MARTIN LUTHER
Predigten durch ein Jahr
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Inhaltsverzeichnis
Am zweiten Sonntag nach Trinitatis
Am dritten Sonntag nach Trinitatis
Am vierten Sonntag nach Trinitatis
Am fünften Sonntag nach Trinitatis
Am sechsten Sonntag nach Trinitatis
Am siebenten Sonntag nach Trinitatis
Am achten Sonntag nach Trinitatis
Am neunten Sonntag nach Trinitatis
Am zehnten Sonntag nach Trinitatis
Am 11. Sonntag nach Trinitatis
Am 12. Sonntag nach Trinitatis
Am 13. Sonntag nach Trinitatis
Am 14. Sonntag nach Trinitatis
Am 15. Sonntag nach Trinitatis
Am 16. Sonntag nach Trinitatis
Am 17. Sonntag nach Trinitatis
Am 18. Sonntag nach Trinitatis
Am 19. Sonntag nach Trinitatis
Am 20. Sonntag nach Trinitatis
Am 21. Sonntag nach Trinitatis
Am 22. Sonntag nach Trinitatis
Am 23. Sonntag nach Trinitatis
Am 24. Sonntag nach Trinitatis
Am zweiten Sonntag des Advents
Am dritten Sonntag des Advents
Am vierten Sonntag des Advents
Am zweiten Sonntag nach Epiphanias
Am dritten Sonntag nach Epiphanias
Am Sonntag Trinitatis
Martin Luther
Predigten durch ein Jahr
Johannes 15
Dieses ist ein sehr schönes Evangelium, in welchen wir sehen, was der richtige Weg, der gewisse Weg zum ewigen Leben ist. Es scheint aber, daß man dieses Evangelium auf diesen heiligen Tag der Dreieinigkeit billigt, daß so fein der Unterschied der Personen angezeigt ist, in dem höchsten und größten Werk das Gott mit uns armen Menschen handelt, daß er uns von Sünden frei, die recht und selig macht. Denn hier steht vom Vater, daß er die Welt geliebt und ihr seinen eingeborenen Sohn geschenkt hat. Das sind die zwei unterschiedlichen Personen, Vater und Sohn, eine jegliche mit ihren besonderen Werk. Der Vater liebt die Welt und schenkt ihr den Sohn; der Sohn läßt sich der Welt schenken, und, wie Christus hier sagt, läßt er sich wie die Schlange in der Wüste am Kreuz erhöhen, auf das alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Zu solchem Werk kommt danach die dritte Person, der heilige Geist, welcher durch das Wasser der seligen Taufe den Glauben im Herzen anzündet, wohl uns also eine Wiedergeburt zum Reiche Gottes schenkt.
Dieses ist eine sehr tröstliche Predigt, die uns ein fröhliches Herz gegen Gott machen; darin wir sehen, daß alle drei Personen, die ganze Gottheit, sich dahin wendet und damit umgeht, daß den armen, elenden Menschen wider die Sünde, dem Tod und Teufel zur Gerechtigkeit, ewigem Leben und dem Reich Gottes geholfen werde. Wie können wir denn vor Gott unserer Sünden wegen uns fürchten? Wie können wir ein böses Herz zudem haben? Wenn er uns unserer Sünde willen verdammen wollte, wie wir immer wieder uns sorgen, besonders wenn das Stündlein