Das Lehrwerk gibt die Rahmenbedingung vor, dass die SuS sich im Ausland befinden. Vorausgesetzt wird dabei, dass sowohl Patient/in, als auch Arzt/Ärztin recht gut Englisch können. Als Variante kann das Gespräch aber auch unter der Bedingung gespielt werden, dass der Arzt/die Ärztin keinerlei Englisch kann, sondern eben gibberish spricht.Aufwärmübung: Patient information sheets (3er-Gruppen). S1 denkt sich einen fiktiven Namen eines Medikaments aus (‚liest‘ ihn auf gibberish vor). S2 ‚übersetzt‘ den Namen bzw. erklärt auf Englisch, wofür/wogegen das Medikament ist. S3 ‚liest‘ mögliche side effects vor, denkt sich diese tatsächlich also aus, inspiriert von dem was S1 und S2 gesagt haben.Improvisation „At the doctor's in Gibberishland“: S1 kommt als patient zum doctor S2, der/die nur gibberish spricht. S1 trägt seine/ihre Beschwerden vor. Der Arzt/die Ärztin (die der Einfachheit halber Englisch durchaus verstehen) stellt S1 Fragen und gibt Ratschläge auf gibberish. Zwei Arzthelfer/innen S3 und S4 übersetzen abwechselnd das, was der Arzt/die Ärztin sagt.
4 Abschließende Überlegungen
Selbstverständlich eignen sich all diese Techniken und Tricks nicht nur für die Arbeit mit dem Lehrwerk, sondern können auch die Beschäftigung mit Lektüre bereichern. Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von Impro-Techniken ist in jedem Fall, dass die Lehrkraft eine spielerische Gesamtsituation schafft, in der für die SuS klar ist, dass sie sich in einem bewertungsfreien Raum bewegen, in dem Experimentieren und auch Blödsinn ausdrücklich erwünscht sind. Gleichzeitig sollte die Lehrkraft den Gesamtablauf der Aktivitäten so fest im Griff haben, dass ein gemeinsames Lernen möglich ist und nicht durch reines Geblödel gestört wird. Wer Impro-Techniken wie die hier beschriebenen einsetzen möchte, muss keine schauspielerische Ausbildung vorweisen. Eine gewisse Bereitschaft, mit der Stimme und mit dem Körper zu spielen ist aber sicher von Vorteil.
Was bedeutet der Einsatz von Impro-Techniken für die Rolle der Schülerinnen und Schüler? Sie erhalten die Chance, im fiktiven Rahmen alternatives Rollenverhalten auszuprobieren. Übungen mit Impro-Techniken funktionieren aber auch nur, wenn die SuS sich aktiv körperlich und verbal beteiligen. Alle Impro-Übungen basieren auf Interaktion der Spielenden und fördern dadurch die Kooperation.
Um zum Vergleich mit den aufgemotzten Autos zurückzukommen: Impro-Techniken bringen nicht nur etwas Abwechslung in den Unterricht und setzen ihm sozusagen einen Heckspoiler auf, den eigentlich keiner braucht. Mit Impro-Techniken kann am Herz der kommunikativen Kompetenz herumgeschraubt werden: nämlich der Fähigkeit, das Gelernte tatsächlich auch anzuwenden und zwar in möglichst vielen verschiedenen Situationen.
Literatur
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Ashford, Stephanie et al. (2008b). Lehrerbuch Green Line New 6, Ausgabe für Bayern. Stuttgart: Klett.
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Maley, Alan/Duff, Alan (2005). Drama Techniques. A Resource Book of Communication Activities or Language Teachers. 3. Aufl. Cambridge: CUP.
Schewe, Manfred (1993). Fremdsprache inszenieren. Zur Fundierung einer dramapädagogischen Lehr- und Lernpraxis. Oldenburg: BIS-Verlag.
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Tschurtschenthaler, Helga (2013). Drama-based Foreign Language Learning. Encounters between Self and Other. Münster: Waxmann.
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