Was machen aber die Männer auf Okinawa? Sie gehören nämlich auch zu den vielen Hundertjährigen. Für sie beginnt der Ruhestand nicht mit 60, 65 oder 70 – nein, erst wenn sie wirklich nicht mehr können. Die alten Männer auf Okinawa machen sich vor allem im Fischfang nützlich, flicken die Netze zum Beispiel. Sie erledigen Arbeiten, die nicht unter Zeitdruck und Stress stehen, wie etwa das schnelle Sortieren des Fischfangs, sondern kümmern sich in Ruhe um die Reparaturen oder um andere Aufgaben. Sie suchen sich ihre Aufgaben. Die Gesellschaft auf Okinawa hält ihnen diesen Platz ein Leben lang frei. Es ist akzeptiert, dass sich jeder die Arbeit nimmt, die er noch ausführen kann. Dazu bedarf es keiner Arbeitsorganisation. Es ist verankert, und die Alten sind glücklich damit, ihren Beitrag zur Gesamtleistung zu erbringen. Viele Senioren haben darüber hinaus ihren eigenen Garten und ziehen Salate und Gemüse selbst hoch. Man findet auf Okinawa selten einen Alten im totalen Müßiggang. Das hält sie fit und macht sie glücklich – bis ins hohe Alter.
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