Juliet Hikari
Zeit ist wertvoll
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Inhaltsverzeichnis
Ein fast normaler Tag
„Vor nur wenigen Jahrzehnten gab es weder Waschmaschinen, die von allein die Wäsche wuschen. Weder Geschirrspüler, die auf Knopfdruck alles säuberten. Noch Handys, die uns den Gang aus der Haustür ersparten. Oft waren 10-12 Std. Arbeit pro Tag normal und man war froh so lang zu arbeiten, denn Arbeit brachte Geld und Geld konnte man in der Nachkriegszeit nicht genug haben. Doch trotz allem verliebten sich die Menschen und gründeten Familien. Hätten sie nur auf etwas mehr Zeit mit ihrem Partner bestanden, würden wir heute nicht in diesem Luxus leben.“
Die Schulglocke ertönte und die letzte Schulstunde war vorbei.
Als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her stürmten die Schüler aus dem Gebäude. Ganz vorn an der Spitze der Menschenmasse befand sich Mark. In einer unglaublichen Geschwindigkeit hatte er das Schultor erreicht. Er verabschiedete sich cool von seinen Kumpels und bog um die nächste Straßenecke.
Wenige Meter weiter war er auch schon Daheim, warf seine Schultasche in seine Zimmerecke, aß schnell ein Sandwich und machte sich auf den Weg zu seiner zweiten Arbeitsstelle.
Mit der Hand fuhr er sich durch seine pechschwarzen Haare. Sie waren schon wieder viel zu lang, doch er fand einfach keine Zeit sie abschneiden zu lassen. Auf einen Schluck leerte er eine Flasche Wasser und war schon wenige Minuten später im Musikladen „Crescent Moon“.
„Hey, Emily!“, rief er als er den Laden betrat.
Ein Mädchen mit langen, aschschwarzgefärbten Haaren und etlichen Piercings kam aus dem Lager.
„Hi, Mark. Endlich löst du mich ab, ich dachte schon der Tag würde ewig dauern.“
„Aber heute ist doch Freitag. Der Laden müsste doch voll sein!“
„Sag das mal dem Laden.“, kicherte Emily.
Sie legte ihre schwarze Ledertasche über ihre Schulter, gab Mark einen Klaps zur Verabschiedung und ließ ihn allein im Laden zurück.
Ein leises Läuten ließ ihn zur großen, silbermetallenen Wanduhr blicken. Nun war es genau 16 Uhr, in fünf Stunden begann seine Nachtschicht im „Crystal Club“.
Um nicht nur unnötig rumzustehen, fing er an die neuesten CDs einzusortieren. Sein Puls schlug höher als er das neue Album der „Regenbogentropfen“ in den Händen hielt.
Es war zwar eine eher unbekannte Band, aber für Mark war es das Beste, dass er je gehört hatte. Einige davon stellte er in den Schaukasten neben der Kasse, um möglichst viele Kunden darauf aufmerksam zu machen.
Der Tag verlief schleppend und nur wenige Kunden verirrten sich in den Musikladen.
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