Was die entsprechende Kleidung ausmacht, habe ich selbst einmal erfahren, als ich in einer Jeans und einem T-Shirt in einem renommierten Autohaus auftauchte. Die Verkäufer bemerkten mich gar nicht. Sie beschäftigten sich einfach mit anderen Dingen, da ich wohl für sie nicht den Anschein erweckte, dass ich mir tatsächlich ein Auto kaufen könnte. Ich ging drei Tage später noch einmal dorthin, diesmal hatte ich aber ein Jackett an und dazu eine dunkle Jeans. Was soll ich noch sagen, es dauerte keine ganze Minute, bis der erste Verkäufer neben mir stand und mich freundlich fragte, ob er mir weiterhelfen dürfte. Es erübrigt sich wohl zu schreiben, was ich damals dachte. Dem Verkäufer hatte ich dann nur mit freundlichem Ton aber bestimmt erklärt, dass er mich noch vor drei Tagen überhaupt nicht bedient hatte. Dass ich mir in diesem Autohaus wohl niemals einen Wagen kaufen würde, ist da eigentlich selbstverständlich. Aber dieses Beispiel zeigt doch sehr deutlich, was die Kleidung aussagt, und wie sehr sie Einfluss auf unser Leben nimmt.
Also denken sie daran, wenn sie die Ratschläge aus diesem Buch ausprobieren. Seien sie immer freundlich zu ihren Gesprächspartnern, auch wenn sie innerlich am Kochen sind. Ballen Sie zur Not die Fäuste in den Taschen, aber lächeln sie. Und vor allem bedenken sie immer, je wichtiger das Gespräch oder der Anlass, umso wichtiger ist die entsprechende Kleidung. Sie werden sehen, dass ihnen plötzlich Türen geöffnet werden und sie anders behandelt werden, nur auf die Tatsache hin, dass Sie freundlich sind und ein nettes Wort für ihren Gegenüber haben.
Sie sehen, die Kleidung ist so wichtig, dass wir jetzt auch alle Möglichkeiten ausschöpfen wollen. Von Zeit zu Zeit sollten sie immer mal wieder in der Kleiderkammer vorbeischauen. Aber es gibt noch mehr Hilfe vom Roten Kreuz. In vielen Städten gibt es seit einiger Zeit die Kilo-Shops. Das sind Läden die gebrauchte Kleidung verkaufen. Sie gehen hinein, suchen sich etwas Schönes aus, probieren es an und gehen dann zur Kasse. Hier kommt nun das Besondere. Ihre Kleidung wird gewogen und sie bezahlen alles, was sie kaufen wollen nach Gewicht. Meistens sind das nur wenige Euro pro Kilo, aber immerhin wesentlich billiger als in jedem anderen Laden. Und der Vorteil gegenüber der Kleiderkammer besteht darin, dass sie nur Kleidung bekommen die vorher schon genauer begutachtet wurde. Also relativ gute Kleidung für relativ wenig Geld. Klingt doch schon mal ganz gut, oder!
Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten. Denken wir mal an die Zeitung. Viele Leute verschenken alte und gebrauchte Kleidung, weil sie nicht wissen, was sie damit tun sollen. Es lohnt sich also durchaus, in der örtlichen Presse, nach der Rubrik „zu verschenken“ Ausschau zu halten. Mit ein bisschen Glück kommen sie so zu recht guter Garderobe, die sie nur den Weg kostet. Das klingt doch schon viel besser. Aber auch wenn nichts zu verschenken dabei ist, sollten sie ruhig einmal in den Kleinanzeigen stöbern. Meistens finden sich dort auch Anzeigen, in denen Andere ihre gebrauchte Garderobe für wenig Geld hergeben. Und nicht zu vergessen, wenn sie dann vor Ort sind, können sie vielleicht noch etwas am Preis handeln. Viele Leute sind einfach nur froh, wenn sie ihre alte Kleidung los sind. Aber übertreiben Sie es bitte nicht. Wenn jemand für einen Karton voll Kleidung zwanzig Euro haben möchte, dann können sie ihm nicht einfach zwei Euro anbieten, sonst könnte es passieren, dass sie mit leeren Händen nach Hause kommen. Und das wollen wir ja nicht. Der Weg soll sich nach Möglichkeit ja lohnen. So wie sie in den Kleinanzeigen nachlesen, so sollten sie auch regelmäßig den Nachrichtenbrettern, in den Einkaufsläden in ihrer Nähe, einen Besuch abstatten. Die meisten Zettel, die dort hängen, kommen fast nur von Leuten, die etwas verkaufen wollen. Und wenn wir schon mal in den Läden stehen, dann sollten wir auch ruhig mal einen Blick hinein riskieren. Fast in jedem Geschäft gibt es Angebotstische oder andere Angebote. Was sie dort manchmal an Kleidung finden, würde sie in einem normalen Geschäft ein Vielfaches kosten. Aber achten Sie immer darauf, dass es auch tatsächlich ein Angebot ist. Keine Angst, mit der Zeit werden sie ein Händchen und ein Auge für die Angebote bekommen.
