Stigmata der Verdammten. Evi Huter. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Evi Huter
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738056730
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Doch als Ben und Hakim alleine waren, brach Ben zusammen. Es wurde ihm eben alles zu viel.

      Nach 10 Minuten kam Jim wieder herein. Er setzte sich neben Ben, und sagte:

      " Ich hab meinen Freund erreicht. Er ist bereits auf den Weg zu uns. Sein Name ist Eric Hamilton. Er ist einer der besten Strafverteidiger die ich kenne. Als ich ihm von dir erzählte, hat er nicht gezögert und zugesagt, dass er dich verteidigen wird. Erzähl ihm alles über dich, und wie das ganze heute hier abgelaufen ist, ok? "

      Ben nickte wiederum. Er konnte nicht mehr sprechen. Mit seinen Nerven war er total am Ende. Sein Kopf blieb die ganze Zeit gesenkt. Auch wenn er versuchte grade aus zu sehen, gelang es ihm nur mit größter Mühe. Ständig fragte Ben sich, warum ihm all das geschieht. Die Realität ist leider so, dass es sehr viele Ben Youngblood´s gibt, denen ihre Fehler immer wieder unter die Nase gehalten werden. Und zwar ihr ganzes Leben lang. Oftmals vergessen wir dabei, dass es die Gesellschaft ist, die sehr viel dazu beiträgt in wie fern ein junger Mensch geprägt wird. So war Ben Youngblood zum Zeitpunkt seiner Taten nicht nur Täter, sondern auch Opfer. Er war Opfer dieser egoistischen Gesellschaft. Nun war er wieder in der Situation, wo er aber ganz eindeutig Opfer war.

      - Kapitel 2 - Der rettende Engel

      Die Tür zum Verhörraum ging auf, und der versprochene Anwalt Eric Hamilton erschien. Als Ben ihn sah, erschien es ihm so, als stünde sein Retter in der Not vor ihm. Mittlerweile verbrachte Ben schon 4 Stunden auf dem Revier. Eric Hamilton reichte Ben die Hand, und setzte sich hin.

      Eric sah, dass Ben sehr mitgenommen aussah.

      Er fragte: " Ben, hast du schon was zu trinken bekommen?"

      Ben schüttelte nur den Kopf. Daraufhin rief Eric Detective Davidson herein. Empört über diese unmenschliche Behandlung, gab er ihm den Auftrag ein Glas Wasser zu bringen. Davidson brachte das Wasser, und ging wieder aus dem Raum.

      Bevor Eric seinen Klienten begann zu befragen, gab er ihm noch die Zeit das Wasser zu trinken. Irgendwie ging es Ben dann etwas besser, so dass er seine Geschichte erzählen konnte. Nachdem Eric alle wichtigen Informationen und auch Ben´s Akte hatte, sah er Ben in die Augen. Er konnte ebenfalls die Angst und die Verzweiflung sehen, die Ben so quälten.

      " Ben, ich werde dich verteidigen. Ab jetzt gehen alle Fragen über mich. Du sagst nur noch was, wenn ich es für richtig halte. Ich hol dich hier raus. Das verspreche ich dir."

      Zum ersten mal seit Ben auf dem Polizeirevier war, fühlte er sich sicher. Davidson kam wieder in den Verhörraum. Nur diesmal wirkte er nicht mehr so selbstsicher wie vorher als der Anwalt noch nicht da war. Das Blatt hatte sich von da an für den Detective gewendet.

      Eric fing an den Detective zu fragen.

      " Haben sie irgendwelche handfeste Beweise, dass mein Mandant tatsächlich der Täter war? Worauf basiert der Tatverdacht?"

      " Wir haben die Aussage des Opfers, Mr. Randolf Jenkins. Er hat ihren Mandanten eindeutig als Täter identifiziert.", brüstete sich Davidson.

      " Aber Detective Davidson, sie wissen doch ganz genau, dass dies als Tatverdacht bei weitem nicht ausreicht. Mr. Jenkins hatte von Anfang an was gegen meinen Mandanten. So etwas nennt man Vorurteil. Außerdem war mein Mandant zum Tatzeitpunkt gar nicht auf dem Gelände. Dafür gibt es einen Zeugen.", konterte Eric.

      Mit dem Zeugen war Hakim Jackson gemeint. Denn Hakim konnte angeben, dass Ben gegen 6:30 sich auf den Weg zur Arbeit machte. Der Einbruch, sowie auch der Überfall an Mr. Jenkins wurde um 6:00 der Polizei gemeldet. Und zu dieser Zeit war Ben noch zuhause und frühstückte zusammen mit Hakim. Davidson wurde unsicher, aber er beharrte weiter darauf, dass Ben der Täter ist. Deshalb nahm er das Protokoll zur Hand, in dem Jenkins Ben als Täter belastete.

      " Laut Aussage des Opfers, kam der Täter auf ihn zu, und schlug ihn mit einer Eisenstange. Nachdem der Täter das Opfer schlug, lies er die Stange fallen. Deshalb konnten wir diese Stange als Tatwaffe sicherstellen." antwortete Davidson sichtlich unsicherer.

