Die Kichererbsen und das weiße Pulver. Marianne Christmann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Marianne Christmann
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783752964288
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den Arm aus.

      „Vergiss es“, sagte Holger Ackermann ruhig, „geht nach Hause und schlaft euren Rausch aus. Das Auto könnt ihr hier stehen lassen und es heute Abend oder morgen abholen. Ich verwahre solange die Schlüssel.“

      Er wollte Moritz die Autoschlüssel abnehmen, aber dieser weigerte sich, sie ihm zu geben.

      „Sei vernünftig, Junge, gib mir die Autoschlüssel. Geht zu Fuß nach Hause und schlaft euren Rausch aus. Wenn ihr wieder nüchtern seid, dann könnt ihr das Auto abholen. Lasst es hier stehen, es passiert ihm nichts.“

      Aber Moritz dachte gar nicht daran. Er wankte auf den Förster zu und wollte ihm einen Schlag versetzen, stolperte aber über seine eigenen Füße und fiel der Länge nach hin.

      Der Autoschlüssel fiel ihm aus der Hand. Holger Ackermann hob ihn blitzschnell auf und steckte ihn in seine Hosentasche.

      „Das reicht nun“, meinte er, „geht nach Hause, sonst werde ich die Polizei rufen.“

      Arthur half seinem Freund auf die Beine, was einige Zeit in Anspruch nahm. Suchend sah sich Moritz nach seinem Autoschlüssel um.

      „Hast du den Schlüssel?“, fragte er Arthur.

      „Nein“, antwortete dieser, „der Kerl hier hat ihn eingesteckt.“

      Doch noch bevor Moritz reagieren konnte, ertönte Marvins Stimme:

      „Moritz, Arthur, schnell, Till geht es nicht gut. Helft mir.“

      Die beiden Freunde sahen sich um. Ein Stück entfernt lag Till im Gras. Er hatte sich übergeben und lag nun zuckend auf dem Boden. Moritz und Arthur stolperten zu ihm.

      „Was hat er denn?“, fragte Moritz.

      „Keine Ahnung“, lallte Marvin. „Er ist auf einmal zusammengebrochen und hat angefangen zu zucken. Das sieht schlimm aus. Tu etwas, Moritz.“

      Doch der stand nur mit hängenden Armen bei seinem Freund.

      Kapitel 9

      Inzwischen waren die Mädchen zu der kleinen Gruppe gestoßen.

      „Wo kommt ihr denn her?“, fragte sie der Förster. „Ich kenne euch doch. Ihr habt doch geholfen, die Wilddiebe dingfest zu machen, nicht wahr?“

      Die Mädchen nickten.

      „Und ist nicht dein Bruder in deren Hände geraten, ebenso wie du selbst auch und deine Freundinnen und ich haben euch aus der Höhle geholt?“, fragte er jetzt Lena.

      Diese bejahte.

      „Und was macht ihr hier im Wald?“, wollte er noch wissen.

      Die Freundinnen sahen sich an. In keinem Fall wollten sie ihr Geheimversteck verraten.

      „Wir waren ein wenig spazieren, als wir hier auf den Tumult aufmerksam wurden“, erklärte ihm jetzt Sara mit völlig unschuldiger Miene.

      Zum Glück verfolgte Holger Ackermann dieses Thema nicht weiter, denn ein Stöhnen kam von Till. Auch Marvins Zustand hatte sich verschlechtert, er klagte über Bauchkrämpfe und krümmte sich vor Schmerzen.

      „Wir brauchen einen Krankenwagen“, meinte jetzt Anne, „können Sie einen rufen? Wir haben hier im Wald mit unseren Handys keinen Empfang.“

      Holger Ackermann zog sein Funkgerät heraus und schaltete die Notruffrequenz ein. Er erklärte kurz, wo sie waren und wie vielen Leuten es nicht gutging und forderte einen Rettungswagen an.

      „Verstanden“, krächzte eine Stimme im Funkgerät, „RTW rollt.“

      Sara und Lena kümmerten sich so lange um Marvin und Till, während Holger Ackermann mit Arthur und Moritz sprach.

      „Was ist mit euch los? Habt ihr irgendetwas eingenommen?“

      Doch Moritz starrte ihn nur an. Er war leichenblass.

