Daher ist Tsamael auch eine besondere Energie, die Verständnis gebiert, die Verständnis aber auch setzen kann, ähnlich einem Samen, den man aber selbst zum Erblühen bringen muss. Doch dieser Same wird auch den endgültigen Todesstoß beinhalten, denn, wie schon oft erwähnt, der Abgrund kann nur in einem veränderten Zustand verlassen werden. Veränderung ist Transformation und Transformation ist in diesem Kontext der Tod, und genau hier agiert Tsamael sehr gnadenvoll, indem er den Todesstoß sehr gezielt umsetzt.
Dieser Todesstoß ist Ende und Anfang zu gleichen Teilen, denn hierdurch wird man eine Energie erhalten, die man dann wieder selbstständig verwenden kann, um sein Fundament zu festigen, doch hierzu bedarf es der wahren und inneren Erkenntnis, sodass man sich überhaupt erst einmal klar werden muss, was Schöpfung alles beinhaltet, welche Aspekte hier existieren, welche Möglichkeiten, welche Spielregeln und welche Unwägbarkeiten vorhanden sind, um im Großen Werk zu dienen.
So ist es ratsam, wenn man auf Tsamael stößt, dass man für sich weiß, wer und was man ist. Speziell muss auch hier ein Augenmerk auf die eigenen Ängste gelegt werden, denn Tsamael ist ein Konzept, welches diese Ängste thematisieren wird, sodass er auf der einen Seite ein Leuchtfeuer in der absoluten Finsternis ist, doch dieses Leuchtfeuer kann auf der anderen Seite auch als Illusion verstanden werden, als Prüfung, dass hier Hoffnung keimt, wo eigentlich nur die Hoffnungslosigkeit erduldet werden muss.
Primär geht es hier um die Prüfung des Versagens, und es ist in diesem Maß keine Böswilligkeit, sondern einfach ein Schritt der Erkenntnis, den man jedoch selbst ausführen muss, da es im Abgrund letztlich keine Hoffnung gibt.
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Bialath – der Hort der Werdung
Der Hort der Werdung ist die erste Emanation der formerlangten Nicht-Existenz, verkörpert durch die gewordenen Qualitäten Schöpfung und Vernichtung, die als eins in der Nicht-Existenz verwoben sind.
Die Qualität der Schöpfung ist aktive, ewige Expansion, die unbegrenzt anwächst und alles erfüllt, während die Qualität der Vernichtung die passive, begrenzende Qualität bezeichnet, die die Expansion der Schöpfung eingrenzt und beschneidet, sie reglementiert, ihr schließlich eine feste Form gibt und ihre Wirkkraft und ihren Wirkungskreis definiert. Hier offenbart sich der ewige Tanz der Dualität, welcher die formgewordene Nicht-Existenz ist, da Nicht-Existenz, die die Verschmelzung der Gegenpole von Schöpfung und Vernichtung, bzw. Expansion und Beschränkung, ist, und somit ein Paradoxon, das nicht sein kann, da es sich bereits in seiner Entstehung immer wieder selbst negiert, und nur formnehmen kann, wenn sie sich aufspaltet in ihre beiden Pole.
Darüber hinaus ist der Hort der Werdung auch die erste Instanz der Schöpfung selbst, da hier so gesehen bereits die Blaupausen und Baupläne erschaffen werden, aus denen heraus werdende Schöpfung entsteht, und somit ist sie die übergeordnete Instanz zur „Triade des Seraphonesh“ in der Halle der Schöpfung. Die drei Konzepte der Triade des Seraphonesh, also der werdenden Schöpfung, entstammen der Halle der Werdung, wo sie durch Seraph erschaffen wurden, um in der Halle der Schöpfung Form zu erlangen und ihr Wirken als die drei Stationen des Schöpfungsprozesses zu entfalten.
Auch die „Shanshuvalor“ wurden im Hort der Werdung erschaffen, als Ausdruck des Fahlen Drachens, der als verkörperte Vernichtung und Begrenzung auch der höchste Scharfrichter und Regelgeber der Schöpfung ist und als solcher aus sich heraus ebendiese Konzepte, die seine Grundschwingung tragen, als Wächter, Begrenzer, Prüfer und auch Vernichter, erschaffen hat. Die Shanshuvalor sind anders als die Triade des Seraphonesh, die lediglich die drei Stationen der werdenden Schöpfung abbildet, mit deren Hilfe Existenz Form erlangt, also die Stationen an denen die Bausteine, aus denen ein gewordenes Sein, besteht, zusammengesetzt und ihrem Zweck zugeführt werden. Die Shanshuvalor sind Energien, die gewordenem Sein erstaunlich nah kommen, da sie individuelle Präsenzen sind, die autark auf Weisungen reagieren und die Befehle des Schöpfers in der Nicht-Existenz umsetzen.
