GESCHICHTE AUS DER PRAXIS
So wurde Toni wieder gesund
Toni öffnet im Frühling 2015 sein Herz bei mir in einem Coaching. Es beginnt banal, ich frage: »Wie geht es dir?«, und schaue kurz oberhalb seines Kopfes hin. Ich sehe, wie über allen drei Bereichen Druck von oben auf ihm lastet. Er weiß nicht, was ich sehe, ich weiß von ihm nichts. Für mich sind diese Doppelblind-Tests immer unbezahlbare Trainings. Leider bestätigt er mir, dass das, was ich sehe, mit seiner gefühlten Realität übereinstimmt.
Er antwortete: »Nicht gut.«
»Was ist denn los?«, möchte ich wissen.
»Ach weißt du, in unserer Firma haben sie eine neue Software eingeführt. Ich bin komplett überfordert. Ich bin am Anschlag und mache mir große Sorgen. Du weißt ja, ich wurde befördert und bin nun für zehn Mitarbeiter verantwortlich. Doch mit diesem zusätzlichen Druck kann ich nicht umgehen. Ich sehne mich nach meiner alten Aufgabe in der Firma zurück.« Ich höre aufmerksam zu und spüre deutlich seine Belastung.
Plötzlich sprudelt es nur so aus ihm heraus. »Dazu sehe ich unsere Flüchtlingssituation. Das bringt uns alle um. Diese Vermischung der Kulturen ist einfach nicht gut. Wir können unmöglich alle retten. Dabei werden wir doch selbst untergehen, alles verändert sich zum Negativen und ich bin machtlos. Und wenn wir schon dabei sind: Das abgestürzte Flugzeug der Germanwings (24. März 2015 Absturz Germanwings 9525) war doch kein Selbstmord des Piloten. Ich habe viel mehr das Gefühl, dass die USA diese Maschine abgeschossen hat.«
Ich höre zu. Als wäre es nicht genug, erzählt er am Schluss: »Doch das allerschlimmste habe ich dir noch gar nicht gesagt. Ich habe das Gefühl, meine Frau hat einen Freund. Weißt du, was das bedeutet? Ich habe Angst, meinen Sohn und meine Frau zu verlieren. Ich bin komplett am Boden und überfordert.«
Wir beginnen nun in jedem Bereich konkret abzufragen, was wir machen müssen, damit er wieder zu Kräften kommt. Das Wissen ist der erste Schritt. In einigen Coachingsitzungen verbessern wir seine Lage Schritt für Schritt. Dann machen wir eine Pause.
Vor wenigen Wochen sah ich Toni nun wieder und fragte ihn, wie es ihm gehe. Er lachte und strahlte: »Super!«
»Wirklich?«
»Ja!«
»Nimmst du Drogen?«
»Nein, im Ernst, es geht mir einfach nur gut.«
»Wie hast du das gemacht?«, wollte ich interessiert wissen.
Er lachte. Was er dann sagte, berührte mich sehr.
»Weißt du, ich habe alle deine guten Lösungen und Antworten, die du bei mir gelesen hast, sowie die Tipps und Tricks zusammengelegt und daraus meine Toni-Methode erschaffen!«
Die TONI -Methode
Seine Geschichte hat mich tief beeindruckt, daher möchte ich hier die ToNi-Methode im Detail darlegen. Er unterteilte seine Verbesserung in drei Grundteile:
1.Ich
2.Handeln
3.Rituale
1. Ich
Unter Punkt 1 (Ich) wurde ihm klar, dass nur er der Schöpfer seiner Welt ist. Er suchte keine Antworten mehr im Außen, er suchte neue Antworten bei sich. Gemeinsam fanden wir Antworten auf die Fragen:
–Wer bin ich?
–Was will ich?
–Was kann ich?
–Was ist mein »Seelenauftrag«?
–Was ist meine Vision?
–Was und wer beeinflusst mein Denken? (Zu Beginn kompletter Verzicht auf Medien wie TV, Internet, Zeitung)
Diese Antworten bildeten klar sein Fundament. Gemäß Toni war das Lesen seiner unbewussten Gedanken und das Wissen um seinen »Seelenauftrag« eine wichtige Abkürzung.