Wenn sie können, dann suchen sie grundsätzlich im Sommer nach Winterkleidung und im Winter nach Sommerkleidung. Wer möchte schon im August bei dreißig Grad im Schatten eine dicke Jacke kaufen. Niemand, außer ihnen! Wenn sie so was im Sommer finden, dann schlagen sie zu. Dieselbe Jacke wird in ein paar Monaten ein Vielfaches kosten. Also ein gutes Angebot, egal ob aus einer Anzeige, von einem Angebotstisch oder dem Shop in ihrer Nähe.
Und wo wir gerade dabei sind, sicherlich haben sie auch Kleidung im Schrank, die ihnen nicht mehr passt, oder die einfach zu scheußlich aussieht. Gehen Sie damit in den nächsten Secondhandshop. Dort bekommen sie noch etwas Kleingeld dafür, vorausgesetzt die Kleider sind noch einigermaßen in Schuss. Bitte versuchen Sie nicht, zerrissene oder stark verschmutzte Kleidung zu verkaufen. Denn schließlich könnten sie diesen Laden nie wieder besuchen, oder der Besitzer merkt es gleich und sie stehen dann ziemlich dumm in der Ecke. Übrigens wenn sie sich gleich was zum Anziehen dort aussuchen, kann man viel besser verhandeln, denn wie jeder Händler, so will auch dieser Mensch etwas verkaufen. Und wenn sie vernünftig auftreten und freundlich sind, dann wird er höchstwahrscheinlich gerne mit ihnen Geschäfte machen und ihnen auch entgegenkommen. Sollten sie dann irgendwann wieder mal dieses Geschäft betreten, dann müssen sie nicht ganz von vorne anfangen. Der Verkäufer wird sich mit Freuden daran erinnern, dass sie ja ein netter Mensch sind, der faire Geschäfte macht. Sie gewinnen auf der ganzen Linie. Sie bekommen günstig Kleidung und können ihre alten Sachen loswerden. Alles in allem ein lohnendes Geschäft für beide Seiten.
Aber sicherlich gehen sie auch mal in ganz normalen Läden einkaufen. Denken Sie immer daran, in Deutschland darf ganz offen gehandelt werden. Es ergibt keinen Sinn in einem großen Kaufhaus an der Kasse nach Rabatt zu fragen oder um den Preis zu feilschen, aber in kleineren Läden ganz bestimmt. Denken Sie aber immer daran sehr freundlich zu sein, und ein gutes Benehmen an den Tag zu legen. Mit ein bisschen Glück können sie so das eine oder andere Schnäppchen machen. Und wenn es mal nicht klappen sollte, mit dem Handeln, dann denken sie immer daran, dass Sie dadurch wieder etwas mehr Sicherheit und Erfahrung beim Handeln erworben haben. Im nächsten Geschäft klappt es dann besser.
Wie sieht es aus, haben sie Verwandte, Bekannte und auch Freunde? Super, warum fragen sie nicht mal nett und vorsichtig bei denen an, ob sie daran Interesse haben Kleidung mit ihnen zu tauschen. Aber denken Sie immer daran das sind alles Menschen, die ihnen wahrscheinlich sehr am Herzen liegen. Also tauschen sie besonders fair und lassen dabei den Spaß im Vordergrund stehen. Sie können natürlich auch das Ganze ansprechend gestalten. Wie wäre es mit einer Kleiderparty! Statt irgendwelche Haushaltsdosen zu verkaufen, machen sie eine Kleiderparty. Es kommen alle Leute, die sie vorher eingeladen haben. Jeder kann seine Kleider, die er loswerden möchte, mitbringen und mit allen anderen tauschen. Sorgen Sie für eine gemütliche Atmosphäre. Stellen Sie Getränke bereit, bieten sie kleine Häppchen an, und denken sie immer daran, dass die nächste Party bei einem ihrer Gäste stattfinden könnte. Wenn sich alle wohlfühlen und zufrieden sind, dürfte es kein großes Problem darstellen, den nächsten Gastgeber zu finden.
Sollten sie Kinder haben, möchte ich ihnen auf jeden Fall noch diese Kindersachen-Basars nahelegen. Vielfach finden diese in Gemeinderäumen oder in Mehrzweckhallen statt. Angekündigt werden sie in den örtlichen Zeitungen, in den Gemeindeblättern oder auch auf Werbeplakaten. Dort bekommen sie für wenig Geld gute Kinderkleidung. Schließlich werden unsere Kinder ja leider schon in der Schule nach ihrer Kleidung beurteilt. Schnell ist da jemand zum Außenseiter abgestempelt. Und nicht zuletzt, wenn sie auch alte Kinderkleidung haben, dann können sie für wenig Geld einen Stand anmieten und diese Sachen verkaufen. Einen Versuch ist es wohl sicher wert.
Wenn sie selbst ein Fahrzeug besitzen, oder ein guter Bekannter oder Verwandter, dann sollten sie überlegen, ob sie vielleicht einmal auf einen Markt ins Ausland fahren. Bedenken Sie dabei aber, dass sie den Sprit bezahlen müssen, und eventuelle Parkgebühren usw. Sie sollten aber auf jeden Fall auf einem bewachten Parkplatz stehen. Es lohnt sich auch nur, wenn sie wirklich sehr viel Kleidung kaufen. Aber sind da nicht einige Leute in ihrem Bekanntenkreis, die auch Kleidung suchen? Sie könnten auf diese Art die Kosten teilen und anderen auch Kleidung mitbringen. Generell kann man nur so viel