Das Gassi-Syndrom. Heinz-Dieter Vonau. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Heinz-Dieter Vonau
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742760401
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In freier Natur nutzt man ihn ebenso. Vielleicht ist hier die Historie im Spiel. Wir bewegen uns um Zeitalter zurück und denken an die bekannte, erweiterte Begriffsbildung durch Wilhelm Tell, die in freier Natur in einem Tal stattfand: „Durch diese hohle Gasse wird er kommen.“

      Wie auch immer, Lotte hat, ihrem Alter gemäß, etwas Gehschwierigkeiten … Arthrose. Das sieht man, wenn sie von ihren stundenlangen Ruhepausen aufwacht, gähnt und sich streckt. Das rechte Vorderbein will dann nicht so richtig und sie humpelt beträchtlich. Das gibt sich schnell, je mehr Bewegung ins Spiel kommt und verliert dann seinen Behinderungscharakter. Ein weiterer Grund, um jeden Tag Gassi zu gehen.

      Apropos: Für einen Hund seiner Größe ist der, die Gasse eingrenzende und charakterisierende Bordstein, keine Kleinigkeit. Bei einer Eigenhöhe von 40 cm hat die Straßenbegrenzung eine Höhe von der Hälfte der eigenen Größe. Auf unsere Verhältnisse umgerechnet, haben wir es mit Gassen zu tun, deren Bordsteine für eine menschliche Durchschnittsgröße von 1,80 m, eine Höhe von 90 cm haben. Wieder einmal kann sich Elmer nur wundern: Aus dieser sportlichen Herausforderung macht der Hundefreund eine Gassi. Es braucht nicht viel, um sich die Welt schön zu reden.

      Einfach ein paar wesentliche Aspekte nicht beachten und schon erscheint das Leben in neuem Glanz.

      Bewundernswert mit welcher Leichtigkeit der kleine Hund in seinem Alter diesen Höhenunterschied überwindet.

      Elmers Neugier beobachtet die Monotonie einer nie gewollten Routine, tagein – tagaus, Gasse für Gasse, Straße für Straße, Viertel für Viertel. Sein erwachtes Interesse richtet sich immer mehr auf die Eigenheiten dieser ihm unbekannten Spezies. Seine logische Erklärung: Wenn er schon dabei ist, kann er es ja auch epistemisch nutzen. Ohne dass er es bemerkt, kommentiert der beste Freund des Menschen seine Worte. Die Art und Weise der Übermittlung entzieht sich Elmer bis heute.

      Madame Lotte

      So ist die menschliche Rasse. Statt die Natur zu nutzen, in ihr eigenhändig nach Nahrung zu suchen, der Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens durch die eigenen Ausscheidungen eine Gedenkstätte zu errichten und mal zu schauen was sich so alles verändert hat, seit man das letzte Mal hier gewesen ist, rennt man durch die Gegend und denkt: „Ich denke, also bin ich“. Was für ein Schwachsinn. „Ich schnüffle, also bin ich“. Wir leben! Ihr versucht einen Grund dafür zu finden. Was ist dagegen einzuwenden, wenn wir dafür sorgen, dass ihr euer merkwürdiges Sehnen nach Liebe und Geborgenheit, verstanden werden wollen und sich kümmern dürfen, auch leben könnt? Unfähig es mit Euresgleichen befriedigend tun zu können, würdet ihr doch seelisch verhungern, wenn wir uns nicht Eurer erbarmen würden? Und der Gedanke, was wäre, wenn ihr statt uns Euch selbst mehr lieben würdet?

      Reicht es nicht aus, dass die sieben Milliarden Eurer Art den Planeten in absehbarer Zeit bis auf die Kruste ausgelaugt haben werden? Wieviel wollt Ihr denn noch zeugen? Wie wollt Ihr das in den Griff kriegen ohne gezielte Selektion?

      Da ist Misstrauen dem Anderen gegenüber angesagt. Immer schön eine eigene Meinung erzeugen und knallhart verteidigen und bloß nicht daran denken, dass die Dinge komplexer sind, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.

      Denkt stets daran: Ihr habt recht mit dem was ihr von den Dingen haltet. Alle anderen? Na, die haben natürlich nicht Recht, die befinden sich im Unrecht. Da kann man dann die allbekannte Fahne hissen: Willst du nicht mein Bruder sein, schlag ich dir den Schädel ein! Und laut grölend bis zum Exzess die Weltbevölkerung minimieren.

      Aber Ihr macht das schon, seid jedenfalls auf dem besten Weg dazu. Die ewig Gestrigen, die Komplexitätsverleugner, deren Horizont an der Innenseite ihrer Haut ein Ende findet, die schreien schon so laut, dass sie nicht mehr überhört werden können. Und denen folgt Ihr doch eh gern, oder? Je lauter, desto schneller rennt Ihr hinterher. Das was Ihr bei uns gern hättet, dass wir Euch auf´s Wort folgen, das würdet Ihr doch auch gern tun. Es muss nur jemand sein, der laut genug mit einfachen Lösungen um sich brüllt.Die Zukunft beginnt hinter der Leere des Fressnapfes.

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