Wenn mir dieses unbehagliche Gefühl begegnet, egal wann und warum, versuche ich es zuallererst ernst zu nehmen und festzustellen, welcher Hinweis sich darin versteckt. In dem vorliegenden Fall kann das vielfältig sein, es kann die Angst sein, dass man nicht weiß, was so alles auf einen zukommt. Oder aber es ist eine Prägung aus der Kindheit / Jugend, die aussagt, dass man es nicht „wert“ ist oder dass „wir nicht zu denjenigen gehören, die Glück haben“. In beiden Fällen kann man an der Grundlage des Gefühls arbeiten, wie das möglich ist, werden wir später noch an anderer Stelle sehen.
Was sollte ich noch mitbringen, damit ich mit diesem Buch etwas anfangen kann? Spaß und Freude daran, etwas auszuprobieren und ein bisschen Geduld um die Versuche und Übungen auch über eine etwas längere Zeitstrecke durchführen zu können / mögen.
Ja, ich weiß, dass mit dem „Geduld ist nicht mein zweiter Vorname“ ist mir alles andere als unbekannt und auch in meiner Umgebung ist dies immer wieder ein Thema. Ich habe aber in letzter Zeit öfters darüber nachgedacht, dass wir viel öfter sagen „das dauert mir alles zu Lange, das mache ich nicht mehr …“ und dann einen Versuch (bei welchem Thema auch immer) abbrechen, um etwas Anderes zu versuchen und diesen Ablauf immer wieder zu wiederholen. Zehn oder fünfzehn Jahre später blicken wir dann auf unser Leben und die Versuche zurück und stellen fest, dass die ursprünglich geforderte Zeitstrecke von 3 oder 4 Wochen lächerlich kurz gewesen wäre.
Glauben Sie nicht? Ok, wie sieht es denn mit den Themen „Ich mache Sport“, „Ich nehme ab“ oder „Ich ernähre mich gesünder“ oder Ähnlichem bei Ihnen aus? Da hatten Sie nie so einen Fall? Gratulation!! Ich mag Helden!
3. Warum einfach?
Warum kommt im Titel des Buches der Begriff „einfach“ vor?
Und warum gleich zweimal?
Ich gebe Ihnen Recht, dass das Thema glücklich sein alleine schon anspruchsvoll und erstrebenswert ist, aber es geht gerade auch darum, dass es einfach sein soll und nicht in einem Studium oder einer Selbstkasteiung enden soll.
Ich habe in den letzten Jahren viel in und mit der Natur gelebt, ohne ein Naturfreak zu sein oder alles Moderne zu verteufeln, und dabei festgestellt, dass in der Natur vieles viel einfacher ist und erst der Mensch durch manche Eigenschaften die Komplexität hineinbringt.
Welches Beispiel könnte das verdeutlichen? Wir leben momentan hier auf dem Lande in Mecklenburg auf einem normalen Grundstück und in einem sehr alten Haus. Eines Tages haben wir festgestellt, dass es an dem kleinen See hinter dem Haus Schlangen gibt. Ja, es gibt hier auch Waschbären, die eher dazu geeignet sind, die verschiedenen Reaktionen von „voll süß“ bis „oh, da habe ich Angst“ hervorzurufen, aber bei den Schlangen denke ich, sind die grundlegenden Reaktionen doch eher gleichförmig.
Für diese Schlangen ist es ganz einfach, hier ist Wasser, es gibt wegen der alten Bäume und der vielen Steine sehr gute Versteckmöglichkeiten und durch die Sonneneinstrahlung kann man sich auf den Steinen prima aufwärmen. Da auch das Nahrungsangebot sehr gut ist, ist das ein super Platz für Schlangen und dementsprechend war es auch keine einsame Schlange und diese war nicht besonders klein oder unterernährt.
Wenn man von den Hollywood – Blockbustern über Monsterschlangen mal absieht, waren meine direkten Kenntnisse über die Schlangen auch relativ gering, aber wirklich Angst habe ich keine, also konnte man die gut beobachten.
Die Schlangen sind nicht böse oder hinterlistig oder gemein, sondern leben einfach nur ihr Leben so, wie es am einfachsten und besten für sie ist. Wenn die Schlangen hungrig sind, besorgen sie sich etwas Nahrung, ähnlich wie wir das tun in einem der bekannten Supermärkte. Da ist nichts Persönliches gegen den Frosch oder die Kröte, die gerade den Weg entlangkam. Allerdings ist auch kein Moment des Überlegens, ob dieser Moorfrosch gerade in der Paarungszeit ist oder auf einer Liste einer Schutzorganisation steht, in diesem Moment ist einfach der Hunger vorhanden und die Abhilfe dieses Themas kommt hier entlang.
