Sie war sich nie zu schade, jeden und alle mit ihrem Wissen und ihrer Bildung zu versorgen, selbst nicht als Nobelpreisträgerin. Schütze in 12 zeigt, dass ihr Lehrauftrag, ihre vielen Bildungsmaßnahmen einen Teil ihrer Sehnsüchte ausmachten und sie sich in ihrer Bildungsarbeit aus dem Alltag wegbeamen konnte. Ihr Jupiter wird durch Aspekte mit Venus, Mars, Saturn und Uranus verbunden. Alle vier Kräfte werden durch ihren Drang nach geistiger Expansion mobilisiert und angeregt.
Marie Curie lebte ihr Leben mit vielen Entbehrungen, durchzog es mit Phasen tiefster Einsamkeit und das extreme Beschränken auf das Allerwesentlichste. Sie kombinierte ihre saturnische und plutonische Seite zu einer strebsamen Besessenheit für ein überpersönliches Ziel, für die Berufung, die sie spätestens seit den heimlichen Laborversuchen in Warschau in sich spürte.
Dazu kam ihre Opferbereitschaft, die Hingabe für andere (Fische-Mond), sei es für ihre späteren Studenten, für ihre Kinder, um die sie sich so gut es ging kümmerte (ihre Tochter Eve lebte durch ihre Musikalität, ihr Musikstudium wohl eine andere mögliche Seite des Fische-Mondes ihrer Mutter), oder in ihrem Einsatz im 1. Weltkrieg durch den Aufbau von Röntgengeräten. Es wäre vermessen, auch nur ein Wort zur Alternative dieser Art, ihre Anlagen umgesetzt zu haben, von sich zu geben. Es bleibt eigentlich nur, was sie sich bei ihrem hohen Saturnanteil verdient hat - tiefer Respekt.
Literatur: Eve Curie: "Madame Curie", C.B. Fischer Verlag, Frankfurt/M.
Sophie Scholl
Sophie Scholl war Mitglied der "Weißen Rose", einer studentischen Widerstandsorganisation in München im Dritten Reich. Sie wurde zusammen mit ihrem Bruder und weiteren Mitgliedern der Weißen Rose durch das Nazi-Regime 1943 hingerichtet.
Wie setzte Sophie Scholl ihre unten detailliert ausgeführten Anlagen und Potenziale um? Wie verlief dieses kurze Leben, das nur knappe 22 Jahre dauern sollte?
Sophie wuchs als viertes von fünf Kindern innerhalb einer geistig sehr offenen und auch kritischen Familie auf. Ihr Vater kann geistig als fortschrittlich und sehr veränderungsfreudig (Sophies Mars in den Zwillingen im Quadrat zu Jupiter und Uranus) bezeichnet werden, was ihm einige Schwierigkeiten in seiner Tätigkeit als Bürgermeister einbrachte. Im 1. Weltkrieg verweigerte er den Kriegsdienst und arbeitete stattdessen im Lazarett, wo er seine spätere Frau kennenlernte.
Sophies Zuhause war stets offen für Bekannte und Freunde und es wurde viel gelesen oder vorgelesen (Merkur in 4, Mond in den Zwillingen). Die Kinder wurden dazu ermutigt und erzogen, ihre eigene Meinung zu sagen und ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl zu entwickeln sowie den Mut zu haben, für dieses einzustehen (starke Jupiterbetonung, Mond/Jupiter, Mond in den Zwillingen, Widder in 4).
Von klein auf hat Sophie sehr viel geschrieben (Briefe, Tagebuch), auch um sich über ihre Gefühle Klarheit zu verschaffen (Mond in Zwillinge in 6, Merkur in 4). Zudem zeigte sie sich sehr künstlerisch aus ihrem inneren Wesen heraus (Sonne in 4, Neptun im Löwen), indem sie musizierte (Löwe-Neptun), skizzierte und malte (Merkur im Quadrat zu Neptun, Fische in 3). Aufgrund ihrer künstlerischen Neigungen erwartete die Familie, dass Sophie Kunst studieren würde. Deshalb war man überrascht, dass sie sich für Biologie (Naturverbundenheit als Stier, Jungfrau in 9 und Jupiter in der Jungfrau für naturwissenschaftliche Exaktheit beim Studium, Jupiter/Uranus für Naturwissenschaft) und Philosophie (Jupiter pur) entschied. Kunst könne man ihrer Meinung nach nicht studieren (empfand sie wohl als neptunische Tätigkeit).
Sophie war 12 Jahre alt, als Hitler an die Macht kam. Die Kinder der Scholls waren zuerst sehr begeistert von seinen Versprechungen und davon, dass die Vaterlandsliebe so stark gefördert wurde (Sonne/Merkur in 4, Pluto im Krebs). Der Vater spürt jedoch sofort intuitiv, dass es sich bei den Bauten der Autobahnen und der Ankurbelung der Kriegsindustrie nicht nur um den Abbau der Arbeitslosigkeit, sondern auch um deutliche Kriegsvorbereitungen handelte. Dennoch gelang es ihm zu Anfang nicht, die Skepsis seiner Kinder zu erwecken. Stattdessen traten diese voller Elan in die Hitlerjugend und den Bund Deutscher Mädels ein, auch wenn einige Übungen Sophie sinnlos erschienen und sie nicht verstehen konnte, warum nicht auch ihre jüdischen Klassenkameraden mit in diese Verbindungen eintreten durften. Zusammen mit ihrer großen Schwester Ilse interessierte sie sich zunehmend für Menschen, deren Umgang ihnen von Staats wegen verboten war.
