Wie schon erwähnt, sind die Genien in der klassischen Magie, in der mittelalterlichen Magie, so etwas wie Dämonen. Also Schutzgeister! Das Wort „Dämon“ leitet sich vom griechischen Verb „daiomai“ ab. Das Verb „daiomai“ bedeutet so viel wie „teilen“ oder „zerteilen“. Gleichzeitig hat es aber auch die Bedeutung eines „Zuteilers“, d. h. einer Kraft oder Macht, die einem etwas „zuordnet“ bzw. „zuteilt“, was sich in Bezug auf das Wort „daiomai“ im Sinne eines Schicksalszuteilers versinnbildlicht. Ferner wurde in der frühen griechischen Sprache, der Begriff „Daimon“ als Synonym für „Theos“ verwendet, was „Gott“ bedeutet. Hiermit wurden also Wesen oder Energien bezeichnet, die schicksalhaft auf das Leben der Menschen einwirken bzw. einwirken können. So kann man den Begriff „Daimon“, im ursprünglichen Sinne, mit „Schutzgeist“ oder „Geist, der eine warnende / mahnende Stimme ist“ übersetzen, sodass man lapidar sagen kann, dass die „Dämonen“ keine böswilligen Geschöpfe sind, sondern helfende Hände – wie auch die Genien (römischer Familienschutzgeist), die Banshee (keltischer Schutzgeist bzw. Geistwesen, das vor kommenden Toden warnt), die Fylgjur (auch Fylgjen oder Fylgien geschrieben) oder auch bestimmte Loas (Geistwesen der Voodooreligion).
Da die Genien die Führungsenergien von verschiedenen Kollektiven sind, kann man schauen, ob man auf diese Energien besonders reagiert. Da die Genien im klassischen, magischen Sinne alle über Siegel verfügen, ist es eine schöne kleine Energieübung, ob man auf eines der Siegel besonders reagiert, und wie man darauf reagiert. Finde man es schön, finde man es abstoßend, findet man es langweilig, findet man es chaotisch?
Es geht hier um eine intuitive Erfassung. Genau deswegen will ich hier einmal ganz bewusst die verschiedenen Siegel der neun Könige abbilden, sodass man hier sich einmal energetisch versenken bzw. verbinden kann, um die Siegel selbst zu bereisen, sie zu fühlen, sie intuitiv zu erfassen und wahrzunehmen.
In diesem Kontext will ich auch sofort Kurzinformationen zu den jeweiligen Genien geben, die jedoch bewusst nur stichpunktartig gehalten sind. Im weiteren Verlauf, im jeweiligen Erklärungstext der verschiedenen Sternenkollektive, wird der Genius genauer betitelt und illuminiert. Um es etwas aufzulockern, will ich die vorhandenen, mittelalterlichen Darstellungen abdrucken. Sie stammen aus dem Dictionnaire infernal. Hierbei handelt es sich um ein „Wörterbuch der Hölle“, ein Buch über Dämonologie, das wie ein Lexikon aufgebaut ist. Der Okkultist Jacques Albin Simon Collin de Plancy verfasste das Buch 1818, doch die Bekanntheit wuchs, als eine erneute Auflage des Buches im Jahr 1863 viele Illustrationen der Dämonen hatte. Wie „gut“ oder „schlecht“ bzw. „dämlich“ diese Kupferstiche sind, muss jeder für sich beurteilen!
Bael, König, Nummer 1:
Erscheinung: Erscheint in verschiedenen Gestalten, mal wie ein Frosch, mal wie eine Katze, mal wie ein Mann, mal als Chimäre von allem.
Aufgabe: Angriffs- und Schutzrituale, Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit, Erkennung von Wahrheit und Lüge, Kommunikation und Intelligenz, körperliche UND kosmische Chakren, Krieger, Wächter und Kampfgefährte, Mut, Courage, Tapferkeit, Transformationsprozesse, Schutzpatron, zeigt den Erhalt und die Speicherung von Wissen.
Paimon, König, Nummer 9:
Erscheinung: Ein Mann mit einer Krone auf einem Dromedar.
Aufgabe: „Das Verborgene“ und „Der Schatten“, Angriffs- und Schutzrituale, Arbeiten im „Großen Werk“, Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit, Ehre und Ruhm
Exekutive (ausführende Gewalt), Krieger, Wächter und Kampfgefährte, körperliche UND kosmische Chakren, Mut, Courage, Tapferkeit, Raffinesse und Klugheit, Schutzpatron, sieg- und erfolgreich, Widerstand und Rebellion.
Beleth (Byleth), König, Nummer 13:
Erscheinung: Ein Mann mit einer Trompete und anderen Instrument auf einem bleichen Pferd. Was die Katze mit der Trompete auf der Abbildung zeigen soll, ist mir unklar!
Aufgabe: „Das Verborgene“ und „Der Schatten“, Erfolg, Überfluss, Wohlstand, fördert Charisma und Ausstrahlung, forcieren von Ausdauer und Kraft, Glücks-, Erfolgs- und Geldmagie, Angriffs- und Schutzrituale, Ehre und Ruhm, erläutert das Erlangen von Weisheit, Judikative (rechtsprechende Gewalt), Krieger, Wächter und Kampfgefährte, Legislative (gesetzgebende Gewalt), Mut, Courage, Tapferkeit, Raffinesse und Klugheit, Schutzpatron, Sieg- und erfolgreich, Widerstand und Rebellion.
Purson (Curson), König, Nummer 20:
Erscheinung: Ein Mann mit dem Gesicht eines Löwen, auf einem Bären reitend und einer Viper in der Hand.
Aufgabe: Ehre und Ruhm, Erfolg, Überfluss, Wohlstand, „Das Verborgene“ und „Der Schatten“, Angriffs- und Schutzrituale, Arbeiten im „Großen Werk“, Kommunikation und Intelligenz, Kontemplative (umsetzende Gewalt), Magie und Mystik, Raffinesse und Klugheit, Schnelligkeit und Leichtfüßigkeit (in allen Belangen), Taktik und Durchsetzungskraft, Widerstand und Rebellion, Vielfältigkeit, Psychometrie, Theosophie, Metaphysik, Ontologie, Haghyparxis, Pansophie.
Sanophiel (Asmoday, Asmodeus, Sydonay), König, Nummer 32:
Erscheinung: Wesen mit drei Köpfen; ein Kopf ist ein Stier, der zweite ist ein Mensch, der dritte ein Widder. Füße wie eine Gans, reitet er auf einem Drachen.
Aufgabe: Angriffs- und Schutzrituale, Arbeiten im „Großen Werk“, Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit, Ehre und Ruhm, erklärt die Aufgaben einer Führerschaft, Exekutive (ausführende Gewalt), forcieren von Ausdauer und Kraft, fördert Charisma und Ausstrahlung, Kontemplative (umsetzende Gewalt), Krieger, Wächter und Kampfgefährte, Magie und Mystik, Mut, Courage, Tapferkeit, Raffinesse und Klugheit, Schnelligkeit und Leichtfüßigkeit (in allen Belangen), Schutzpatron, Seelenbegleiter, Taktik und Durchsetzungskraft, sieg- und erfolgreich, Widerstand und Rebellion.
Balam (Balaam), König, Nummer 51: