Fire&Ice 11 - Matthew Fox. Allie Kinsley. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Allie Kinsley
Издательство: Bookwire
Серия: FIRE & ICE
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738067088
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fühlte sich absolut unzulänglich gekleidet, auch ihr Gesicht und ihre Haare mussten furchtbar aussehen.

      "Er möchte sich eben mit mir aussprechen und das ist seine Art, es zu zeigen …"

      Mat, der gerade über den Wagen gebeugt dastand, tauchte mit einem ihrer Valentino Schuhe wieder auf.

      Außer sich vor Wut fuchtelte er mit dem kostbaren Schuh vor ihrer Nase herum. "Mit acht Zentimeter Highheels für eine Frau, die sich das Außenband angerissen hat?", schrie er.

      "Jetzt beruhige dich erstmal, Mat. Sie wird doch sowieso nicht hingehen können", kam Dave ihr zur Hilfe.

      Er entspannte sich ein klein wenig. "Du hast recht. Wir haben um neun einen Termin beim MRT."

      "Oh … dann sollte ich mich beeilen und John eine Nachricht zukommen lassen."

      Zoey machte sich von Dave los, angelte sich den Kleidersack und ihren Kosmetikkoffer und humpelte Richtung Bad. Sie war noch nicht weit gekommen, da hatte Mat sie bereits eingeholt und um die Taille gepackt, um sie zu stützen.

      Stumm begleitete er sie ins Bad.

      "Danke."

      Aber er ließ sie nicht los. "Ich bräuchte einen Moment für mich, Mat."

      Als er sie forschend ansah, lächelte sie, um ihn zu beruhigen.

      Sofort griff er nach ihrem Kinn. "Lass das!"

      "Was?"

      "Dieses Fakelächeln. Lass es!"

      Sie nickte unsicher. Der Gedanke, dass er so leicht in ihr lesen konnte, behagte ihr nicht.

      Sein Daumen streichelte über ihr Kinn, dann ließ er sie vorsichtig los und verließ das Badezimmer.

       MATTHEW

      Dave war bereits gegangen, als er zurück ins Schlafzimmer kam.

      Er rieb sich über das Gesicht. Diese ganze Geschichte ging ihm viel zu nahe. Zoey ging ihm viel zu nahe.

      Natürlich tat sie genau das schon immer, aber nach dem gestrigen Abend war es noch viel schlimmer geworden.

      Und wie zum Teufel konnte eine Frau direkt nach dem Aufwachen so hinreißend aussehen? Ihr Blick war so offen gewesen, dass es ihm vorgekommen war, als könnte er bis auf den Grund ihrer Seele blicken.

      Diese wunderschönen, blauen Augen hatten eine Tiefe, die er niemals erwartet hätte.

      Er durfte das nicht zulassen. Er hatte sowieso schon keine Zeit für eine Frau in seinem Leben. Erst recht keine wie sie, die endlos viel Zeit in Anspruch nehmen würde, damit sie nicht zum nächsten Mann weiterzog.

      Ganz davon abgesehen, dass sie auf einem anderen Kontinent wohnte und ihr Beruf darin bestand, von Land zu Land zu reisen und sich auf den Laufstegen dieser Welt zu präsentieren.

      Zoey war nichts für ihn.

      Das hatte er gewusst, seit er sie zusammen mit Shane gesehen hatte. Er musste sich nur daran erinnern.

      Er holte sich einen neuen Anzug aus dem Schrank und alles, was er für den Krankenhausbesuch sonst noch brauchte, dann klopfte er an die Badezimmertür.

      "Bist du fertig?", fragte er. Natürlich waren es erst zwanzig Minuten, aber sie sollte sich schließlich nicht für ein Dinner schick machen.

      "Komm rein", rief sie zurück.

      Er drückte die Tür auf und erstarrte.

      "Ich brauche noch zwei Minuten, aber du kannst ruhig schon anfangen."

      Sie hatte zwei Haarklammern im Mund und steckte gerade die letzten Strähnen einer ziemlich aufwendig wirkenden Hochsteckfrisur zurecht.

      Ihr Makeup war dezent, dennoch wirkte ihr Gesicht makellos, als wäre es von einem Profivisagisten bearbeitet worden.

      Wie zum Teufel hatte sie das in dieser kurzen Zeit hinbekommen?

