•Eröffne ein Bankkonto (siehe Kapitel „Geschäftskonto“).
•Schreib deinen Business- und Finanzplan (siehe Kapitel „Businessplan“ und „Finanzplan“).
•Entscheide dich für eine Buchhaltungssoftware und/oder eine/n Steuerberater:in (siehe Kapitel „Steuerberater:in“).
•Bewirb dich in Yoga- und Fitnessstudios.
All diese Dinge brauchen nach ihrer Beantragung etwas Zeit. Und Zeit ist ab sofort Geld. Willkommen im Yoga-Business.
2.DIE BEWERBUNGSPHASE LÄUFT.
Es gibt zwei wesentliche Möglichkeiten, dich und deine Dienste bei Yogastudios anzubieten: Du kannst deinen perfekten Yogi-Lebenslauf zusammen mit allen verfügbaren Zeugnissen per E-Mail an alle Studios in deinem Umkreis senden und in einer Sammel-Mail nach einer Woche nachfragen, ob was geht. Oder du besuchst verschiedene Yogaschulen persönlich. Dort, wo es dir gefällt, suchst du das Gespräch mit der Studioleitung und ganz nebenbei erwähnst du, dass du bald (oder bereits) selbst unterrichtest. Vielleicht bietest du gleich an, probeweise zu unterrichten und/oder Hands-On-Assists zu geben.
Rhetorische Frage: Was denkst du, funktioniert besser?
3.VERKAUFE DICH NICHT UNTER WERT.
Auch wenn es legitim ist, als Anfänger:in mal kostenlos in einem Studio zu assistieren (siehe oben): Gewöhne dich nicht daran. Deine Arbeit (das ist Yoga jetzt nämlich für dich) hat einen Wert und der sollte dir auch bezahlt werden. Viele Studios nutzen die Tatsache, dass du noch am Anfang stehst, gerne aus und bieten dir einen verringerten Stundensatz, „weil du ja so viel beim Unterrichten lernen kannst.“ Genau so funktionieren übrigens auch Werbeagenturen, TV-Sender und das Musikgeschäft. Aber nicht mit dir. Du bist jetzt ein knallharter Yoga-Profi und solltest auch als solcher behandelt werden. Die Praxis zeigt: Es ist viel schwieriger, nachträglich an eine „Gehaltserhöhung“ zu kommen, als du denkst. Übrigens nicht nur im Yogageschäft.
4.LEGE GELD FÜR SCHLECHTE ZEITEN ZURÜCK.
Es ist verlockend: Als Yogalehrer:in kannst du fast alles von der Steuer absetzen. Die schicken neuen Yogaklamotten, die Reise zur „Weiterbildung“ nach Goa und natürlich das hippe Elektro-Lastenrad, das du immerhin mit deiner Internetadresse schmückst und so zum Werbeträger machst. Und wer zahlt alles? Das Finanzamt. Nun ja, nicht ganz, denn den Kaufpreis für die schönen Dinge bezahlst erstmal du. Und es kommt noch schlimmer: Am Ende des Jahres will das Finanzamt auf einmal Geld von dir, zum Beispiel die Einkommensteuer. Und im Sommer (Yogalehrer:innen hassen den Sommer dafür ein kleines bisschen) geht dein Konto noch härter an den Dispo, weil viele Yogis lieber ins Freibad als auf die Matte gehen. Darum, und aus vielen anderen Gründen, solltest du jeden Monat etwas Geld zur Seite legen und am Anfang mit den Ausgaben lieber vorsichtig sein. Denn egal, wie gut es gerade läuft: Es gibt immer mal wieder Zeiten, in denen es nur so mittel läuft, und dann brauchst du deine Reserven.
5.SCHREIBE GENAU AUF, WAS DU TUST.
Zeit und Raum sind relativ. Und genauso verhält es sich mit dem Gedächtnis. Du magst dir zwar die Sanskrit-Bezeichnungen von 170 Yogahaltungen merken können, aber weißt du noch, wie viele Tage du letztes Jahr gearbeitet hast? Wahrscheinlich eher nicht. Also dokumentiere am besten deine Yogastunden, deine „Urlaubstage“, Krankentage und so weiter in deinem Kalender. So kannst du glaubhafte Auskünfte geben, wenn das Finanzamt es mal wieder genauer wissen will.