      Dies lies Eric Hamilton natürlich als Antwort nicht gelten, und fragte weiter.

      " Wurden Fingerabdrücke auf der Tatwaffe festgestellt?"

      " Fingerabdrücke konnten wir keine finden, was aber daran liegt, dass der Täter Handschuhe trug."antwortete der mittlerweile entnervte Davidson.

      Hamilton blieb bei seiner Befragung ganz cool, denn er wusste dass die Polizei, und vor allem Detective Davidson gravierende Ermittlungsfehler begangen hat.

      " Das heißt sie haben keinerlei Beweise, die die Aussage des Opfers untermauern?"

      Davidson war seine Wut bereits im Gesicht zu sehen, als er diese Frage mit Nein beantworten musste. Natürlich waren da keine Beweise, denn Ben war unschuldig. Als Ben diese Befragung seines Anwaltes hörte, erweckte das in ihm wieder Hoffnung. Dieser Mann war einfach grandios. Nichts schien Eric Hamilton zu erschüttern. Auffällig war auch, dass während Eric den Detective in der Mangel hatte, er ihn niemals aus den Augen lies. Hamilton schloss die Akte, stand auf und gab ganz klar zu verstehen, dass es keinen Grund gibt Ben Youngblood noch länger hier festzuhalten. Da Ben unter der Aufsicht seines Bewährungshelfers stehe, gäbe es auch keine Fluchtgefahr. Als Ben das hörte, konnte er es kaum glauben, dass er nun das Revier verlassen durfte. Doch bevor Ben gehen konnte, wurde er von Davidson darüber belehrt, dass er die Stadt nicht verlassen durfte.

      Endlich nach 5 Stunden konnte Ben mit Hakim nach Hause gehen. Zuhause angekommen, hatte Ben endlich die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Er ging in sein Zimmer, und fiel total erschöpft auf sein Bett. Als er dann so da lag, kamen ihm jede Menge Gedanken. Er dachte an Mr. Jenkins, an seine Verhaftung, an dieses ungeheuerliche Verhör. Und er dachte an seinen Anwalt Eric Hamilton. Als er den Raum betrat, empfand Ben das wie eine Erlösung von seinen Qualen. Als er diesen Mann sah, war ihm klar, dass dieser Mensch ihm helfen würde. Er würde ihn verteidigen, mit all seinem Sein und von ganzem Herzen. Warum Ben das auf Anhieb so empfand, konnte er sich selbst nicht erklären. War es Intuition? Er hatte vorher noch nie was von Eric Hamilton gehört. Der Anwalt der Ben in der Vergangenheit verteidigte, war ein Pflichtverteidiger. Bei diesem konnte er dieses Feuer nicht erkennen. Von dem Augenblick an, als Eric an seiner Seite war, hatte Ben keine Angst mehr. Jetzt würde wirklich alles gut werden.

      Irgendwann schlief Ben vor Erschöpfung ein. Hakim sah nocheinmal nach seinem kleinen Bruder, und ging dann auch schlafen. Als Hakim am morgen von dem Geräusch der Kaffeemaschine geweckt wurde, ging er in die Küche. Dort saß Ben bereits am Tisch und frühstückte. Hakim streckte sich, und sagte mit einem verschlafenen Blick:

      " Guten morgen! Na, konntest du etwas schlafen?"

      Ben war schon erfrischend munter, und irgendwie gut gelaunt. Er ging auf Hakim zu, blieb direkt vor ihm stehen, und legte seine Hand auf Hakim´s Schulter, und dann sagte er:

      " Ich hab erstaunlich gut geschlafen. Und ich hab eine Entscheidung getroffen."

      "Was für eine Entscheidung?", fragte Hakim verdutzt.

      " Wenn all das hier vorbei ist, werde ich auf´s College gehen. Ich werde solange arbeiten gehen, bis ich es mir leisten kann. Und danach möchte ich Jura studieren.", sprach Ben mit stolz erhobenen Hauptes.

      Hakim war angenehm überrascht, über die Entscheidung die Ben für sich getroffen hat. Er fand es total super, dass Ben nun ein Ziel hatte, auf das er hin arbeiten konnte. Hakim holte sich eine Tasse Kaffee, erhob diese Tasse und sagte:

      " Kleiner Bruder, ich trinke auf dich! Ich wünsche dir, dass all deine Träume in Erfüllung gehen. Mit meiner Hilfe kannst du wie immer rechnen, das weißt du. Vielleicht kann ich dir zu einem Stipendium verhelfen. Was meinst du?"

      Ben fragte:" Was meinst du, mit einem Stipendium? Wie soll ich zu einem Stipendium kommen?"

      " Na, mit Baseball! Ganz klar! Wir trainieren wieder deinen Wurfarm. Im werfen bist du unschlagbar. Und gute Werfer werden immer gesucht.