In der Stadt gibt es auch eine Reihe an Kinos, Filme in der Sprache Yoruba sind besonders erfolgreich, großer Beliebtheit erfreuen sich aber auch Bollywood-Filme. In Lagos befindet sich das National Arts Theatre, eines der wichtigsten Theater Nigerias.
Sport
Die Nigeria Football Association (NFA) und die Lagos State Football Association (LAFA) haben ihren Sitz in Lagos. Bekanntester Fußballverein der Stadt ist der Julius Berger FC. Die Mannschaft wurde 1991 und 2000 Fußball-Landesmeister. Sie spielte bis 2006 in der höchsten Klasse des Landes, der Nigerian Premier League. Heimspielstätte ist das Onikan-Stadion mit einer Kapazität von 5.000 Plätzen. Gefördert wird der Klub von der Julius Berger Nigeria PLC. Ein weiterer Verein aus Lagos ist Stationery Stores, der Fußball-Landesmeister des Jahres 1992.
In Lagos geboren wurde Nojim Maiyegun. Der nigerianische Boxer gewann bei den Olympischen Spielen in Tokio 1964 eine Bronzemedaille im Halbmittelgewicht. Ebenfalls in Lagos geboren ist Hakeem Olajuwon. Der US-amerikanische Basketballspieler gewann in den 1990er-Jahren zwei NBA-Meisterschaften mit den Houston Rockets sowie eine Auszeichnung zum Most Valuable Player.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Lagos ist das Finanz- und Bankenzentrum Nigerias. Mit seiner Industrie (unter anderem Volkswagen), drei Häfen und dem angebundenen internationalen Flughafen von Ikeja ist Lagos auch das ökonomische Zentrum des Landes. Die Industriebetriebe der Stadt konzentrieren sich auf Iddo Island. Die drei Hafenanlagen Lagos (auch für die Anlieferung von Benzin und Diesel), Apapa (für Stückgüter) und Tin Can Island (für Container) sind der größte Umschlagplatz für Importe nach Nigeria.
Exportiert werden in großem Umfang Erdnüsse, Baumwollwaren, Nutzholz, Kakao und Palmöl. Chemische Produkte, Maschinen, Kraftfahrzeuge, elektronische Geräte, Bier, Nahrungsmittel und Textilien werden in der Stadt hergestellt. Lagos hat wie viele andere Großstädte Afrikas auch mit Überbevölkerung und katastrophalen Verkehrsbedingungen und maroden Straßen zu kämpfen, die den Verkehr auf den Stadtautobahnen und Brücken zwischen den Inseln und dem Festland oft völlig lahmlegen.
Die Einnahmen aus dem Export von Erdöl haben zu einem allgemeinen Anstieg der Preise und Lebenshaltungskosten geführt, die Lagos zur teuersten Stadt Nigerias machten. Trotz des Ölreichtums sind lange Warteschlangen wegen der Benzinknappheit an den Tankstellen des Landes an der Tagesordnung. Dabei bleibt die Stadt mehr oder weniger funktionstüchtig, und das rasante Wachstum bringt auch ohne staatlichen Eingriff intakte Infrastrukturen hervor - trotz des im westlichen Blick chaotischen Bildes. Wandel und Durchlässigkeit prägen das städtische Zusammenleben. Ein Zimmer wird von durchschnittlich vier Menschen bewohnt, und das Leben spielt sich vor allem auf den Straßen ab.
Im Berufsverkehr zwischen dem Zentrum und den Wohnvierteln wandeln sich die Hauptverkehrsachsen zu Marktplätzen. Nach Verbesserungen der Lebensbedingungen haben die 1990er-Jahre mit ihren ökonomischen und politischen Krisen zu einer massenhaften Verelendung auch in Lagos geführt.
Die für viele Menschen unerträglichen Lebensbedingungen in anderen Landesteilen, insbesondere die Unterdrückung im islamischen Norden und Umweltzerstörung sowie Menschenrechtsverletzung in den Erdölregionen des Nigerdeltas, führten in den letzten Jahrzehnten zu einer rapiden Landflucht. Hinzu kamen Flüchtlinge aus den benachbarten Bürgerkriegsregionen.
Verkehr
Die Stadt ist bedeutendster Verkehrsknotenpunkt des Landes mit Straßen, Eisenbahnen und internationalem Flughafen.