6.HALTE (DAUERHAFT!) ORDNUNG. WIRKLICH!
Genau wie deinen Kalender solltest du deine Finanzen im Griff haben – mit einer ordentlichen Buchhaltung. Sammle deine Belege für Ausgaben und Einnahmen und erfasse sie regelmäßig (zum Beispiel an jedem ersten Freitag im Monat) in deinem Buchhaltungssystem/-programm/-menschen. Die Erfahrung zeigt: Wenn du zu lange damit wartest, wirkt der Stapel mit Quittungen immer bedrohlicher. Und er ist es auch: allein das Eingeben von 20 Belegen kann einem echt den Tag versauen.
PROFI-TIPP
Auf dein Yoga Teacher Training kannst du dich körperlich vorbereiten: Durch viel Yogapraxis und – ganz banal – auf dem Boden sitzen. Du wirst im Teacher Training viel Yoga praktizieren und stundenlang im Schneidersitz verweilen und zuhören. Das vorher zu üben, hört sich banal an – macht in der Praxis aber wirklich Sinn.
DER BUSINESSPLAN
KEIN BUCH MIT SIEBEN SIEGELN
DAS KAPITEL IN DREI SÄTZEN
•Du kannst sehr viel Zeit mit deinem Businessplan verbringen. Oder sehr wenig.
•Das Yoga-Business hat relativ feste Rahmenbedingungen, die nicht zuletzt von den Studios abhängen, in denen du unterrichtest.
•Du solltest mindestens ein knappes Konzept davon haben, was du als Yogalehrer:in planst.
KEIN BUSINESS OHNE PLAN
Die Meinungen zu Businessplänen gehen auseinander: Die einen feilen noch Jahre nach der Unternehmensgründung rückwirkend an ihrem Konzept. Die anderen
„machen einfach ihr Ding“ und kommen dabei erstaunlich gut zurecht. Vorneweg: Alle Wege haben ihre Berechtigung. Wenn du der Typ bist, der alles genauestens durchplanen muss, bevor er es angeht: Schreibe den detailliertesten, durchdachtesten, zu Ende formuliertesten Businessplan aller Zeiten! Die Mutter aller Businesspläne. Das Yoga Fucking Sutra der Betriebswirtschaftslehre! Wenn du hingegen eher ein spontaner Mensch bist und auf eine Mischung aus Gottvertrauen und Schicksalskraft setzt, kannst du gerne auch diese kostenlose Vorlage als Businessplan verwenden:
1.Yoga Teacher Training
2.Yoga unterrichten
3.Rechnungen schreiben
Wenn dir das zu wenig ist, beziehungsweise du deine Selbstständigkeit etwas ernsthafter angehen willst, solltest du auf alle Fälle wissen: Du gründest ein Business, das es so schon tausendfach gibt. Das Meiste wirst du weder beeinflussen noch neu erfinden können. Dennoch gibt es einige wenige Punkte, die tatsächlich entscheidend sind für deinen geschäftlichen Erfolg. Der ultimative 10-Minuten-Yogi-Businessplan zeigt dir, welche das sind.
KARMA-CONTENT
Der ultimative 10-Minuten-Yogi-Businessplan
inkl. Ausfüll-Vorschlägen
1.ZUSAMMENFASSUNG
Ich möchte Yogaklassen und -workshops unterrichten und anderen Menschen ermöglichen, einen sanften Weg der gesunden Transformation zu gehen.
2.MARKT- UND WETTBEWERBSANALYSE
In meiner Stadt gibt es keinen Mangel an guten Yogalehrer:innen. Allerdings gibt es fast keine Yogalehrenden, die folgende Zusatzqualifikation mitbringen:
Deine ultimative Superkraft hier einfügen, z.B. Sportart, Sprache,