KÜNSTLER IM BALKANEXPRESS. Mijo Peša. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mijo Peša
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742795984
Скачать книгу
ihn die junge, sehr freundliche Kellnerin Mila.

      >>Lass mich in Ruhe! Ich bin sehr wütend. Eine langweilige Schnecke hat mich eineinhalb Stunden auf Schritt und Tritt verfolgt.<<

      >>Es wäre dir bestimmt um einiges angenehmer gewesen, wenn dich eine schöne und junge Frau verfolgt hätte.<<

      >>Verschwinde! Ich bin kein physischer Arbeiter, sondern Rentner.<<

      >>Setzt dich an den Tisch, Smor!<<, schrie Professor Umko, der eine Narbe auf der rechten Wange hatte. >>Wir müssen einen Schluck Wein trinken. Unsere Heimat ist der Europäischen Union beigetreten. Unsere Politiker erzielen einen Erfolg nach dem anderen.<<

      >>Unsere kroatischen Politiker sind traditionell erfolgreich.<< Smor setzte sich an den Tisch. >>Wir sollten keine Sorge haben. In unserem Land blüht alles, nur die Wirtschaft und das Volk gehen unter, aber das macht nichts.<<

      >>Da ist auch pensionierte Koch Herr Horvatinski, unser künftiger Schriftsteller<<, meldete sich Mila wieder zu Wort. Ein 73-Jähriger mit einer Glatze und nur drei Zähnen im Ober-und Unterkiefer betrat das Restaurant. >>Er wird berühmter und populärer werden als unser Schriftsteller Mijo Peša. Und das auch nur, weil er später mit dem Schreiben anfing.<<

      >>Wenn er 100 Jahre alt wird, wird er sein erstes Buch veröffentlichen. Mijo hat das ein paar Jahre vor seinem Hundertsten getan<<, fügte Floky hinzu.

      >>Lasst Herrn Horvatinski in Ruhe!<<, befahl Umko. >>Er weiß, was er tut. Er ist ein weiser Kopf. Sagen Sie uns, Herr Horvatinski, wie Sie mit Ihrem Roman ,,Alisa und Benjamin“ vorankommen. Gibt es irgendeine neue Szene?<<

      >>Meine lieben Freunde, diese Woche habe ich einige wunderbare Szenen geschrieben und bin zur Überzeugung gekommen, dass ich geistig durchaus sehr fortgeschritten bin.<< Horvatinski siebte seine Worte durch die sechs verbliebenen, schwarzen Zähne. >>Hätte ich ein paar Jahre früher damit begonnen, das Buch zu schreiben, wäre ich heute berühmter als Tolstoi.<<

      >>Ihre Zeit kommt erst noch. Sie sind immer noch jung. Jetzt lassen Sie uns hören, was Sie geschrieben haben.<<

      >>Benjamin und seine geliebte Alisa trafen sich in der Stadt und dann brachte er sie auf die Bergspitze, wo die Liebe passierte. Aber Benjamin war damals betrunken, fiel und kullerte den Berg hinab. Alisa weinte bitterlich. Als sie sich ausgeweint hatte, rannte sie zu ihm, doch sie stolperte, fiel in ein stacheliges Gebüsch und wurde völlig zerstochen. Oh Gott, ich weinte, als ich sie so erblickte...<<

      >>Herr Horvatinski, Sie als Künstler dürfen nicht auf die andere Seite wechseln, da sich dies mit den Grundprinzipien der Kunst nicht decken würde. Das müssten Sie wissen.<<

      >>Ich bin nirgendwohin gewechselt. Ich war im Wohnzimmer.<<

      >>Herr Umko<<, meldete sich Dony zu Wort, >>Sie haben keine Ahnung von Kunst. Herr Horvatinski hat das Recht zu schreiben, wie und was er will. Das Wichtigste ist, dass es nicht langweilig ist. Und ich bitte Sie, lassen Sie den Mann in Ruhe weiterlesen.<<

      Horvatinski nickte zufrieden. >>Alisa zog die Dornen aus ihrem Körper und ging zu ihm. Doch als sie das Blut auf seinem Gesicht sah, erschrak sie und flüchtete nach Hause.<<

      >>Aha! Das ist die große Liebe<<, schlussfolgerte Slino. >>Hm. Was war mit dem armen Benjamin?<<

