Vorsteher Pastor Gotthold Donndorf
Pastor Gotthold Donndorf, * 29. April 1887 in Alach bei Erfurt; † 25. Februar 1968 in Hamburg, übernahm am 3. September 1939 das Vorsteheramt im Rauhen Haus.
Nur die Häuser Anker (oben), Schönburg (unten), Kastanie und Tanne hatten den Krieg überlebt
Die Zerstörung der meisten Gebäude durch einen Luftangriff am 27. Juli 1943 machte einen Neubeginn nach dem verlorenen Krieg sehr schwierig. Nur vier Häuser hatten den Luftangriff 1943 überstanden, alle anderen waren ausgebrannt
Am 15. Juli 1946 konnte die Arbeit auf dem Stiftungsgelände wieder begonnen werden.
Am 1. Oktober 1948 wurde die Erziehungsarbeit mit zwei Knabenfamilien in der Ruine der alten Schule wieder aufgenommen. Den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, prägte Donndorf maßgeblich. 1949 wurde die ‚Fischerhütte’ als Holzbaracke für zwei Familien errichtet.
Holzbaracke am Teich – die „Fischerhütte“
Jungen der „Fischerhütte“
„Fischerhütte“
Direkt am Nordrand des Anstaltsgeländes führte die aus der Stadtmitte kommende Trümmerbahn in Richtung „Monte Klamotto“, einer riesigen Schutthalde vorbei. Die ausgebrannten Ruinen der zerbombten Häuser prägten das Bild des Rauh’haus-Geländes.
Der erste Nachkriegs-Brüdertag 1948 – Gruppenbild vor dem Haus Tanne.
1950 konnte die Ruine des Hauses ‚Johannesburg’ wieder ausgebaut werden.
Haus ‚Johannesburg’ um 1955
Ebenfalls 1950 begann erneut die Arbeit des Altenheimes zunächst im Haus ‚Kastanie’, das den Bombenkrieg zwar überstanden hatte, aber bis dahin immer noch durch andere Bewohner besetzt war. 1951 erfolgte der Neubau des Hauses ‚Goldener Boden’, in den das Altenheim jetzt umziehen konnte. 1953 wurde das Haus ‚Ora et Labora’ für Jungenfamilien und mit dem Wichernsaal an den Goldenen Boden angebaut
Das Haus ‚Goldener Boden’ beherbergte das Altenheim – rechts hinten das Haus ‚Ora et Labora’ den Wichernsaal – jetzt umgebaut und erweitert zum Haus ‚Weinberg’.
Ein Zimmer im Altenheim
Die Bewohner durften ihre eigenen Möbel mitbringen. Alles war zeitgemäß klein und bescheiden – Waschbecken im Zimmer – Gemeinschaftstoiletten und Badezimmer auf dem Flur.
Es gab einige prominente Menschen unter den Bewohnern. So hatte der Bestellerautor ,Ceram’ (Pseudonym für Marec) des Buches ‚Götter, Gräber und Gelehrte’ seine Mutter hier untergebracht.
Hoher Besuch zwischen Ruinen
Am 24. Juni 1951 empfing Pastor Donndorf den damaligen liberalen Bundespräsidenten Theodor Heuss als prominenten Besucher des Rauhen Hauses. Heuss hatte mit Friedrich Naumann, dem früheren Oberhelfer im Rauhen Hause, politisch zusammengearbeitet.
Gotthold und Juliane Donndorf beim Besuch des Bundespräsidenten Theodor Heuß im Rauhen Haus
Um 1954 rissen die Diakonenschüler die Ruinen der ausgebrannten Häuser mit Muskelkraft gemeinsam an einem um einen Fensterbogen befestigten Seil ziehend ein und trugen die Wände ab.
Die neu eingetretenen Brüder befreiten die Trümmersteine dann mit einem Hammer für den Neuaufbau vom Mörtel.
Der Herausgeber dieses Buches 1954 beim Steine klopfen
Auch die des alten Rauhen Hauses wurden geborgen (im Bild ganz rechts der Herausgeber dieses Bandes).
Diakonenschüler bergen die Trümmersteine des alten Rauhen Hauses
1954 wurde das Waschhaus ‚Bienenkorb’ neu erbaut.
Haus Bienenkorb
Bilder aus den 1950er Jahren
Die Brüder Martin Schlage, Ulrich Carmesin
und Volkmar Lange spielen Blockflöte
Brüder als Posaunenbläser
Kai Antholz (Mitte mit Klampfe) gründet eine Jugendgruppe der ‚Jungen Gemeinde’.
Der Junge rechts neben ihm wird später ein prominenter SPD-Außenpolitiker.
Karsten Voigt wurde am 11. April 1941 in Elmshorn geboren. Er studierte von 1960 bis 1969 Geschichte, Germanistik und Skandlinavistik in Hamburg, Kopenhagen und Frankfurt. Von 1969 bis 1972 war er Bundesvorsitzender der Jusos. 1976 wurde Voigt erstmals in den