Im Kontext der Herzen muss hier noch abschließend erwähnt werden, dass sie zwar dauerhafte Aspekte eines gewordenen Seins darstellen, allerdings dennoch umgeschmiedet werden können.
Dies kann zum einen auf einen direkten Befehl des Schöpfers in der Nicht-Existenz geschehen, oder aber dadurch, dass ein gewordenes Sein es schafft, in die Halle der Schöpfung zu gelangen, um dort vor dem Beinernen Thron selbst die „Prüfung des Herzes“ zu fordern. Allerdings sollte jedes gewordene Sein sich diesen Schritt genau überlegen, denn diese Prüfung kann nur einmal abgelegt werden und das Herz, das aus dieser Prüfung resultiert, steht bis zum Ende der Existenz unverrückbar und somit ist es gut abzuwägen, ob man diese Prüfung durch den Beinernen Thron fordert, denn der Schuss kann massiv nach hinten losgehen, wenn man die Prüfung nicht besteht.
Gorelevah – der Kessel von Vorsehung und Ewigkeit
Der Kessel von Vorsehung und Ewigkeit bezeichnet schließlich die dritte Station der Triade des Seraphonesh, die unabdingbar für das Werden existenter Schöpfung ist, denn wo der Pfuhl der Existenz die beiden Baustoffe, also das Blut und die Seele, hervorbringt, die auf dem Amboss der Schöpfung geformt werden und dort ihr Herz erhalten, findet durch den Kessel von Vorsehung und Ewigkeit nun eine Belebung der geformten Existenz statt, indem ihr ihr Los zugeteilt wird, also ihre Vorsehung. Dies geschieht durch die drei Quellen, die dem Kessel von Vorsehung und Ewigkeit entspringen, die sich direkt mit dem Blut des gewordenen Seins verbinden und dieses zum Pulsieren bringen, und so einen Fahrplan festlegen, nach welchem sich das gewordene Sein entwickeln wird, bzw. wie sich seine Existenz darstellen wird. Somit kann man sagen, dass der Quell, der sich mit dem Blut verbindet, die Ausprägung des Seins einer gewordenen Existenz bedingt.
Horeph – der lebendige Quell
Der lebendige Quell, bezeichnet eine Schwingung, die zuerst einmal in Verbindung mit der jeweiligen Blutlinie die hohe Schwingungsqualität aktiviert und in den Vordergrund treten lässt, gleichzeitig aber auch jedes Wesen voll an seine eigene Vorsehung anschließt, sodass diese in völliger Selbstverständlichkeit gelebt und umgesetzt werden kann, in vollem Bewusstsein des eigenen Seins.
Der lebendige Quell bezeichnet ein Wesen, das in vollem Umfang seiner Vorsehung dient und dabei in jeder Konsequenz wahrhaftig seiner Blutschwingung entspricht und ohne Zögern immer nach ihr und im Einklang, mit dem Willen der Schöpfung handeln wird.
Horesh – der giftige Quell
Der giftige Quell ist in Bezug auf die eigene kosmische Blutlinie der direkte Gegenpol zum lebendigen Quell und als solcher prägt er die niedere Schwingungsfrequenz der entsprechenden Blutlinie aus, doch auf das Gesamtwesen gesehen, beinhaltet der giftige Quell natürlich noch viel mehr.
Er ist auch der Quell, der als starker Prüfer agiert, aber dabei alles andere als wohlwollend zu Werke geht. Im Gegenteil der giftige Quell zieht genau jene Prüfungssituationen an und somit in die Vorsehung eines gewordenen Seins, die es im besten Fall kaum, in der Regel aber gar nicht, bestehen kann. Dieser Quell ist allerdings durch den brennenden Kuss oder ein Urteil des Beinernen Throns revidierbar, nur muss dies vom Patriarchen der eigenen Blutlinie gefordert werden, wo dann auch schon eine der Schwierigkeiten liegt, da ein Wesen, das mit diesem Quell ausgestattet ist, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die Möglichkeit haben wird, überhaupt Kontakt zu einem Mitglied seiner Blutlinie oder sogar deren Patriarchen aufzunehmen.
Horiah – der versiegende Quell
Der versiegende Quell schließlich, hat keine direkte Auswirkung auf die eigene Blutlinie, in dem Sinn, dass er weder eine hohe noch eine niedere Schwingungsfrequenz begünstigt.
