Frauen und ihr Erbe. Marianne Peternell. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Marianne Peternell
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Социология
Год издания: 0
isbn: 9783753182216
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      Marianne Peternell

      Frauen und ihr Erbe

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1Vorwort

       2Weibliche Konstruktion heute

       3Die Aufklärung in Europa als Basis unserer Neuzeit

       4Das Schweigen

       5Exkurs Anmerkungen zur Natur der Geschlechter

       6Intelligenz

       7Magisches und rationales Bewusststein

       8Die Entfaltung des EQ

       9Ein Frauenleben

       10Maria Montessori und ihre Prinzipien

       11Männer und Frauen als Lebensumwelt von Kindern

       12Urgeschichte – Naturvölker – „Primitive“

       13Die Traditionen

       14Das Patriarchat

       15Die „natürliche Frau“ des Bürgertums

       16Die Frauenbewegung

       17Die Tradition der Frauen

       18Wie wachsen Kinder heute eigentlich in ihre Rollen hinein?

       19Mütter und Mütterlichkeit

       20Macht und Autorität

       21Erziehung und Kompetenz

       22Arbeit und Berufstätigkeit

       23Distanzierung vom Muttersein

       24Die Mutterschaft ist der Kern der Unterdrückung der Frau. (Simone de Beauvoir)

       25Die Mütter – eine Kaste

       26Qualitäten der Mutterschaft

       27Väter

       28Frauen ohne Kinder „Nur eine Frau ohne Kind kann leben wie ein Mann“ (Katherine Hepburn)

       29 Konkurrenz

       30Isolation

       31Die weisen Frauen

       32Mütterlichkeit

       33Zukunftsentwürfe

       34Bibliographie

       Impressum neobooks

      1Vorwort

      Frauen und ihr Erbe?

      Der Titel „Frauen und ihr Erbe“ lässt auf Tradition schließen. Eine Tradition aber, die, was das Textuelle, die schriftliche, aber auch die materielle, greifbare Überlieferung betrifft, jedoch so gut wie nicht existiert, kann nicht wahrhaft Tradition genannt werden.

      „Man konnte nicht zur Landkarte gehen und sagen Columbus entdeckte Amerika und Columbus war eine Frau; oder einen Apfel nehmen und bemerken, Newton entdeckte das Gesetz der Gravitation und Newton war eine Frau.; oder in den Himmel schauen und sagen, es fliegen Flugzeuge über uns und Flugzeuge wurden von Frauen erfunden.“ (Virginia Woolf: Ein Zimmer für sich allein, Berlin 1978)

      Doch jeder Mensch hat eine Mutter und die Mutter ist eine Frau, über deren Leben verschiedentliche Vermutungen und Beobachtungen angestellt werden. Doch über die Mutter soll man nicht sprechen. Große Leistungen von Frauen werden heutzutage vor allem in den traditionell männlichen Wirkungsräumen gewürdigt, also vornehmlich im naturwissenschaftlichen und im technischen Bereich. Vereinzelt gibt es durchaus große Wissenschaftlerinnen wie Madame Curie, große Pädagoginnen wie Maria Montessori und viele andere, die heute bereits aufgelistet werden.

      Das Problem aber, vor dem die Frauen stehen, wenn sie ihren Spiegel, ihr Bild in der Überlieferung suchen, ist die Tatsache, dass sie auf die Massivität des Schweigens stoßen. Der Versuch, eine eigene weibliche Kulturgeschichte zu konstruieren, läuft Gefahr, wenn dieser Versuch die Geschichte weiblicher Geschichtslosigkeit vernachlässigt, in die Ausbildung von Frauenmythen zu verfallen, die als unwissenschaftlich gebrandmarkt werden.

      Tradierte unbegriffene Vorurteile betreffend die Anthropologie und die Biologie bzw. den Biologismus, d.h. die Ableitung vorgeblich zwingender menschlicher Verhaltensformen aus biologischen Gegebenheiten können sowohl die Frauenforschung selbst beeinträchtigen wie auch die Kritik an der Frauenforschung in eine Schieflage bringen, sodass offene Fragen gar nicht mehr zu stellen sind. Beispielsweise wäre die Formulierung ‚Frauen wurden in der Geschichte nachweisbar immer unterdrückt’ bereits ein Wegweiser in die Deutung, warum dies auch so sein müsse. Denn auch das Schweigen steht nicht im leeren Raum. Denn viele Philosophen der abendländischen Geschichte wie sogar Kant und Hegel haben formuliert, dass Frauen an einer Kulturgeschichte gar keinen Anteil nehmen könnten.

      Daher muss es auch statthaft sein, gerade angesichts der Aussparung des Weiblichen aus der Überlieferung und angesichts des Ausschlusses der Frauen aus den kulturellen und politischen Positionen,