterstärke ist für den Träger eines dummen Gehirns erträglicher als das Bewusstsein der Alternative, für die ihm aber das Talent fehlt.
Alte Ehepaare, die das lebenslange Streiten zur täglichen Gewohnheit gemacht haben, sollte man nicht mehr mit gutgemeinten Friedensvorschlägen belästigen, da sie ihren Kleinkrieg dringend brauchen.
Die Bilder, die sich die meisten Menschen von unserer umfassenden Wirklichkeit machen, haben oft das Niveau eines Comic-Heftchens.
Erwischen wir wieder einmal den Schöpfer bei seinen Fehlern und Reinfällen im Kuriosen-Kabinett des Lebendigen, bekommt er sogleich fast schon wieder ein menschliches Gesicht!
Die philosophische Annahme, dass der Mensch ein »Ding an sich« nicht erkennen kann, hält ihn zum Glück aber keinesfalls davon ab, viele dieser unerkannten Dinge trotzdem zu genießen.
Intelligenz eines guten Humoristen kommt zumeist deshalb schneller bei Frauen als bei Männern an, weil die Frauen nicht den Umweg über das Denken nehmen.
Menschen, die Dinge absichtlich falsch verstehen, bereichern die Welt der Irrtümer um neue Varianten und tragen gleichzeitig zum mentalen Training für neue Erklärungsversuche bei.
Der Bauch ist nicht der Sitz des wahren Gefühls, sondern nur der Sitz der persönlichen Emotion.
Menschenkenner zu sein heißt nicht zwangsläufig auch, sich selbst gut zu kennen!
Die Dummheit rächt sich an der Menschheit, weil die Menschheit die Dummheit einfach nicht ernst genug nimmt.
Scheidungen sind keineswegs immer ein Scheitern, sondern manchmal ein Siegen über wen oder was auch immer auf einer anderen Ebene.
Zu viel Zurückhaltung und Demut sich selbst gegenüber schädigt die egoistischen Eigeninteressen.
Belauschen sich Feinde häufiger im rechten Moment, wird ihrer Feindschaft vermutlich jede Substanz entzogen.
Faulheit ist die gesunde Gedächtnisabwesenheit aus einem maroden Schüler-Dasein.
Zeugnisnoten sind die völlige Unmöglichkeit, eine großartige Schüler-Innen-Persönlichkeit hinter sehr kleinen Zahlen zu verstecken.
Brach liegender Geist nützt der Menschheit nichts, sondern die Talente sind es, die uns gemeinsam vorwärts bringen.
Den menschlichen Körper einzukerkern, mag ja angehen; aber wie bringt man diese Vergitterung ins Hirn?
Wo ein Kindskopf auf einen ebenso sturen Erwachsenen trifft, hält die Welt für Augenblicke den Atem an, bis sich einer von ihnen aus der Trotzphase herauslöst.
Unsere Erinnerungen wirken manchmal wie ausgefranste Fragmente aus einem ehemals schön gestanzten Erlebnisblock.
Da Disharmonie jeden Ort dieser Erde erreicht, sollte man seinen eigenen Schutzraum mit harmonischen Gedanken und Gefühlen bewehren.
Das Abartige ist die Light-Version des Unmenschlichen.
Manche Eltern sind Menschen, die sich dann an ihre Elternschaft erinnern, wenn man ihnen das Kindergeld streicht.
Qualitäten und Quantitäten streiten sich um die Vorherrschaft bei jenen Menschen, die noch abwägen, ob sie sich für das Gute oder das Viele entscheiden wollen.
Hass hat oft deshalb keine allzu lange Haltbarkeit, weil das Schüren des emotionalen Feuers eine anstrengende Angelegenheit ist.
Beiläufig ausgesprochene Gemeinheiten unter jungen Menschen besitzen oft den Charme von Stacheldraht zwischen den Zähnen, wo doch eigentlich eine brave Zahnspange sitzen sollte.
Wenn arme Nachbarn sich neben reichen Nachbarn viel ärmer vorkommen als neben anderen armen Nachbarn, zeigt dies doch klar, dass es sich bei »reich« und »arm« nicht nur um Fakten oder Zahlen handelt.
Ein Bewusstsein, das sich über seinen eigenen Charakter noch keine kritischen Gedanken macht, ist vergleichbar mit dem eines unschuldigen Kindes, das noch nichts vom Erwachsensein ahnt.
Was moralisch, unmoralisch, amoralisch oder moralinsauer ist, entscheidet allein das ausgeprägte Feingefühl eines zur Differenzierung befähigten Individuums.
Einschulungsfeiern sind immer wieder neu gegebene Versprechungen, aus kleinen Faulpelzen große Faulpelze heranzuzüchten, die es später ein wenig raffinierter und dezenter handhaben als die dummen Faulpelze vor ihnen.
Man gebe Feinden oft nur genauere Informationen über ihre Gegner und schon kann es passieren, dass der alten Feindschaft jedes Motiv entzogen wird.
Moral verhält sich zu Moralin wie die Liebe zur Verliebtheit.
Gedanken, die im Gehirn lange Schlange stehen müssen, dann plötzlich und ungeordnet zum Kehlkopf drängeln, sind ursächlich mit verantwortlich für das Missverstehen unter den Menschen.
Starke Charaktere zeichnen sich durchaus nicht allein durch Intelligenz aus, sondern bauen auch auf untrüglichen Instinkt.
Dankbarkeit ist eine unökonomische Tugend, wenn der Nehmende von Natur aus geizig ist.
Manche Männer starren Frauen ähnlich fasziniert an, wie den Zünder eines Blindgängers vor seiner Entschärfung.
Nur der eigene Charakter entscheidet darüber, ob man bei bösen Taten ein gutes, ein schlechtes oder gar kein Gewissen hat.
Bevor ich bin, bin ich ein Gedanke meines Schöpfers, der mich willentlich aus Liebeskraft erschafft.
Wenn das Wort schärfer ist als ein Schwert, ist ein Satz dann potenter als ein Heer? Und sind Seiten weiser Sätze dann gefahrvoller als entfesseltes Atom? Wenn das Wort aber nur ein Schatten ist vom wahren Gefühl, ist das wahre Gefühl, dann nur ein Schatten einer ersten Idee? Fühlte sich die Idee ins Sein oder dachte sich das Sein ins Gefühl und schuf dabei das Wort, das schärfer ist als ein Schwert?
Der tiefste Ort, an dem der Mensch ankommen kann, ist der Ort der Ohnmacht.
Wenn jeder all das verwenden würde, was an Gutem und Klugen unbenutzt im eigenen Kopf noch herumliegt, wäre die Welt um sehr viele Dummheiten ärmer.
Ein Team, das aus vielen Ich-en besteht statt aus einem satten WIR wird früher oder später in die Phase vielfältiger Individualisierungskrisen geraten.
Wer das Falsche richtig macht, ist wenigstens gründlich in seinen Fehlern!
Den Eltern entwachsen zu sein bedeutet noch lange nicht, selbst auch schon erwachsen zu sein.
Wer häufig seine Sätze mit »Ich« beginnt, zeigt allen, dass er das »Du« noch nicht ausreichend im Repertoire seiner Mitmenschlichkeit trägt.
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