Es gibt drei maßgebliche Formen, wie man krank werden kann:
1. Unfall – der Mensch fällt vom Pferd, stürzt die Treppe hinunter, erleidet einen Verkehrsunfall oder Ähnliches.
Dafür gibt es nichts Besseres als Ärzte, die Traumatologie beherrschen. Sie vollbringen wahre Wunder, wenn sie Verunfallte wieder zusammenflicken und sind sicher die erste Anlaufstelle. Danach kann die Hypnose helfen, schneller gesund zu werden. Oder sie kommt als Notfallhypnose daher und hilft, Schmerzen oder Blutungen zu stillen, Traumata zu vermeiden. Aber unter dem Strich ist die Traumatologie die erste und beste Adresse.
2. Vergiftung – der Mensch nimmt etwas Giftiges zu sich, zum Beispiel einen Fliegenpilz, wird von einer giftigen Schlange gebissen oder bekommt sonst etwas Ungesundes verabreicht.
Auch da gibt es keine Alternative, als zum Arzt zu gehen. Eventuell kann man durch Hypnose den Genesungsverlauf positiv unterstützen, aber der Arzt ist hier in erster Linie der richtige Ansprechpartner.
3. Sie bekommen mentale, seelische oder körperliche Probleme – jedes Problem, egal ob Phobie, Depression, Asthma, Migräne, Krebs, Burn-out, Reizdarm, was auch immer, hat, mit ganz wenigen Ausnahmen, seinen Ursprung im Unterbewusstsein (solange Sie nicht irgendwelchen Giften ausgesetzt waren, die es verursacht haben).
Das mag jetzt seltsam klingen, aber Stress, in welcher Form auch immer, ist Wegbereiter für alle diese Symptome. Wie der Mensch Stress wahrnimmt, verarbeitet oder abbaut, ist von Person zu Person unterschiedlich. Wie der Körper oder die Psyche auf Stress reagiert – jeder Mensch ist individuell, und so sind es auch die Auslöser für die Symptome. Es gibt höchstens Häufungen, warum verschiedene Menschen die gleichen Symptome haben.
Oft, aber natürlich nicht immer, liegt zum Beispiel bei Anorexie der Ursprung in einem sexuellen Übergriff in der Kindheit. Wie gesagt, nicht immer, aber es lässt sich eine Häufung feststellen. Es wäre jedoch falsch, eine Sitzung unter diesem Aspekt zu starten, dann läuft man Gefahr, den wirklichen Grund zu verpassen und das Problem nicht wirklich aufzulösen. Sätze wie »Ihr Problem kommt sicher von einem Übergriff« sind brandgefährlich, unseriös und werden nur von verantwortungslosen, unfähigen oder überforderten Therapeuten geäußert. Solche Aussagen können ganze Hexenjagden in Familien oder deren Umfeld auslösen, geschweige denn von den negativen Gefühlen und Gedanken, die dabei im Klienten entstehen können. Leider gibt es immer noch Therapeuten, die solche oder ähnliche Aussagen machen, und das ist einfach nur verantwortungslos, reine Spekulation.
»Wichtig: Solange Sie nicht damit geboren wurden, so lange kann Ihnen Hypnose dabei helfen, Ihre Probleme zu lösen oder zu lindern.«
Wie überall gibt es Grenzen, aber je früher ich mit der Hypnose den Genesungsprozess unterstützen kann, desto besser sind die Chancen auf Erfolg. Auf jeden Fall würde ich versuchen, jede noch so schlimme Krankheit mit Hypnose zu unterstützen und zu begleiten. Garantien gibt es keine, aber wenn der Geist in Harmonie gebracht wurde, kann auch der Körper viel besser heilen.
Ich schätze, dass circa 80% aller körperlichen Krankheiten ihren Auslöser durch ISEs (siehe Seite 96 ff.) im Unterbewusstsein haben. So lange ich jedoch diese ISEs nicht aufgelöst habe, so lange kämpfe ich nur auf der Symptomebene und verpasse, das Übel an der Wurzel zu packen. Es mag sehr sinnvoll sein, ein Krebsgeschwür zu entfernen, das ist das, was wir auf der rein körperlichen Ebene tun können und es rettet auch ganz viele Leben, aber die mentale Komponente zu vernachlässigen, wäre falsch. Sie ist zumeist genauso wichtig. Nur weil der Krebs entfernt wurde, ist die mentale Komponente – eine Voraussetzung für die Entstehung von Krebs – noch lange nicht wieder in Balance.
Der Einsatz von Medikamenten kann ebenfalls sehr sinnvoll sein, ist aber in ganz vielen Fällen reine Symptombehandlung. Nach einer erfolgreichen Hypnosesitzung können sehr oft die Medikamente abgesetzt oder neu dosiert werden, da je nachdem signifikante Veränderungen stattgefunden haben. Wenn jemand Antidepressiva nimmt und sich nach der Hypnose nicht mehr depressiv verstimmt fühlt, ja, dann sollte man mit dem Arzt über Neudosierung, Ausschleichen oder Absetzen sprechen.