      >>Jäger haben ihn gefunden und ins Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte erste Hilfe leisteten und ihn an die Geräte anschlossen. Er kam schnell danach zu sich und sagte den Ärzten, dass sie sofort seiner Geliebten Bescheid geben sollten, dass er lebe, gesund sei und dass sie schnell zu ihm kommen solle. Doch als Alisa in das Zimmer kam und die Anschlüsse der Geräte auf seinem verletzten Körper sah, erschrak sie, bekam Durchfall und rannte auf die Toilette. Der arme Benjamin hatte vergessen, in welchem Zustand und wo er sich befand. Er hatte eigentlich angenommen, seine geliebte Alisa hätte ihn verlassen. Der verlorene und traurige Benjamin wollte zu ihr gehen. Hastig stand er auf, stolperte und fiel zu Boden, aber er jammerte nicht. Als seine geliebte Alisa aus der Toilette zurückkam und sah, wie ihr geliebter Benjamin hilflos auf dem Boden lag, erschrak sie und flüchtete wieder nach Hause.<<

      >>Herr Horvatinski, es wäre am besten, wenn Sie nichts schreiben würden. Sie sind doch zu alt für so etwas. All das, was Sie geschrieben haben, ist weit weg von Kunst. Das sage ich Ihnen ganz ehrlich<<, behauptete Umko.

      >>Mijo ist auch alt!<<

      >>Lasst Mijo in Ruhe! Er ist bekloppt!<<

      >>Ich bin bekloppter als er!<<

      >>Das stimmt. Aber Sie haben nur sechs Zähne in ihrem Mund.<<

      >>Mijo hat nur vier! Wenn ich mein Buch schreibe, es veröffentliche und Geld verdiene, lasse ich mir eine Prothese für Unter-und Oberkiefer anfertigen, die besser und schöner sein wird als die von Mijo. Ich werde ein richtiger Kerl sein. Dann werde ich mich mit schmackhaftem Speck, Zwiebeln und frischem Brot vollfressen. Uh, und wie ich mich auf die Speckhappen freue. Ich werde sie genüsslich hinunterschlucken.<<

      Kapitel 4

      Der schläfrige Polizist gähnte und schaute die zwei attraktiven und großen jungen Männer an. Einer der beiden nahm eine Zigarette und kam auf ihn zu. >>Hast du Feuer, mein Freund?<<

      >>Nein, nein. Ich habe nie in meinem Leben eine Zigarette in meinen Mund gesteckt.<<

      >>Ah so! Aber es wird Zeit, dass du dir etwas anderes in den Mund steckst.<<

      Die jungen Männer packten Dony äußerst geschickt und zogen ihn in die Dunkelheit, wo einer der beiden Donys Pistole herauszog und sie an seine Schläfe hielt.

      >>Lasst mich in Ruhe! Seid ihr verrückt geworden? Ich bin Polizist! Ich habe kein Geld!<<, schrie Dony.

      >>Aber du hast einen guten Arsch.<<

      >>Der Arsch wurde nicht zum Sexmachen erschaffen.<<

      >>Du irrst dich, Dony. Gerade der Arsch wurde zum Sexmachen erschaffen. Wenn die Möse nämlich zum Sex erschaffen worden wäre, würde sie nicht einer Axtklinge gleichen, sonder wäre rund.<<

      >>Du bist verrückt! Und ich bin nicht schwul.<<

      >>Ruhe! Wir sind schwul. Wenn du noch einmal aufmuckst, schieße ich. Jetzt Hose runter und Arsch zu mir!<<

      Der andere Schwule knöpfte Donys Hose auf, packte ihn an den Haaren und zog ihn nach unten. >>Jetzt gehört er dir! Zeig ihm, was schön ist! Er ist sexy.<<

      >>Oy! Das tut weh! Du zerfetzt mir den ganzen Arsch!<<

      >>Ich liebe dich, Dony! Noch ein bisschen! Oh, oh, oh!<<

      >>Ihr beiden werdet jeweils zwanzig Jahre Gefängnis bekommen. Das garantiere ich euch. Ihr seid verdammt!<<

      >>Gib ihn jetzt mir. Du weißt, dass ich in ihn schon lang verliebt bin. Er ist so süß. Und ich bin total aufgeregt<<, sagte der Schwule, der Donys Kopf hielt. >>Dony, mein Lieber, dreh deinen Arsch im Kreis, damit wir beide es besser genießen können. Mach schon!<<

      >>Ich hasse dich!<<

      >>Sei ruhig und mach weiter! So, ja! So!<<

      >>Schnell weg hier!<<, rief der andere Schwule und warf Donys Pistole weg.

      Der Polizist ging zum Arzt, der ihn fragte: >>Herr Dony, sagen Sie mir, welche gesundheitlichen Probleme Sie haben. Was tut Ihnen weh?<<

      >>Mein Arschloch tut mir weh, Herr Doktor.<<

      >>Was ist mit ihrem Anus? Haben Sie vielleicht Hämorrhoiden bekommen oder leidet ihr Anus an