O. Nevart
Jeschua
Eine orientalische Geschichte
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Inhaltsverzeichnis
Buch
Für meine Frau und für unseren Sohn.
Dieser historisch-politische Kriminalroman spielt in den Jahren 3 bis 25 n. Chr. überwiegend in der römischen Klientel-Provinz Galiläa, im Norden des heutigen Staates Israel. Die Bewohner dieser Region sprechen zur Zeit der Erzählungen das westliche Aramäisch. Daher werden sie in der Erzählung Aramäer oder Galiläer genannt.
Es ist eine Geschichte aus einem komplizierten Land, denn in kaum einer anderen Region dieser Welt gibt es so viele verschiedene Kulturen und Religionen auf engstem Raum, wie im Nahen Osten. Das ist heute so, und das ist es zu der Zeit, in der dieser Roman spielt.
Das Buch handelt aber auch von unserer kulturellen DNA. Wir haben sie über die Jahrtausende gemeinsam entwickelt. Das verpflichtet uns zu einem friedlichen Zusammenleben.
Bis auf wenige Passagen habe ich auf ausführliche Erklärungen oder Beschreibungen von Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühlen und Handlungen der auftretenden Personen verzichtet. Das ist eine bewusste Übertreibung des mosaischen Bilderverbotes, das für die Aramäer dieser Zeit von zentraler Bedeutung ist. Das Ausfüllen der dadurch entstehenden „Lücken“ überlasse ich der Vorstellungskraft der Lesenden.
Personen und Handlung sind frei erfunden und Ähnlichkeiten mit lebenden Personen rein zufällig. Ähnlichkeiten mit historischen Personen und Handlungen sind dagegen unvermeidlich.
Prolog
Rom, im Jahr 25 n. Chr.
„Legat Claudius Babillus!“ Claudius erhob sich und er folgte dem Diener.
Der Kaiser saß an seinem Arbeitstisch und las in einem Papyrus in seinen Händen. Als der Diener und Claudius vor ihm stehenblieben hob Tiberius seinen Kopf und er sah Claudius an. „Salve, Claudius,“ sagte er. Claudius grüßte den Kaiser militärisch. „Ave Caesar, mein Kaiser!“
Mit einem Blick und einer kleinen Handbewegung bedeutete Tiberius seinem Diener, dass er sich zurückziehen soll. Der Diener nickte kurz und Claudius sah, wie er den Raum durch einem Vorhang verließ.
„Wie war die Reise, Claudius?“ „Der Wind war uns wohlgesonnen, mein Kaiser.“ Tiberius nickte.