Ragdoll. Meine Katze fürs Leben Ratgeber. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Meine Katze fürs Leben Ratgeber
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783753136691
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      Es spricht vieles dafür, dass Baker in erster Linie Geld mit einer neuen Rasse verdienen wollte. So gab sie der Katzenrasse den Namen Ragdoll (Lumpenpuppe), weil sich die Tiere gerne auf den Arm nehmen lassen und sich dabei oft schlaff wie eine Lumpenpuppe hängen lassen. Es gab zeitweilig das Gerücht, dass die Tiere kein Schmerzempfinden hätten. Baker pries die Rasse an, als seien es Plüschtiere und keine lebenden Wesen.

      Das dünne Genmaterial und die Tatsache, dass bei Ragdolls ein rezessives Erbmerkmal ausschlaggebend ist, bedeutet ein erhöhtes Risiko von erblich bedingten Krankheiten.

      Ausschlaggebend für die typische Färbung ist ein Gendefekt, der einen Teilalbinismus bedingt. Das für die Färbung verantwortliche Melamin kann sich nur in kühleren Körperregionen bilden. Aus diesem Grund sind alle Point-Katzen bei der Geburt weiß, denn im Bauch der Mutter ist es zu warm. Später färben sich kühlere Körperregionen wie Nase, Ohren, Pfoten und Schwanz dunkel.

      Verantwortungsvolle Züchter achten bei der Verpaarung nicht nur auf die Farben und Zeichnungen der Tiere, sondern halten sich an die Vorgaben der Ragdoll-Arbeits-Gemeinschaft (R.A.G.). Sie schließen alle Katzen von der Zucht aus, die bereits Nachwuchs mit Deformationen und Anomalien des Knochenbaus hatten sowie Katzen mit PKD (Polycystyc Kidney Disease), HCM (Hypertrophic Cardiomyopathy), Photophobie (Lichtunverträglichkeit), Gebißfehlern (Überbiss, Unterbiss, schiefes Gebiss), Rolllid (Entropium), klinischer HD (Hüftdysplasie) und Taubheit.

      Eine Ragdoll aus guter Zucht ist gesund und hat eine Lebenserwartung wie jede normale Hauskatze. Sie können damit rechnen mehr als 15 Jahre einen liebenswerten Hausgenossen zu haben.

      EXKURSION ÜBER FELLZEICHNUNGEN UND VERERBBARKEIT

      Da Ragdolls auf das Aussehen gezüchtet werden, möchten wir Sie über Farben und typische Fellzeichnungen informieren.

      Weit verbreitet sind die Farben Seal (dunkles rehbraun/ schwarz), Chocolate (schokobraun) und Rot (warmes Orange). Von diesen gibt es außerdem eine sogenannte Verdünnung. Ursache ist, dass die Pigmentkörner in Haar und Haut verklumpen und sich daher ungleichmäßig verteilen. So entsteht aus Seal der Farbton Blue (Blaugrau), aus Chocolate wird Lilac (helles Grau) und Rot verdünnt sich zu Cream (Apricot). Das Fell der Katzen mit verdünnter Farbe ist weicher und zarter.

      Die typischen Fellzeichnungen sind Point, Mitted (Point) und Bicolor.

      Point Ragdolls haben überwiegend sehr helles Fell. Nur an den Beinen, den Ohren, dem Schwanz sowie um Maul und Nase (die Maske) zeigt sich dunkles Fell. Die Brust ist üblicherweise heller schattiert, als der übrige Körper. Bei der Zeichnung Point darf sich kein helles Fell im dunklen Bereich zeigen.

      Mitted Point Ragdolls haben einen hellen Körper und ebenfalls eine dunklere Zeichnung (Maske, Beine, Ohren, Schwanz). Bei ihnen muss aber das Kinn einen weißen Fleck aufweisen. An den Vorderpfoten sind gleichmäßige weiße Handschuhe vorgeschrieben. An den Hinterbeinen darf das weiß nicht höher als bis zur Mitte des Oberschenkels vorhanden sein, es muss aber bis zum Sprunggelenk gehen. Ferner sollte ein weißer Bauchstreifen vom Hals zwischen den Vorderbeinen hindurch bis unter den Schwanzansatz gehen.

      Bei der Zeichnung Bicolor muss ein keilförmiger symmetrischer weißer Streifen zwischen den Augen bis zur Brust verlaufen. Das Weiß darf beidseitig nicht über die äußeren Augenwinkel reichen, das Näschen muss rosa sein. Brust, Bauch und alle vier Beine sowie Halskrause müssen weiß sein. An den Vorderbeinen sollte es bis knapp unterhalb der Ellenbogen und an den Hinterbeinen bis zum Sprunggelenk reichen.