Sie sind zweckgebunden und handeln in einem vordefinierten Rahmen, entsprechend ihren spezifischen Aufgaben, als Wächter der Halle der Schöpfung, regelrechte Elitekrieger der Schöpfung, aber auch als Herolde, Schiedsrichter, Verwalter und Ordnungshüter aller Schöpfung und sorgen dafür, dass alles in den geregelten Bahnen verläuft, die der Schöpfer selbst für seine Schöpfung vorgesehen hat. Allerdings besitzen die Shanshuvalor, die zwar individuelle Form genommen haben, keine der Qualitäten, die ein gewordenes Sein auszeichnen, sie besitzen keine Seelenschwingung und kein Blut, sind also nicht aus klassischer Schöpfungsmaterie, wie sie dem Seraphonesh entspringt, geformt, sondern direkt aus dem Potenzial der Beschränkung des Fahlen Drachens heraus, und somit sind sie, obwohl sie keine wirkliche Vorsehung besitzen, zweckgebunden, bzw. sie sind ihre formgewordene Aufgabe. Man kann es sich bildlich so vorstellen, dass zum Beispiel ein Shanshuvalor, der die Funktion eines Herolds der Schöpfung bekleidet, also die Befehle, Weisungen und Gesetze des Schöpfers in der Nicht-Existenz verkündet, weder über Augen noch Ohren noch Nase verfügt, sondern lediglich über einen Mund, den er eben braucht, um seine Aufgabe auszuführen.
Auch die „Imshallah“, die Flammen der Schöpfung, haben hier im Hort der Werdung ihren Ursprung, wo sie von Seraph und Shansh aus dem Potenzial der Nicht-Existenz gehoben wurden, um als Werkzeuge, bzw. besondere Qualitäten, innerhalb der gewordenen Schöpfung zu agieren, wobei hier anzumerken ist, dass nur erstgeschaffene Flammen dem Hort der Werdung entspringen und hier Potenziale nicht zweimal aus der Nicht-Existenz gehoben werden können, da der Hort der Werdung die Urschöpfung verkörpert und somit jedes Konzept nur ein einziges Mal erschaffen werden kann.
Die Flammen der Schöpfung bezeichnen die grundsätzlichen Schwingungen, die in der gewordenen Schöpfung wirken, und sind als solche Archetypen der kosmischen Gesetze und Konzepte. Hier ist zu erwähnen, dass jede Flamme entweder durch das Potenzial der Geflügelten Schlange oder durch das Potenzial des Fahlen Drachen aus der Nicht-Existenz gehoben und beseelt wurde und sie somit auf unterschiedliche Weisen wirken.
Die Flammen, die Seraph zugeordnet sind, sind aktive expansive Potenziale, die wieder durch die von Shansh beseelten passiven, eingrenzenden Potenziale beschnitten, bzw. ergänzt, werden, um ein Gleichgewicht zu wahren.
Hierbei entstanden drei Wirkkonzepte, wie die Imshallah agieren, bzw. miteinander in Wechselwirkung stehen, manifestiert als Solitärflamme, Zwillingsflamme und Doppelflamme.
Die Solitärflammen, besitzen, wie es der Name schon vermuten lässt, kein Gegenstück, weder in Form einer Zwillingsflamme, noch in Form einer Doppelflamme, sie stehen allein, ohne einen Gegenpol, mit dem sie ein Spannungsfeld erzeugen könnten oder mit dem sie sich ergänzen und bedingen.
Solitärflammen bezeichnen Konzepte der Schöpfung, die nicht dual sind, bzw. die in ihrer Form völliger unbeschränkter Expansion bedürfen, und deshalb ist eine Solitärflamme immer Seraph, also der aktiven Schwingung zugeordnet. Im späteren Verlauf, wenn das Prinzip des Beinernen Throns aktiv in die Schöpfung eingreift, kann sie auch eben dieser Schöpfungsebene zugeordnet werden, niemals aber kann die Solitärflamme, aber aus dem Konzept der Beschränkung, das Shansh verkörpert, entspringen, da diese sich selbst verzehren und negieren würde.
So wie Seraph und Shansh im Hort der Werdung die zweifache Manifestation des