Blogbuch einer Modedesignerin. Sandra Lietzmann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sandra Lietzmann
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742773258
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kommt keine Frau um das Cape herum.

      Wenn wir ehrlich sind:

      1. Es ist auf eine Art schon etwas unpraktisch, frau muss immer darauf achten, dass der Stoff gut fällt und nicht von den Schultern rutscht. Doch wenn es gut geschnitten ist, ordentlich groß und nicht aus glattem Polyesterstoff, sondern aus schönem, griffigem Schurwollflanell oder Wolltweed, kann das schon einmal nicht passieren.

      2. Im echten Winter ist es leider zu kalt. Doch echte Winter gibt es ja mittlerweile kaum noch in unseren Brei-ten, sodass wir gut mit einem Cape durch diese mittlerweile laukalte Jahreszeit kommen.

      3. Es ist irgendwie immer ein bisschen groß. Doch dadurch können wir ganz entspannt tolle Oversizepullover tragen, mit denen es unter einem schicken schmalen Mantel manchmal doch etwas eng würde.

      Und hier ist das elbfeeberlin-Cape: Natürlich schön groß, aus Wollflanell und Wolltweed.

      Jetzt in den Shops erhältlich.

      Eure Sandra von elbfeeberlin

      Blogpost vom 141215

      Mode im Winter

      …stellt uns Modemenschen vor große Herausforderungen.

      Schließlich möchten wir unseren eigenen Geschmack durchsetzen – trotz des Wetters.

      Im englisch-sprachigen Raum sieht frau daher oft, wie kurz Röcke trotz der Kälte sein können, tatsächlich auch mal ohne Strumpfhosen!!! Und weil dieser modische Standpunkt – Hauptsache schick zart – schon vor 200 Jahren galt, schreibt Jane Austen auch so häufig von erkälteten jungen Damen.

      Da sind die Russinnen doch etwas cleverer – allerdings haben sie schon wegen der kälteren Temperaturen schlechtere Modekarten: Sie tragen Pelz, darunter auch gern kurzen Rock und dünne Strumpfhosen. In meiner Studienzeit in Russland habe ich gemerkt: Unter Pelz ist es wirklich viel viel wärmer – ohne dass ich mir je einen Pelz gekauft hätte!! In Russland gehört er jedoch im Win-ter nach wie vor zu den Must-haves. Ich habe mich dort mit Funktionsklamotten durch die Kälte gerettet, das war weniger schick (also eigentlich fast gar nicht), aber Pelz wollte ich keinesfalls tragen.

      Fein raus sind die Italienerinnen: Dort wird es einfach nicht so kalt. Hier genügt auch im Winter ein Cape oder eine Daunenjacke mit Dreiviertel-Ärmeln, dazu schöne schmale Lederhandschuhe.

      Doch was ist nun meine conclusio? Mädels! Zieht Euch warm an! Statt Funktionsklamotten gibt es auch tolle warme Mäntel. Statt zarter Blusen und Strickjäckchen gibt es auch richtig dicke Norwegerpullover.

      Eure Sandra von elbfeeberlin

      Blogpost vom 110116

      Der Norwegerpullover

      ….brrr. Nun ist es doch noch bitterkalt geworden.

      Ich trage dann am liebsten einen mollig warmen Norwegerpullover an. Dazu style ich eine lässige Skinny oder einen entspannten Winterrock.

      Am besten aus Schur-, Alpaka- oder Merinowolle. Diese Naturfasern haben einfach den Vorteil dass sie am besten wärmen und dabei auch atmungsaktiv sind und glücklicherweise kratzt die Wolle heute nicht mehr so wie früher.

      Die elbfeeberlin-Norwegerpullover sind ganz klassisch in einem Stück gestrickt, d. h. sie haben nur minimale Nähte, eventuell an den Ärmelbündchen und etwas darüber. So können sie in der Massenfertigung gar nicht mehr gestrickt werden und das macht sie so besonders. Die Norwegerpullover gehören zu meinen absoluten Lieblingsstücken, vor allem in dieser Jahreszeit.

      Eure Sandra von elbfeeberlin

      Blogpost vom 180116

      Meine KundInnen, ihre Wünsche und ich

      Als Designerin entwickle ich regelmäßig neue Kollektionen, in der Regel zwei Hauptkollektionen und ein bis zwei capsule collections, dazu kommen einzelne Stücke zu bestimmten Themen.