Für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist die Lagos Metropolitan Area Transport Authority (LAMATA) zuständig. Eingesetzt werden hauptsächlich dieselbetriebene Omnibusse. Seit 4. Juni 2006 ist ein Bus Rapid Transit-System (BRT) in Betrieb. Das öffentliche Transportsystem versucht durch infrastruktur- wie auch fahrplantechnische Verbesserungen einen höheren Qualitätsstandard als normale Buslinien zu erreichen. Aktuell befindet sich mit der Lagos Light Rail ein Schnellbahnsystem im Bau, dessen erste Teilstrecke 2012 eröffnet werden soll.
Fährverkehr besteht zwischen Lagos Island und Lagos Mainland. Betreiber ist die Lagos State Ferry Services Corporation.
Apapa ist Ausgangspunkt der NRC-Eisenbahnstrecke nach Ibadan, Kaduna und Kano.
Lagos ist Endpunkt von drei Trans-Afrikanischen Straßen: Dakar-Lagos-Highway oder Trans-West African Coastal Highway (TAH 7, von Dakar und Nouakchott), Algier-Lagos-Highway oder Trans-Sahara Highway (TAH 2) und Lagos-Mombasa-Highway (TAH 8). Der Lagos–Ibadan expressway verbindet die Stadt mit dem Bundesstaat Oyo und der Lagos–Abeokuta expressway mit dem Bundesstaat Ogun.
Die Lufthansa fliegt täglich ab Frankfurt den Murtala Mohammed International Airport in Ikeja an. Darüber hinaus werden ab Düsseldorf zwei Flüge in der Woche von der libyschen Afriqiyah Airways nach Lagos angeboten. Auch KLM, British Airways, Air France, Virgin Nigeria, Delta, Emirates, Qatar Airways, Turkish Airlines und Iberia bedienen interkontinentale Strecken von und nach Lagos.
Bildung
Die Stadt ist Sitz von zahlreichen Universitäten, Hoch- und Fachschulen sowie Forschungsinstituten. Folgende Universitäten befinden sich in Lagos: University of Lagos, Cetep University, Lagos City University und Pan-African University. Weitere wichtige Bildungs- und Forschungseinrichtungen sind unter anderem das Igbobi College, das King's College, die Methodist Boy's High School, das Nigerian Institute of Medical Research, das Queen's College und das Vivian Fowler Memorial College for Girls.
Die University of Lagos (auch als Unilag bekannt) ist eine staatliche Universität. Die Hochschule wurde 1962 gegründet und gehört heute mit gut 39.000 Studenten und 3.365 Mitarbeitern zu den wichtigsten Universitäten in Nigeria.
Das Strukturanpassungsprogramm (SAP), welches in den 1970er-Jahren gestartet wurde, führte zu massiven Ausgabenkürzungen im öffentlichen Bereich und somit auch im Bildungssektor. Die Eliten des Landes, darunter auch Hochschullehrer, verließen unter diesen Bedingungen vermehrt Nigeria, und besonders Lagos. Von dieser Abwanderung hat sich das Bildungswesen bis heute nicht erholt.
Die National Library of Nigeria (Nationalbibliothek) ist die größte Bibliothek des Landes.
Kinshasa
Kinshasa (bis 3. Mai 1966 französisch Léopoldville – Kurzform Léoville, niederländisch Leopoldstad) ist die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo.
Die Stadt hat über 9,4 Millionen Einwohner, die Agglomeration Kinshasa-Brazzaville 10,3 Millionen (2010) und ist damit hinter Lagos und vor Kairo die zweitgrößte Afrikas.
Der Hauptstadtdistrikt der Neutralen Stadt (frz. Ville neutre) hat den Status einer Provinz und wird von einem Gouverneur regiert, der vom Präsidenten ernannt wird. Kinshasa ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Die Stadt ist Sitz der kongolesischen Regierung, des Parlaments, aller staatlichen Zentralbehörden sowie zahlreicher diplomatischer Vertretungen.
Kinshasa ist der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt des Landes mit dem internationalen Flughafen Aéroport international de Ndjili und besitzt zahlreiche Universitäten, Hochschulen und Museen.
Geographie
Geographische Lage
Kinshasa liegt am Pool Malebo am Kongo gegenüber von Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo, 350 Meter über dem Meeresspiegel.
Vor dem Durchbruch durch die Niederguineaschwelle staut sich der wasserreiche Kongo zu einem See, dem Pool Malebo, auf, der etwa 30 Kilometer lang, 21 Kilometer breit und maximal 16 Meter tief ist.
Der Kongo ist erst oberhalb des Pool Malebo schiffbar.
Das Verwaltungsgebiet