Eine genetische Veranlagung wird meist massiv überschätzt. Man weiß heute, dass wir zwar gewisse genetische Veranlagungen haben können, aber ob sie zum Tragen kommen oder nicht, ist durch Studien mit eineiigen Zwillingen längst infrage gestellt. Es ist hinreichend dokumentiert, dass verschiedene Faktoren dafür verantwortlich sind, ob eine Krankheit sich manifestiert oder nicht. Wenn der Mensch lange genug einem oder mehreren Stressfaktoren ausgesetzt war, dann ist es gut möglich, dass das System so geschwächt ist, dass der Körper mit diesen Symptomen reagiert. Ist der Mensch aber mental stark und solide, gibt es auch keinen Grund für solche Symptome, überhaupt aufzutreten. Erst die lang anhaltende Schwächung auf mentaler Ebene begünstigt den Ausbruch solcher Krankheiten überhaupt und Hypnose sowie andere Stresstechniken sind ein hervorragender Schutz dafür, dass es nie so weit kommt.
Mit der Hypnose nehmen wir Einfluss auf die Zellprogrammierung, ja sogar auf die Aktivierung oder Deaktivierung von DNA. So unglaublich das auch klingen mag, aber dem ist definitiv so. Wir sind nicht mehr länger im vererbten Familienfluch (Epigenetik) verfangen, sondern können sehr wohl unser Schicksal mit beeinflussen!
»Ja, diese Krankheit liegt in der Familie.« Das ist für viele schon fast Prophezeiung genug, um zu resignieren, und zu denken, dass sie die Krankheit, die in der Familie häufiger aufgetreten ist, auch befallen wird. Falsch!
Ob jemand krank wird oder nicht, hat wie erwähnt, viel weniger mit der erblichen Veranlagung zu tun, als mit dem, wie jemand aufwächst und lernt, mit Stressfaktoren umzugehen, also mit dem Umfeld, in dem er aufwächst. In Familien werden von einer Generation zur nächsten ganze Empfinds- und Wahrnehmungsmuster weitergegeben. Wie nimmt jemand Stress wahr und wie verarbeitet er ihn? Wir schauen unheimlich viel von unseren Eltern ab, und die haben auch schon viel von ihren Eltern übernommen. Dass dies generationenübergreifend Einfluss hat, liegt auf der Hand. Wir müssen deshalb aber keine Sklaven des Schicksals werden. Wir haben viel mehr Einfluss auf unser genetisches Schicksal, als landläufig bekannt oder angenommen.
Warnhinweis: Ein Hypnotiseur, und das ist mir sehr wichtig zu erwähnen, kann einen Arzt nicht ersetzen, er kann ihn höchstens ergänzen, gerade wenn es um schwere Krankheiten wie Krebs, MS und Ähnliches geht. Medikamente, Impfungen oder ärztlichen Rat aus Prinzip abzulehnen, ist töricht und kann tödlich sein! Die Not von Menschen auszunutzen, ist verwerflich und das trifft auch auf Heilungsversprechen zu. Niemand kann etwas garantieren, wenn es um die wirklich heiklen und sensiblen Themen geht. Ein Hypnotiseur stellt keine Diagnosen – dazu sind wir weder befugt noch befähigt, außer wir haben die entsprechende Ausbildung und sind staatlich anerkannt (Heilerlaubnis). Ein Hypnotiseur hat nicht das Recht, einem Klienten Medikamente zu verschreiben oder die Dosierung zu verändern. Das ist Angelegenheit von Berufsgattungen, die dazu ausgebildet und berechtigt wurden.
Im Zweifelsfall sollte man immer einen Vertrauensarzt konsultieren und den gesunden Menschenverstand walten lassen, jedoch offen bleiben, auch die als alternativ geltenden Methoden in Betracht zu ziehen.
Übrigens erachte ich die Hypnose schon lange nicht mehr als alternative Heilmethode, sondern als Ergänzung mit riesigem Potenzial oder gar als konkreten, vollwertigen Ersatz für viele konventionelle Ansätze.
Vorsichtsmaßnahmen
Symptome und Krankheiten sind Warnsignale, auf die es zu hören gilt und die ernst genommen werden müssen. Der Besuch bei einem Arzt oder dessen Rat zu beherzigen ist daher auf jeden Fall angebracht, speziell wenn Schmerzen im Spiel sind. Da die Hypnose als außergewöhnlich wirkungsvolles Werkzeug gegen Schmerzen eingesetzt werden kann, besteht bei Schmerzlinderung oder gänzlicher Schmerzeliminierung durch Hypnose ohne vorherige medizinische Abklärung die Gefahr, dass eine organische Erkrankung zu spät oder eben gar nicht erkannt wird, was gravierende Konsequenzen haben kann.
Da jedoch bei jeder Erkrankung auch emotionale Hintergründe mitspielen, ist der Einsatz von Hypnose universell angezeigt, sobald abgeklärt ist, was das Problem ist oder was ausgeschlossen werden kann. Die Hypnose