Brain Cloud. Matthias Houben. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Matthias Houben
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847689737
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      Matthias Houben

      Brain Cloud

      ein futuresker Kurzroman

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Netzgleiter

       Ein Vertrag

       Überraschung

       Mark der Schläfer

       Der Plan

       Der Turm

       Mission Start

       Interview

       Kontakt

       Abbruch

       Theorie

       Treffpunkt Bibliothek

       Erklärungsnot

       Strategiewechsel

       Alter Ego

       Der normale Irrsinn

       game over reset

       Gegenbesuch

       Kurzer Disput

       Rückkehr

       Und was machen wir jetzt damit?

       Weitere Publikationen des Autors

       Impressum neobooks

      Netzgleiter

      Er stand leicht nach vorn gebeugt auf dem sanft abfallenden, grünen Hügel und versuchte den schwachen Duft von Wind einzusaugen. Soweit er sehen konnte, dehnte sich die grüne Landschaft vor ihm aus. Ohne Bäume, ohne Häuser, ohne jegliches Merkmal, das erlaubt hätte, eine Richtung oder Entfernung zu bestimmen. Ein leicht gewelltes Auf und Ab, sich grenzenlos ausdehnend, vollkommen geräuschlos und immer in ein sanftes Grün getaucht, welches den Eindruck der Endlosigkeit verstärkte.

      Noch war kein Geruch zu vernehmen.

      Aber der Wind würde kommen, wie er es immer tat.

      Zuerst kündigte ein leichter Duft nach feuchtem Gras sein Erscheinen an, dann spürte man ein leises Rascheln, das über die Hügel kroch, bis weit in der Ferne die ersten Gleiter mit weißen, gewölbten Segeln vorüberzogen.

      Er taste kurz nach dem Stirnband an seinem Kopf, folgte einem der feinen Kabel, die von dort zu seinem rasierten Kopf führten, und kratzte die juckende Stelle, an der das Kabel an seiner Kopfhaut klebte.

      Es war dieses lockere Kabel, das ihn irritierte, seine trockene Haut jucken und gleichzeitig transpirieren ließ. Das war nicht in Ordnung, ohne dass er wusste, was daran nicht in Ordnung sein sollte. Aber allein, dass er sich an seinen Namen erinnern wollte, war auch nicht in Ordnung und gehörte nicht hierher.

      Seine Augen suchten weiter den gewundenen Horizont nach Gleitern ab, während er beschloss, sich weiter ‚Er‘ zu nennen.

      Seine nackten Zehen gruben sich fest in das grüne, moosartige Geflecht, das die weite Fläche aus Tälern und Hügel bedeckte, nach Tang roch, sich nicht bewegte, selbst bei starkem Wind nicht. Bei feuchtem Wind aber ließ es die Gleiter über sich hinwegschießen, veranlasste sie zu immer weiteren Kurven, wenn sie dem Wind folgend über die Hügel rasten.

      Er versuchte seinen Stand zu verbessern, indem er die Schultern leicht anzog, die Arme wie zum Sprung anwinkelte und die Knie ein wenig durchbeugte. In dieser Haltung konnte er endlos verharren. Bis der Wind kam und einen Gleiter vor sich hertreibend auf seinen Hügel schob.

      Dann kam es darauf an, zum richtigen Zeitpunkt sich der Bewegung des Gefährts anzupassen, aus dem Stand mit einer einzigen, fließenden Veränderung sich hineinzuziehen und sofort das Gleichgewicht zu finden.

      Wehe, der Segler kam zum Stillstand oder wurde den Hügel hinab in die nächste Kuhle getrieben. Eine winzige Unachtsamkeit, ein zu früher oder zu später Kontakt würde unausweichlich dazu führen.

      Er würde in einem unbrauchbaren Gleiter zwischen den Hügeln sitzen, über deren Kuppen unerreichbar entfernt und unnütz der Wind strich.

      Auf seinen Streifzügen hatte er einige solcher Fehlversuche liegen sehen, was ihn dazu veranlasst hatte, darüber nachzudenken, dass er nicht allein war.

      Auch das hätte nicht geschehen dürfen.

      Er wusste es.

      Es gab nur einen Versuch, sich aus der konzentrierten und manchmal endlos langen Bewegungslosigkeit mit der fließenden Bewegung des plötzlich auftauchenden Seglers zu synchronisieren. Ein Scheitern führte zu Warten und Hadern, Gedanken über Namen und Andere, alles Dinge, die seine Konzentration störten und nicht sein durften.

      Und das Angleichen an den Gleiter war nur der Anfang, die Voraussetzung für die eigentliche Aufgabe, die so unendlich werden konnte wie die Landschaft, in der sie vollbracht werden sollte.

      Kein Sprung, kein hastiges Nebenherlaufen war gefragt, nein, es galt nur diesen einen Moment abzupassen, der ein Verschmelzen mit der Bewegung des Gefährts erlaubte. Und dafür brauchte es den perfekten Standpunkt auf dem richtigen Hügel, in der Rundung kurz vor seiner höchsten Ausdehnung im richtigen Winkel zu der Richtung, aus der der Wind und mit ihm der Gleiter kommen würden.

      Diesen Moment gab es selten, aber er wusste, wann er kam. Dazu hatte man ihn ausgewählt, weil er es wusste und weil er zu dieser einzigen gleitenden Bewegung fähig war, die es auszuführen galt.

      Weil seine ganze Konzentration, auf diesen Moment fixiert, alles andere vergessen ließ, wie seinen Namen.

      Seine Augen blickten auf die nackten Zehen im grünen Geflecht, wanderten hoch, auf die nächste Kuppe zu und weiter, immer einem Hügelkopf folgend, bis die Reihe der Hügel zu einer unendlich weiten, geschwungenen grünen Linie verschmolzen, hinter der der Wind wohnte.

      Er hörte dieses leise Wispern, das ihn immer begleitete,