      Die Zeichnung entwickelt sich erst in den ersten Lebenswochen nach und nach. Die Vererbung der Farben und der Zeichnung ist nie völlig sicher. Selbst wenn ein Züchter zwei Ragdolls verpaart, die annähernd eine identische Zeichnung aufweisen, ist das Ergebnis ungewiss. Wer seine Katzen liebt, wird Nachwuchs, der nicht den Erwartungen entspricht und der oft nicht als reinerbig gilt trotzdem aufziehen. Natürlich kann er diese Kätzchen nicht zu einem gleich hohen Preis abgeben, wie Wurfgeschwister, die eine perfekte Zeichnung aufweisen.

      Der Kopf sollte einem modifizierten Keil, mit leicht gerundeten Konturen und sanft gerundeter Stirn gleichen. Im Profil zeigt der Kopf eine leichte Kurve mit einem geraden Bereich am Ende des Nasenrückens. Der Bereich zwischen den Ohren ist abgeflacht.

      Die im Ansatz breiten Ohren sind leicht nach vorne geneigt und haben gerundete Spitzen. Sie führen die Keilförmigkeit des Kopfes fort. Die großen blauen Augen sind oval. Der äußere Augenwinkel verläuft in einer Linie mit dem Ohransatz. Das ausgeprägte Kinn liegt in einer Linie mit der Nase und der Oberlippe. Die runde Schnauze ist mittellang.

      Der kurze kräftige Nacken geht in einen kräftigen Körper mit voller Brust über. Der Rumpf ist dabei leicht höher als die Schultern, da die Hinterläufe leicht länger als die Vorderbeine sind. Die Beine haben im Verhältnis zum Körper eine mittlere Länge. An den großen, runden Pfoten ist eine Behaarung zwischen den Ballen und Zehen erwünscht.

      Der lange Schwanz mittlerer Stärke zeigt sich kegelförmig zur Spitze zulaufend und wird in einem steilen Winkel über dem Rumpfende getragen.

      Das Fell einer Ragdoll ist seidig und füllig, ohne plüschig zu sein. Es fällt locker am Körper herab und schwingt bei Bewegungen der Katze. Da die längsten Partien sich um den Hals und das Gesicht befinden, wirken Ragdolls, als trügen sie einem langen Bart oder ein Lätzchen. Im Gesicht ist es kurz und wird zur Mitte des Kopfes über die Schultern bis zum Rumpfende länger. Die Seiten- und Bauchbehaarung ist halblang bis lang. An den Pfoten ist die Behaarung dicht und kurz bis halblang. Eine opulente Halskrause ist ein Schönheitsmerkmal dieser Rasse.

      Ragdoll-Katzen sind sehr menschenbezogen und einem Hund recht ähnlich. Sie sind zumindest in jüngeren Jahren für Spiele aufgeschlossen. Wenn ihnen Schmusen oder Spiel zu viel wird, ziehen sie sich ohne Aggressionen zurück. Anders als die meisten Haus- und Rassekatzen lieben Ragdolls, wenn Menschen sie tragen. Sobald die Katze Ihnen vertraut, lässt sie sich auch schlaff hängen. Sie ist also tiefenentspannt.

      Die intelligenten Tiere folgen den Menschen gerne aus Schritt und Tritt. Sie halten generell Kontakt zu allen tierischen und menschlichen Mitbewohnern. In der Regel mögen es die tierischen Lumpenpuppen nicht alleine zu sein. Idealerweise gibt es eine weitere Katze im Haushalt.

      Ragdolls sind Katzen für Menschen, die es schätzen von ihrer Katze belagert zu werden. Insgesamt ist die Rasse ruhig und wenig temperamentvoll. Wer lieber mit etwas Abstand zu den Tieren lebt oder sich an wilden Spielen erfreuen möchte, sollte sich einer anderen Rasse zuwenden.

      PFLEGE

      BÜRSTEN DES FELLS

      Da das Fell nur wenig Unterwolle hat, neigt es nicht zum Verfilzen. Es reicht, die Katzen zweimal in der Woche zu bürsten. Verwenden Sie eine Haarbürste mit Wildschweinborsten, niemals Kämme oder Bürsten aus Metall und auf keinen Fall einen Furminator. Solche „Pflegemittel“ schaden dem zarten Fell und der Haut. Außerdem vermiest es den Katzen den Spaß an der Fellpflege.