Das Erkennen der ganz großen Vision (Seelenauftrag) ist immer sehr berührend und ergibt zu 100 % Sinn. Es löste auch bei Toni das Gefühl von »Ich bin angekommen« aus.
2. Das Handeln von Toni
Er konfrontierte sich mutig mit dem Chef und besprach sein Problem. Dieser bemerkte sein Problem und mit etwas Glück konnte Toni seinen alten Job wiedererhalten.
Er begann, seine Frau wieder in den Mittelpunkt zu stellen und machte ihr ehrliche Komplimente. Dazu lobte er permanent sein Umfeld. Aus der Hirnforschung weiß man, dass das Gehirn nicht unterscheiden kann: Lobe ich mich oder jemand anderen. Sein Unterbewusstsein wurde dadurch deutlich positiv beeinflusst.
Toni nutzte dazu die Kraft des Unterbewusstseins und schaute sich täglich zweimal, am Morgen und am Abend: »222 positive Glaubenssätze in 60 Sekunden« (kostenlos auf YouTube) an.
3. Rituale
Damit seine Handlungen schnell große Früchte trugen, begann er konsequent und sehr diszipliniert Rituale und Gewohnheiten in den Alltag einzubauen. Daraus entstand die Geheimformel TT345.
TT = Täglich Tun!
3 = Jeden Abend im Bett suchte er drei Gründe, worüber er heute dankbar ist! Jeden Abend findet er hier drei neue Gründe für die Dankbarkeit. Dankbar, dass man auf sein Herz gehört hat. Dankbar, dass er gesund ist. Dankbar, dass man ein Dach über dem Kopf hat. Dieser Punkt geht schon in Richtung Demut. Es ist wichtig, in das Gefühl der Dankbarkeit zu gehen. Mir persönlich gelingt das sehr gut, wenn ich dabei die Augen schließe und kurz innehalte.
4 = Er visualisierte jeden Abend im Bett vier Zukunftsziele. Diese immer wieder gleichen kurzen Filmsequenzen dienen dem gewünschten Zukunftsplan.
Wenn ich z. B. ein Projekt energetisch laden möchte, tauche ich immer wieder bewusst in ca. fünf Filmsequenzen ein. Beispiel: Ich möchte viele Lesungen für dieses Buch.
1.Sequenz: Ich sehe motivierte Besucher in einen Raum kommen.
2.Sequenz: Der Raum ist voll, die Besucher warten offen und gespannt.
3.Sequenz: Mein Referat oder meine Lesung gelingt mir wunderbar, wie von Zauberhand.
4.Sequenz: Die Zuschauer applaudieren mir frenetisch zu. Ich fühle das Gefühl.
5.Sequenz: Die Teilnehmer kaufen meine Produkte, buchen meine Seminare und die Presse berichtet positiv davon.
5 = Im Anschluss fand er täglich fünf neue Gründe, in denen er erfolgreich war. Was also hast du heute gut gemacht? Wo kannst du stolz auf dich sein?
Beispiel: Ich habe heute ein schwieriges Telefongespräch erfolgreich erledigt. Ich war bei allen Terminen pünktlich. Ich habe fristgerecht mein Projekt abgeschlossen. Ich habe meiner Frau einen Blumenstrauß gekauft.
Weiter beobachtete er akribisch seine Gefühle und Gedanken. Weg von der Angst – hin zur Freude und guten Gefühlen. Da dieser Prozess unbewusst läuft, stellte er sich zu Beginn einen Wecker, der stündlich klingelte. Bei jedem Klingeln reflektierte er seine Gedanken.
Am Ende der Woche fragte er sein Herz mit der Wochenfrage an sich selbst: »Bin ich auf dem richtigen Weg? Braucht es eine Korrektur?«
Für sein konsequentes Verhalten belohnte er sich einmal die Woche. Dass dies wichtig für das Gehirn ist, weiß jeder Tierdompteur. Erziehung dank Belohnungssystem.
Das