Tod eines Milliardärs. Nick Stein. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Nick Stein
Издательство: Bookwire
Серия: Blutbücher
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752907001
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Frau im Bett nur die Stirn runzelte.

      »Er hat sich vielleicht als Quizmaster ausgegeben und Sie dann langsam dahingebracht, Säure über sich zu gießen, erst nur wenig, dann immer mehr. Und dann kam der letzte Rat, die letzte Aufforderung, die zu dieser schweren Körperverletzung geführt hat. Ein anderes Opfer ist übrigens bei einer solchen Aktion gestorben, Jessica.«

      Der Brustkorb der Frau hob und senkte sich dreimal hintereinander stark, dann seufzte sie.

      »Das mit dem Quiz und dem Ausprobieren, um zu sehen, was man aushält, das stimmt«, sagte sie leise. »Das war anfangs gar nicht so schlimm. Aber als sich das vermischt hat, war ich wie gelähmt. Und es hat so scheiße weh getan.«

      Jessica Bahr verzog das Gesicht, Tränen strömten ihr seitlich am Gesicht herunter. »Erst als sich das einen Weg ins Frei geätzt hat, durch mein Gewebe hindurch, ließ das nach. Das habe ich dann schon nicht mehr mitbekommen.«

      »Und hat er Ihnen vorher gesagt, wie Sie das mischen sollen, Jessica? Oder weitere Instruktionen?«

      Die Frau machte ein Geräusch, das wie eine Mischung aus Stöhnen, Röhren und Schnauben klang.

      »Wieso er? Das war doch eine Frau, eine sehr hübsche, lebenslustige Frau, Claudia Meyer. Sie hat mir alles erklärt, wie ich vorgehen soll. Plastikflaschen, dass ich die mit Creme einschmieren soll, welche Flasche zuerst, die ganze kranke Scheiße.«

      Ilka lief es kalt den Rücken herunter. Das hatte sie jetzt nicht erwartet. Eine Frau? Dazu noch eine gut aussehende, fröhliche Frau, die anderen Frauen so etwas antat? Das passt so gar nicht zu der Analyse ihres Profilers Jonas.

      Dann wurde ihr ganz warm. Sie hatten einen Namen und eine Personenbeschreibung.

      »Haben Sie eine Ahnung, warum sie Ihnen das angetan hat? Wie haben Sie sie kennengelernt? Was hat sie Ihnen angeboten? Und haben Sie eine Telefonnummer, eine Mail-Adresse, einen WhatsApp-Account oder sonstige Infos über Claudia Meyer?«

      Ihr fiel noch etwas ein.

      »Ach ja. Lief das Gespräch über einen Computer, oder über eine VR-Brille, Jessica?«

      Jessica Bahr sah an ihrem Arm entlang zu einem Transfusionsschlauch, durch das Spenderblut in ihren Kreislauf floss. Sie seufzte leise.

      »Beides. Erst über den Laptop, die Vorgespräche wegen dem Quiz auf Youtube. Dann, beim Test, über die Brille. Die musste ich mir extra kaufen, eine mit Kamera, damit ich halbtransparent sehen kann, was ich mache. Und sie musste das ja auch sehen können, als Kontrollperson.«

      Sie zog die Nase hoch.

      »Ich habe bis zum letzten Moment an alles geglaubt, was sie mir gesagt hat. Als ich dann zu schreien anfing, hat sie gelacht und nach ein paar Sekunden aufgelegt. Dann bin ich wohl ohnmächtig geworden.«

      Sie begann erbärmlich zu schluchzen. Die Ärztin, die durch ein Fenster zugesehen hatte, trat ein und legte Ilka eine Hand auf die Schulter. »Ich denke, das reicht, Frau Eichner. Die Patientin braucht dringend Ruhe und Erholung, das regt sie zu sehr auf.«

      Jessica Bahr wischte sich die Tränen ab und machte eine abwehrende Handbewegung.