      Als Dienstleisterin freue ich mich über zufriedene KundInnen. Und denke oft daran, wie sie denn in „meinen“ Kleidern aussehen.

      Da ich viele Stücke als Modell vorfertige und präsentiere und zumeist auf Bestellung produziere, kann ich immer Sonderwünsche der KundInnen einfließen lassen. Beispielsweise ist es bei den Norwegerpullovern so, dass andere Farben gewünscht werden oder vielleicht das Material, weil die Wolle von der betreffenden Kundin oder dem Kunden nicht vertragen wird. Ein Kunde be-stellte auch einmal einen Damenpullover in der Herren-größe. Oder ein anderes gutes Beispiel sind die Hochzeitskleider, die ich fast nie so fertige, wie sie auf den Fotos zu sehen sind, sondern zumeist mit Veränderungen an Schnitt, Verarbeitung, Länge, Material usw.

      Für mich als Designerin ist es toll, wenn die Modelle gut angenommen werden und zudem spannend, wie die KundInnen sich meine Entwürfe weiterdenken. Momentan arbeite ich an einer Bestellung des Kleides „Helena“ für eine Braut. Die Kundin hat sich einen so fantastischen Stoff ausgewählt, dass ich schon bei der Lieferung des Stoffes, dann beim Fühlen dieses zarten französischen bestickten Musselins ganz begeistert war und mich selbst sehr auf das Endergebnis freue.

      Für elbfeeberlin arbeite ich in der Symbiose als Designe-rin und Dienstleisterin; eine Arbeit, die mich sehr erfüllt.

      Eure Sandra von elbfeeberlin

      Blogpost vom 250116

      Die Kuscheldecke – Wärme in diesen Tagen

      Das Wettter spielt eine große Rolle in meiner Arbeit – davon abhängig werden die Produkte gekauft – in einem Winter, der richtig knackig ist, komme ich mit der Mützen- und Norwegerpullover-Produktion kaum nach. In eher warmen Wintern oder wärmeren Perioden einer kalten Jahreszeit ist das natürlich anders. Was aber immer geht, ob es nun richtig kalt oder einfach kühl ist, sind die Kuscheldecken, die ich in der Kollektion „Shades of Green“ eingeführt habe, weil sie einfach perfekt in das Konzept passten, bzw. das Konzept ohne diese Idee gar nicht aufgegangen wäre.

      Ich fertige diese Decken nach anderen Grundsätzen als die heutzutage typischen Patchwork-Decken an: Ich ver-wende nur Stoffe, die wirklich von anderen Arbeiten noch vorhanden sind und schneide sie auch selbst zu, dazu nehme ich Vintage-Stoffe, Vintage-Häkeleien, Spitze usw., außerdem fertige ich kleine Applikationen dazu an.

      Momentan habe ich wieder ein absolutes Unikat nach Kundinnenwunsch in meinem Atelier:

      Extragroß, in Rosa- und beige-Tönen, mit einer großen Krone darauf.

      Ja, wie toll meine KundInnen meine Entwürfe weiterentwickeln – darüber habe ich schon in der vergangenen Woche geschrieben. Und nun geht es an die Arbeit….

      Eure Sandra von elbfeeberlin.

      Blogpost vom 010216

      Skistyle

      Auf der Piste gibt es ja solche und solche: Diejenigen, die nur um des Sportes wegen da sind und eisern im 80ies-Ganzkörperoverall fahren. Ihre Philosophie: Hauptsache ist der Ski. Der Anzug passt mir schon prima seit dreißig Jahren, den kann ich noch lange tragen.

      Dann gibt es auch die pragmatischen: Öfter mal etwas neues tragen, aber es sollte nicht zu teuer sein, blamieren möchte man/frau sich nicht. Daher werden gelegentlich Schnäppchen geshoppt. Diese Gruppe unterteilt sich in jene, die wie die Leute im Overall einfach gut die Piste cruisen möchten, dabei keinen Blick für die modischen Belange haben und solche, die schon noch den Blick für das Besondere haben. Letztere schauen dann sehnsüchtig auf die Frau in der Chanel-Ski-Jacke. Denn es gibt sie wirklich: Ich habe sie gerade gesehen, die hellgraue Chanel-Ski-Jacke mit dezentem Logo auf dem Ärmel. Doch schon von weitem, auch ohne das Logo erkannt zu haben, war deutlich: Diese Jacke ist etwas Besonderes. Sie war von einem schlichten hellgrau, mit abgesetzten Strickbünden an Kragen und Ärmeln, schmal,