Gerhard Freitag
Der OGG
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Inhaltsverzeichnis
Der OGG
Der OGG
Gerhard Freitag
Verlag: www.lulu.com
Titelbild: © NASA/Hubble Teleskop
Copyright: © Gerhard Freitag 2008
ISBN: 978-1-4092-4205-5
Prolog
Es ist eine unwidersprochene Tatsache, dass die Milliarden von Sonnen und deren Planeten in der Galaxis Milchstraße von einem physikalisch zu definierenden Zentrum aus expandieren. Im Laufe tausender von Jahren wurden dafür alle möglichen Beweise gefunden. Ein deutlich sichtbarer Beweis für die Schlüssigkeit dieser Theorie ergibt sich auch aus der absoluten Bewegung der Sonnensysteme an sich, dem engen Sonnenabstand im galaktischen Zentrum und den immer größer werdenden Sonnenabständen, je weiter man sich vom galaktischen Zentrum entfernt.
Die verbreitet akzeptierte Theorie des Urknalls und der darauf folgenden Ausdehnung der Materie führte zu der Erkenntnis, dass es einen Zusammenhang zwischen den Sonnenabständen und der zeitlichen Entwicklung der galaktischen Völker gibt. Die Entwicklung intelligenten Lebens in einem frühen Stadium der galaktischen Expansion führte zur Erforschung und Eroberung unserer Galaxis durch Völker, die inzwischen gar nicht mehr existieren, oder über die nichts mehr bekannt ist. Sie führte zum Zusammenprall von Interessen, zu Krieg und Zerstörung, bis hin zum Genozid.
Der Reifeprozess der Völker der Milchstraße dauerte hunderttausende Jahre. Zivilisationen kamen und vergingen.
Die zunehmende Ausdehnung der Milchstraße führte bei immer größeren Sonnenabständen zu immer größer werdenden Reiseabschnitten, wollte man andere Planeten besuchen.
Es kam zum >VergessenLücken< in den Aufzeichnungen und Erzählungen. Speziell über das sehr schwierig zu bereisende galaktische Zentrum taten sich die größten Wissenslücken auf. Die Navigation zwischen den äußeren Sonnensystemen war um so vieles einfacher, und daher wohl auch wirtschaftlicher, sodass sich bei Berichten über das galaktische Zentrum Dichtung und Wahrheit immer mehr verwoben.
Eines der hartnäckigsten Gerüchte auf vielen Planeten war, dass es in grauer Vorzeit eine Art Gericht gegeben hätte, dem alle Völker der Milchstraße unterworfen waren.
In der Neuzeit waren die Hauptprotagonisten der galaktischen Völker in der GU (Galaktische Union) zusammengefasst.
Die Gründungsvölker der GU hatten im Jahr 2862 TZ1 beschlossen, eine allgemeine Rechtscharta zur Einhaltung bestimmter Grundprinzipien aufzustellen und diese durch ein von allen Völkern beschicktes Gericht überwachen zu lassen – dem OGG (Oberster Galaktischer Gerichtshof).
Die Durchsetzung der Anordnungen des OGG sollte eine eigene Polizei - die GUPOL (Galaktische Unionspolizei) - erzwingen.
Aber...
Gibt es ein Galaktisches Recht? Oder um noch vorsichtiger zu fragen: Kann es so etwas wie Galaktisches Recht überhaupt geben?
Grundsätzlich schon.
Abgesehen von der Frage nach dem Inhalt, und wie detailliert dieses Recht angesichts hunderter und tausender verschiedener Völker sein kann oder darf, stellt sich automatisch die Frage nach dem Geltungsbereich und auch nach der Möglichkeit, es durchzusetzen, sowie einer Ahndung bei Nichtbeachtung und Übertritt dieses Rechts.
Können ein OGG und seine Polizei überhaupt funktionieren?
In einer Galaxis mit mehr als 200 Milliarden Sonnen und ungezählten Planeten, die nur zu einem kleinen Teil erforscht und bekannt sind, stellt die Gründung eines eigenen Staates oder einer vergleichbaren Organisation das geringste Problem dar. Das passende Fähnchen auf einem unbewohnten Planeten zu hissen, und damit Besitzanspruch zu erheben, ist nun wirklich keine Kunst. Was aber, wenn nun jemand anderer kommt und gleiche Besitzansprüche erhebt? Was, wenn der solchermaßen besetzte Planet eine Urbevölkerung hat, die lediglich technologisch unterlegen ist und sich nicht wehren kann?
Wenn sich schon die Mitgliedsstaaten des OGG auf einen gemeinsamen Nenner einigen konnten:
Was geschieht, wenn ein Fremder Dritter sich nicht an diese Regeln hält?
Die wichtigsten, weil ältesten Gründungsmitglieder des OGG waren:
Zeissonen
Diese waren Abkömmlinge von Echsen. Etwa 2m hoch, mit schuppigem Schwanz, der als Stütze bei sitzender Haltung eingerollt wurde. Die beiden vorderen Gliedmaßen hatten sich im Lauf der Evolution zu Greifarmen mit Fingern entwickelt. Kopf und Gebiss erinnerten an ein irdisches Krokodil.
Die Zeissonen waren Sauerstoffatmer und besiedelten vor allem wasserreiche Planeten von hoher Durchschnittstemperatur, waren von geringem Temperament, aber einer gewissen Sturheit gekennzeichnet. Es galt als schwierig,