      „Mir ist schlecht“, murmelte er und brach ebenfalls zusammen. Anne und Tina konnten ihn gerade noch auffangen, bevor er auf den Boden knallte. Vorsichtig legten sie ihn auf den Rücken und drehten ihn dann in die stabile Seitenlage.

      „Was ist mit dir?“, fragte der Förster nun Arthur, „ist dir auch schlecht?“

      Doch dieser schüttelte nur den Kopf. Er war völlig aus dem Häuschen, weil es seinen Freunden so schlecht ging.

      Holger Ackermann hatte sich eine der Flaschen geschnappt und roch nun daran.

      „Wodka“, meinte er dann, „und ziemlich hochprozentig. Das hält ja der stärkste Gaul nicht aus. Wahrscheinlich eine Alkoholvergiftung.“

      In diesem Moment hielt ein Rettungsfahrzeug bei der Gruppe. Zwei Sanitäter und ein Notarzt stiegen aus und kamen eilig auf sie zu.

      „Was ist hier los?“, fragten die Sanitäter.

      Der Förster schilderte ihnen kurz, was vorgefallen war und dass es inzwischen drei Personen ziemlich schlecht ging. Auch gab er ihnen die Flasche. Der Notarzt roch daran.

      „Wodka“, meinte er dann ebenfalls.

      Ein zweiter Rettungswagen erschien. Weitere Sanitäter stiegen aus.

      Zwei kümmerten sich um Till, die anderen beiden um Marvin. Der Notarzt untersuchte Moritz.

      „Ist dir übel?“, fragte er ihn.

      Moritz nickte.

      „Ich gebe dir etwas, das die Übelkeit lindert“, meinte er dann, „setz dich mal hier hin.“

      Er setzte ihn so, dass sich Moritz mit dem Rücken an sein Auto lehnen konnte.

      „Es wird ihm gleich besser gehen“, wandte sich der Notarzt an Arthur. „Pass auf ihn auf und wenn sich sein Zustand verschlechtern sollte, dann sag uns sofort Bescheid. Wie geht es dir selbst?“

      „Soweit gut“, sagte Arthur und ließ sich neben seinem Freund nieder.

      Marvin und Till waren inzwischen in die Rettungsfahrzeuge verfrachtet worden. Die Sanitäter wollten gerade die Türen schließen, als ein Streifenwagen auftauchte und Philipp Lindemann und Johann Berger ausstiegen.

      „Was ist hier los?“, fragte Lindemann.

      Der Förster setzte sie kurz ins Bild.

      „Zwei von denen kennen wir doch, die hatten wir gestern bei uns auf der Wache“, sagte Johann Berger.

      Er ging hinüber zu den Sanitätern während Lindemann bei den anderen blieb. Holger Ackermann übergab ihm die leere Flasche, die Moritz hatte fallen lassen. Lindemann roch ebenfalls daran.

      „Uaah“, meinte er dann, „das ist Wodka, und zwar fast reiner. Den haben die getrunken? Ein Wunder, dass sie noch am Leben sind.“

      Er tütete die Flasche als Beweisstück ein. In diesem Moment kam Johann Berger zurück.

      „Die Sanis bringen die Jungen jetzt ins Krankenhaus, dort werden sie weiter untersucht. Ich habe mir die Ausweise zeigen lassen und mir die Personalien notiert. Wir können sie dann später im Krankenhaus vernehmen oder auf die Wache kommen lassen.“

      Der Notarzt kam noch einmal zu der Gruppe und schaute nach Moritz.

      „Wie geht es dir?“, fragte er ihn.

      „Besser“, antwortete dieser, war aber immer noch sehr blass.

      „Das Beste ist, wenn du ebenfalls ins Krankenhaus gehst und dich untersuchen lässt. Mit einer Alkoholvergiftung ist nicht zu spaßen.“

      „Wir können ihn ins Krankenhaus bringen“, bot Philipp Lindemann an, „wenn das für Sie in Ordnung ist.“

      „Ja, natürlich“, antwortete der Notarzt, dann eilte er zurück zum Rettungswagen und stieg ein.

      Beide Fahrzeuge wendeten und fuhren dann langsam auf dem Feldweg zurück in die Stadt.

      Die