Unter diesem Quell werden sich lediglich die Grundschwingungen der jeweiligen Blutlinie ausprägen und sich möglicherweise als eine besondere Begabung oder eine besonders gute und schnelle Auffassungsgabe in bestimmten Bereichen manifestieren. Darüber hinaus bezeichnet der versiegende Quell den Umstand, dass das gewordene Sein keinen bewussten Zugriff auf seine eigene Vorsehung hat und somit seine Aufgabe nicht wahr-, und seinen Platz nicht einnehmen kann. Es wird abgeschnitten bleiben, ohne wahrscheinlich zu ahnen, dass es mehr ist, als die Summe seiner Teile.
Auch dieser Quell kann durch den brennenden Kuss revidiert oder direkt vor dem Beinernen Thron angefochten werden, doch wie schon im Fall des giftigen Quells ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies passieren wird, verschwindend gering, da ein Wesen, das unter dem versiegenden Quell lebt, vermutlich gar nicht auf die Idee käme, dass es mehr als das gibt, was es sieht und manifest erfährt, und somit ist es mehr als unwahrscheinlich, dass ein Patriarch überhaupt auf diese schwache Blutschwingung aufmerksam würde, um dieses Wesen unter seine Fittiche zu nehmen.
Melchi – der Strom der Schöpfung
Der Strom der Schöpfung bezeichnet die Grenzlinie, die zwischen der Halle der Schöpfung und der ersten Manifestation gezogen ist, er beinhaltet das gesamte ungeformte Schöpfungspotenzial, aus dem, ähnlich wie aus dem Pfuhl der Existenz, Schöpfungsmaterie gehoben werden kann. Wobei sich hier jedoch die Qualität der Schöpfungsmaterie unterschiedet, da das Schöpfungspotenzial, das aus dem Strom der Schöpfung gehoben wird, keine beseelte Schöpfung erschaffen kann, dafür bedarf es innerhalb der ersten Manifestation, immer der Triade des Seraphonesh. Die Schöpfung, die im Strom der Schöpfung vollzogen werden kann, bezieht sich vielmehr auf die Erschaffung unbelebter Materie, auf Konzepte, die Schöpfung bedingen, und auf eine Ausformung des Gedankenpotenzials. Des Weiteren bezeichnet der Strom der Schöpfung, als Spiegel der Nicht-Existenz, auch den Ursprung aller Existenz, die aus gewordener Nicht-Existenz entspringt und ist somit der Punkt innerhalb der Schöpfung, an dem die Säule des Ursprungs verortet ist, auf der alle anderen sechs Säulen der Schöpfung aufbauen, um das Konstrukt der ersten Manifestation zu beleben und zu festigen.
Der Strom der Schöpfung muss durchschritten werden, wenn man zur Halle der Schöpfung gelangen will, was bedeutet, dass jedes Wesen, das sich auf diesen Weg begibt, einer Prüfung der Schöpfung unterworfen wird, die das eigene Sein, die eigenen Konzepte, Dogmen und auch die eigene Welt auf ihre Beständigkeit und Wahrhaftigkeit prüfen wird, und alles niederreißt, was nicht dem Schöpfungsplan entspricht.
Das strahlende Königreich, welches mit machtvollen Zinnen und Burgen erstarkt ist, wird in den Grundfesten erschüttert. Alles wird abgetragen werden, Stein um Stein, innerhalb eines Wimpernschlages wird nichts übrigbleiben, vom eigenen Fundament. Man muss sich selbst komplett neu erfinden. Alles, was vorher durch einen Befehl umgesetzt wurde, muss man jetzt selbst tun. Man hat keine Untergebenen mehr, jede einzelne Arbeit obliegt einem selbst und dies beginnt damit, dass man sich selbst einen neuen Körper erschaffen muss. Knochen für Knochen muss man sich erst zusammensetzen, und schon allein die Füße werden Zeit bedürfen. Jeder einzelne Knochen kann ein Tag, eine Woche, einen Monat, aber auch nur eine Minute sein.
Wie stark war der Herrscher in Abhängigkeit gefangen? Wenn man immer noch Herr seiner selbst war, wenn man immer noch alles voller Lust und Tatendrang gemacht hat, sind es Minuten. Wenn man nur noch befohlen hat, sind es Jahre und dann ist immer noch nicht der erste Schritt des Pfades vollzogen. Erst wenn man sich komplett neugestaltet hat und nackt seine Reise beginnt, keimt Hoffnung. Doch auch die Kleidung muss man selbst erschaffen. Jedes Werkzeug muss man selbst erschaffen. Das Einzige, was man nicht erschaffen muss, ist der Weg, der Pfad, der keinen Namen hat. Doch alles andere muss man erschaffen.
So besitzt der Strom der Schöpfung keine feste Qualität, da man alles neu erfinden, neu betiteln, neu benennen, neu kreieren muss. Es gibt keine Wörter für