      »Gleich. Sie müssen diese Sau kriegen. Sie hat einen Twitter-Account, da habe ich sie kennengelernt, und eine Telegram-Adresse. Ihr Name und dahinter eine Zahl. Moment.«

      Sie legte den Kopf nach hinten ins Kissen und schloss die Augen. »13888.«

      Sie öffnete die Augen wieder und sah Ilka an. »Kann ich die auf Schadenersatz verklagen?«

      Ilka nickte. »Natürlich. Sie können eine Privatklage anstrengen. Danke für die Informationen. Damit müssten wir sie erwischen. Ich wünsche Ihnen gute Besserung, Jessica, alles Gute. Ich komme in den nächsten Tagen noch mal vorbei.«

      Die Ärztin schob sie durch die Tür und schloss sie hinter sich.

      »Wir werden die Patientin noch mindestens drei Wochen hierbehalten. Wir werden versuchen, das zerstörte Gewebe zu ersetzen, unser Neurochirurg hat eine Idee, wie er sie wiederherstellen kann. Da unten, Sie wissen schon. Mit einer Transplantation von einem Unfallopfer, einer neunzehnjährigen Frau, auch wenn Frau Bahr dann lebenslang Medikamente einnehmen muss.«

      »Wegen der Abstoßung«, wusste Ilka. »Das wäre schön, und ein Triumph über diese Täterin. Vielen Dank.«

      Ilka fuhr zurück aufs Revier. Zu Hause wartete niemand auf sie, da konnte sie genauso gut weiter ermitteln. Wenn sie diese Claudia Meyer fand, konnte sie gleich deren Festsetzung veranlassen, bevor sie noch mehr Unheil anrichten konnte.

      Die Zahl war vermutlich ihr Geburtsdatum, der dreizehnte August 1988. Dann war die Frau etwas über dreißig.

      Sie loggte sich in Twitter ein. Eine Claudiameyer13888 gab es nicht, auch keine Claudia_Meyer_13888 oder andere Varianten mit Punkt, @, # und anderen Trennern. Auf Skype das Gleiche. Claudia Meyers gab es viele.

      Sie fragte sich, ob sie an gelöschte Accounts rankommen konnte. Es war spät und Freitagabend, bei der IT-Abteilung war niemand mehr da, nicht einmal beim LKA. Das musste bis Montag warten.

      Mist. Sie hätte sich den Hausschlüssel von Jessica Bahr geben lassen sollen und sie um ihren Laptop oder den Zugang zu ihrem Computer bitten sollen. Vielleicht war noch ein Foto oder ein Claudia Meyer ähnlich sehender Avatar da, im Cache oder sogar auf der Oberfläche. Und im Log von Youtube würde sie die Mac-Adresse des Computers der Anruferin finden können und damit die Täterin oder zumindest ihren Standort.

      Noch mal würde sie die Ärztin sie heute Abend nicht mehr reinlassen, und Jessica brauchte in der Tat ihre Ruhe.

      Also was tun?

      Ilka entschloss sich, selbst ein falsches Profil von sich ins Netz zu stellen und von diesem Profil aus nach jemandem zu suchen, der Frauen eine Erlebnissteigerung beim vaginalen Sex versprach. Denn das war am Rande des Quizprogramms auf Youtube versprochen worden, als Köder für einsame, kühle Damen.

      Es würde ein langer Abend werden.

      Vorher rief sie noch Jonas an.

      »Du, ich habe hier noch nichts gefunden«, sagte er, bereits etwas alkoholisiert klingend. »Ich klappere weiter die Kneipen hier in der Umgebung ab und frage mich durch.«

      Das hatte sie sich schon gedacht.

      Eine Stunde später waren ihre Accounts fertig. Sie war nun eine 38-jährige, unscheinbare Frau namens Emma Heidenreich, mit einem passenden Foto, das sie sich von Pixabay runtergeladen hatte, und einer Legende mit vielen Enttäuschungen. Und dass sie öfter an Suizid denken würde. Außer es gäbe jemanden, der vielleicht doch noch gute Tipps für sie hatte.

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