      Und der Rest von ihr … nun ja, war ziemlich spärlich bekleidet.

      Sie trug lediglich rote Spitzenunterwäsche. Der Tanga hatte einen breiten Bund, war aber tief geschnitten und lag deutlich unter ihren Hüftknochen.

      Sie war zu dünn. Ganz eindeutig. Er würde ihr auf dem Weg etwas zu essen besorgen.

      Als sie sich ihm zuwandte, zuckten ihre Augenbrauen für einen Moment besorgt zusammen, dann folgte das Fakelächeln.

      Über was zum Teufel machte sie sich Sorgen?

      "Ich bin fertig. Sorry. Ich vergesse immer, dass es nicht für jeden normal ist, sich mit dreißig oder mehr Leuten gleichzeitig anzuziehen. Modellbusiness eben!"

      Er sah ihr wortlos dabei zu, wie sie einen schwarzen Bleistiftrock aus dem weißen Kleidersack nahm und ihn sich anzog.

      "Warum ist ein Datum auf dem Kleidersack?"

      Zoey lächelte ihn über die Schulter hinweg an, während sie sich eine schlichte schwarze Bluse überzog. Ihr Outfit stand im krassen Gegensatz zu der Unterwäsche, die sie darunter trug.

      Oberflächlich formell und schick. Darunter höllisch sexy.

      "Damit ich nur genau das einpacke, was ich wirklich brauchen werde. Fertige Outfits für jeden Tag. John hasst es, wenn ich mit zu viel Gepäck reise."

      Gab es eigentlich irgendwas, das dieser Mann nicht hasste oder kontrollierte?

      "Aha."

      Mit zwei halterlosen Strümpfen in der Hand, humpelte sie an ihm vorbei.

      Er sah ihr noch einen Moment nach, ehe er den Kopf schüttelte und ins Badezimmer schlüpfte.

      Er wurde aus dieser Frau nicht schlau. Absolut nicht. Und dass sie ihn so vor ein Rätsel stellte, machte sie nur noch faszinierender.

      Er hatte sich immer leicht getan, jeden zu durchschauen, aber bei ihr lief er regelmäßig gegen eine Wand. Es war, als könnte sie ihren Körper und ihre Seele komplett voneinander abspalten.

      Sie hatte ihre Mimik und Gestik so perfekt unter Kontrolle, dass quasi nichts davon, was sich in ihr abspielte, nach außen drang.

      Zoey lächelte ihm entgegen, als er zehn Minuten später aus dem Bad trat.

      Er kämpfte noch mit seinen Manschettenknöpfen und seine Haare waren noch nass, aber sie waren bereits spät dran.

      "Komm, ich mach sie dir zu."

      Er ging zu ihr und hielt ihr den Arm entgegen. Als er den Blick senkte, um ihren zierlichen Fingern dabei zuzusehen, wie sie den Knopf schlossen, fiel sein Blick auf die Schuhe, die sie trug.

      Er schloss die Augen und versuchte, die Fassung zu waren. "Das ist nicht dein Ernst, oder?", fragte er so ruhig wie möglich.

      "Hm?"

      "Du kannst nicht in Highheels gehen!", verdeutlichte er.

      "Oh, ja, ich habe leider keine anderen Schuhe dabei."

      Stimmt ja, Johns Packplan. "Dann besorgen wir dir welche von Cat."

      "Das geht schon. Dave hat das wirklich klasse gemacht. Mit dem Verband könnte ich fast eine Modenschau laufen."

      Das dunkle Grollen, das in ihm aufstieg, konnte er nur teilweise unterdrücken, während sie die zweite Manschette schloss.

      "Du wirst keinen Schritt so gehen!" Ehe sie protestieren konnte, hob er sie auf seine Arme und ging, ihr überraschtes Keuchen ignorierend, zur Tür.

      "Mat?"

      "Keine Widerrede!", brummte er nur.

      "Ich brauche meine Handtasche." Das Lächeln, das diesmal auf ihren Zügen lag, war echt. Ein Zoey-Lächeln, das ihn schon bei ihrer ersten Begegnung in Talin verzaubert hatte.

      Automatisch erwiderte er es. "Klar." Er steuerte zu der roten Tasche vom Vorabend, aber Zoey deutete in die andere Richtung.