Bruder Hans (22.9.1918, 22.45 MEZ, Crailsheim) hatte Streitgespräche mit dem Vater, der ihn eindringlich vor seiner Kritiklosigkeit gegenüber diesem Regime und den Lehren in Schule und Hitlerjugend warnte. Doch auch Hans erfuhr seinen ersten Bruch mit den Indoktrinationen beim Parteitag der NSDAP 1936. Er fungierte als Fahnenträger und war dem ganztägigen Drill, den Aufmärschen, dem Geschwätz und dem ewigen Antreten ausgesetzt. Auch seine Begeisterung ließ langsam nach und er wurde mehr und mehr depressiv aufgrund des staatlichen Einflusses. So trat er einer geheimen Jugendorganisation bei, die viel wanderte, sich per Anhalter durch Europa bewegte und mit Dichtung, Philosophie und Kunst auseinandersetzte. Sophie und Ilse konnten hier leider nicht mitmachen, da die Organisation nur für Jungs war. Im November 1937 wurden Inge, Sophie, Hans und Bruder Werner wegen der Teilnahme an den illegalen Aktivitäten des Jugendbundes festgenommen. Hans für 5 Wochen und er kam auch nur durch die Intervention seines Vorgesetzten beim Militär wieder frei. Ilse und Sophie waren sofort wieder freigelassen worden. Man hatte sie zuerst für Jungs gehalten.
Die Verhaftung hatte nun den endgültigen Bruch mit dem Nationalsozialismus mit sich gebracht. Sophie und ihre Geschwister hatten viele Freunde und es wurden zusammen verbotene Bücher gelesen (Skorpion in 11 - Tabuisiertes mit Freunden tun; Merkur/Neptun - heimliches Lesen).
Der Zorn gegen das Regime wurde bei Kriegsbeginn und der Verstärkung des Antisemitismus noch größer. Sophie schreibt sich ihr Leid und ihre Wut von der Seele (Mond in Zwillingen), insbesondere durch den Briefwechsel mit einem Soldaten, dem sie immer wieder klar zu machen versuchte, dass man das Regime nur durch die Beihilfe zur Niederlage im Krieg (z.B. Sabotage) schädigen könnte.
Um dem Reichsarbeitsdienst zu entgehen, macht Sophie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin (Mond-Quadrat-Saturn - Fürsorge als Beruf), die dann aber doch nicht als Ersatz anerkannt wird. Sie muss hinterher noch sechs Monate Arbeitsdienst leisten, die in seelischer Kälte, in geistiger Dumpfheit und Dummheit und mit vielen Schikanen abläuft. Wieder schreibt sie viele Briefe und liest heimlich verbotene Literatur, um seelisch und geistig überleben zu können (Mond in Zwillingen, Merkur/Neptun, Merkur in 4).
Doch immer noch ist es ihr nicht möglich, mit dem Studium an der Universität zu beginnen. Sie muss zuerst noch sechs Monate Kriegshilfsdienst als Kindergärtnerin ableisten. Dann endlich, an ihrem 21. Geburtstag fährt Sophie nach München, um ihr Hochschulstudium anzufangen. Sie wird von ihrem Bruder Hans begrüßt, der inzwischen schon Medizin studiert, und wird sogleich in seinen Freundeskreis aufgenommen, wo sie sich sehr wohl und geborgen fühlt (Merkur - auch Geschwister - in 4). Es wird sich ausgiebig mit Kunst, Literatur und Musik beschäftigt und es finden Lesungen im eigenen Kreis statt, was Sophie viel Spaß bereitet (Sonne/Merkur).
München gilt als Hochburg des Nationalsozialismus. Die Universität ist sehr reaktionär und erweckt damit entsprechende Gegenkräfte. Um Hans und später auch Sophie Scholl hatte sich inzwischen eine heimliche Gruppe des Widerstandes gebildet (die "Weiße Rose"), die in Flugblättern zum Widerstand aufrufen (Widder-Venus im 3. Haus; Mars in Zwillingen - Kampf durch Worte, im Quadrat zu Jupiter - für Gerechtigkeit, im Quadrat zu Uranus - für Freiheit). Die Aktionen hatten auch einen christlichen Hintergrund (Schütze in 12), z.B. den Spruch aus dem Jakobus-Brief: "Seid Täter des Wortes - nicht Hörer allein."
Die ersten Flugblätter (Mars in Zwillingen im Quadrat zu Uranus; Jupiter-Uranus-Opposition) wurden von Mai bis Juli 1942 verteilt. Dann wurden Hans und die Freunde nach Russland abkommandiert. Sophie kehrte nach Ulm zurück, um acht Wochen Fabrikarbeit in der Rüstungsindustrie abzuleisten,