Genauso ist es mit den Waschbären, die teilweise nett aussehen können, aber, wenn man bei einem ausgewachsenen Tier die gefletschten Zähne sieht, weiß man auch, dass die Beutetiere der Waschbären nichts zu lachen haben werden. Ebenso ist es mit den Pflanzen, die im Frühjahr sprießen und wachsen, im Sommer Sauerstoff produzieren und sich durch die Sonne und das Wasser im Boden sowie den Nährstoffen erhalten, im Herbst die Blätter abwerfen oder absterben und im nächsten Frühjahr …
Die grundlegenden Themen des Lebens sind einfach und können (und sollten) einfach gehalten und so umgesetzt werden. Wenn dann noch Zeit oder Langeweile über ist, spricht nichts dagegen, auf der Terrasse an einem schönen Sommertag bei leckerem Essen und Trinken philosophische Gedankenexperimente mit Freunden oder auch alleine zu durchdenken und zu diskutieren.
4. Begrifflichkeiten
Es ist (auch bei einem solchen Thema) sehr schwer etwas darzustellen, wenn die Begriffe und Begrifflichkeiten nicht zumindest so geklärt sind, dass jeder Beteiligte weiß, was der Autor mit dem Begriff ausdrücken oder darstellen möchte.
Es wird nicht so sein, dass die in den folgenden Absätzen erklärten Begriffe zu einem Auswendiglernen führen sollen, es soll zum einen sichergestellt sein, dass geklärt ist, was ich unter dem Begriff verstehe und wofür ich ihn einsetze, auch wenn Sie diesen Begriff anders verwenden.
Zum anderen möchte ich erreichen, dass jeder für sich auch über die eigene Definition dieser Begriffe, deren Bedeutung und deren Bedeutung für das eigene Leben nachdenkt.
Da habe ich keine Zeit dafür, wann geht´s hier endlich los?
Wollen wir ehrlich bleiben, Zeit ist schon, aber ist auch Lust dazu? Wenn Sie sagen „dazu habe ich keine Lust“ und wissen, dass Sie die komplette Verantwortung für Ihre Entscheidungen haben, dann steht dem Überspringen dieses Kapitels nichts im Wege.
Wann soll ich das denn machen?
Was haben Sie denn heute im Stau, unter der Dusche, beim Zähneputzen oder Rasieren, beim Warten auf den Fahrstuhl oder beim Treppensteigen sonst vor?? Sie brauchen kein zusätzliches Material, da Sie ja Ihr Gehirn und die Gefühle immer bei sich haben.
4.1. Wünsche
Wünsche sind etwas sehr Schönes, man kann schwelgen und träumen und sich vorstellen, wie schön es wäre, wenn.
Wir alle haben Wünsche und Träume und das ist auch gut so, weil wir aus diesen Wünschen sehr viel machen können, wie wir noch sehen werden.
In unserem Leben haben wir, nicht nur durch die Aussagen unserer Umgebung, erfahren, dass Wünsche nicht immer in Erfüllung gehen und oftmals auch die Wünsche, die wir uns am stärksten erträumen nicht eintreten. Bei diesem Vorgang müssen wir aufpassen, dass wir nicht in eine Rille geraten, die dazu führt, dass wir uns selbst vornehmen oder einreden, dass Wünsche ja nie in Erfüllung gehen und wir es ja nicht wert sind, dass Wünsche in Erfüllung gehen.
Ich werde auch oft gefragt, ob man sich „so etwas“ überhaupt wünschen kann / darf oder ob man nicht auf dem Boden der Tatsachen bleiben soll. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Grenzen für unsere Wünsche nur bei uns selbst liegt. Alles, was wir uns vorstellen und vor allen Dingen gönnen können und werden, können wir uns auch Wünschen.
Ich habe vor ein paar Jahren mit einem Bekannten aus Kanada gesprochen und wir haben das Thema wohnen in einem eigenen Haus besprochen. Für uns ist es oft ein Wunsch „ich möchte im eigenen Haus / Wohnung leben“ und wenn wir es erreicht haben, ist das Thema erledigt. Für den Bekannten war es völlig normal, alle 5 – 10 Jahre umzuziehen und jedes Mal das neue