Sie fühlen sich kompetent und handlungsfähig.
Sie füllen Ihre Zeit mit sinnstiftenden Tätigkeiten.
Sie lösen Probleme und Konflikte ruhig und gelassen.
Sie verfolgen Ihre eigenen Ziele.
Sie übernehmen Verantwortung für Ihre Entscheidungen.
Sie sind unabhängig von der Meinung und Bewertung anderer.
Wenn Sie von sich selbst überzeugt sind, werden Sie auch andere überzeugen können. Wenn Sie wissen, was Sie wert sind, verkaufen Sie sich nicht mehr unter Wert. Um Ihr Selbstbewusstsein und Ihren Selbstwert zu stärken, können Sie folgende drei Übungen ausprobieren:
Das Selbstwert-Mantra: Formulieren Sie einen persönlichen Satz, mit dem Sie Ihren Wert beschreiben. Feilen Sie so lange an diesem Satz, bis er genau das enthält, was Ihnen wichtig ist, und bis er richtig gut zu Ihnen passt. Der Satz sollte ausschließlich positiv formuliert sein (also nicht etwas enthalten, was Sie nicht sind) und die Gegenwartsform nutzen (also nicht sagen, was Sie einmal waren oder irgendwann sein werden). Beispiele könnten sein: »Ich bin zuverlässig, kompetent und genau die richtige Frau am richtigen Platz.« Oder: »Ich bin einfühlsam, hilfsbereit und stark; wer Sorgen hat, kommt voll Vertrauen zu mir.« Oder: »Ich bin der beste Werkzeugmacher in der ganzen Firma und weiß genau, wie alles funktioniert.« Schreiben Sie sich diesen Satz auf und sagen Sie ihn mindestens dreimal täglich, gern öfter und unbedingt laut. Sie können ihn auch als Bildschirmschoner nutzen oder als Begrüßungssatz in Ihr Handy programmieren.
Regelmäßiges Eigenlob: Das Sprichwort »Eigenlob stinkt!« ist fatal, wenn es dazu führt, dass man seinen eigenen Wert unterschätzt. Wenn Sie mit diesem Sprichwort groß geworden sind, sollten Sie sich künftig regelmäßig loben, damit Ihr Selbstwertgefühl steigt. Formulieren Sie das Lob an sich selbst so konkret wie möglich, zum Beispiel: »Diese Schulstunde habe ich besonders gelungen gestaltet, weil ich die stillen Schüler optimal eingebunden habe und meine Begeisterung für den Stoff auf alle übergesprungen ist. Das habe ich toll gemacht.« Seien Sie großzügig mit sich und sparen Sie nicht mit Lob. Auch hier gilt: mindestens dreimal am Tag, gern öfter.
Die Selbstwertliste: Legen Sie eine Liste der Dinge an, die Sie gut können, die Sie an sich mögen und mit denen Sie Erfolg haben. Am Anfang werden vermutlich erst mal nur drei bis fünf Punkte auf Ihrer Liste stehen. Seien Sie zuversichtlich: Ihnen werden täglich mehr Punkte einfallen. Ergänzen Sie die Liste regelmäßig und lesen Sie sie immer wieder von vorne bis hinten durch. Das Fazit dieser Übung liegt auf der Hand: Sie sind fantastisch.
Sie sind ein unverwechselbares Individuum, das mit Talenten und Begabungen ausgestattet ist und durch Herkunft, Erziehung sowie besondere Erfahrungen geprägt ist. Ihre Entscheidungen und Handlungen gestalten die Welt mit und Sie hinterlassen Spuren im Leben Ihrer Mitmenschen.
Alles, was Sie tun, hat Auswirkungen auf Ihre Umwelt. Je älter Sie werden, desto mehr haben Sie bereits erlebt, geleistet, durchlitten, gestaltet und verändert. Ihr Wissen und Ihre Erinnerungen sind die Basis Ihrer Selbstwirksamkeit, also der Zuversicht, dass Sie etwas bewirken können. Das setzt einen Kompetenzkreislauf in Gang, den Sie mit folgenden Ermutigungen verstärken können:
Das schaffe ich auch noch.
Alles halb so wild!
Dabei bleibe ich ganz locker.
Leichteste Übung.
Das geht bestimmt gut.
Je deutlicher Sie Ihre Kompetenz spüren, desto größer wird Ihr Selbstvertrauen. Wenn Sie wissen, was Sie allein schaffen, können Sie sich auch erlauben, in anderen Bereichen Unterstützung einzuholen und um Hilfe zu bitten. Denn niemand schafft alles allein, viele Herausforderungen sind besser zu meistern, wenn man gemeinsam anpackt. Aus Ihrem Selbstvertrauen heraus knüpfen Sie ein tragfähiges Netzwerk, auf das Sie sich verlassen können, wenn es im Leben wieder einmal eng wird.
Schwächen liebevoll akzeptieren
Je mehr Sie sich auf Ihre Stärken konzentrieren, desto müheloser und erfolgreicher meistern Sie Ihren Alltag. Vielleicht haben Sie sich bislang jedoch mehr mit Ihren Schwächen beschäftigt und versucht, all das auszugleichen, was Sie nicht gut können. Oder Sie spüren inneren Widerstand wenn es darum geht anzuerkennen, dass Sie bestimmte Stärken haben, während Sie auf anderen Feldern nicht so stark sind. Setzen Sie sich offen und ehrlich damit auseinander – Sie haben nichts zu verlieren. Im Gegenteil: Sie gewinnen weitere Einsichten und können Ihre Energie sinnvoller einsetzen. Denn gegen eine Schwäche oder einen Widerstand anzukämpfen, kostet zumeist viel Kraft, über die Sie dann auf anderen Gebieten nicht mehr verfügen können. Gehen Sie freundlich und akzeptierend mit Ihren Schwächen um: Seien Sie bei der Wahl der Bezeichnung für eine gering ausgeprägte Stärke (landläufig auch als Schwäche bezeichnet) nicht allzu streng mit sich, sondern suchen Sie ein versöhnliches Wort für die jeweilige Schwäche. In Tabelle 3.1 stelle ich Ihnen 24 verschiedene Stärken vor, deren Gegenteil (auch Schwäche genannt) positiv und versöhnlich umformuliert wird.
Stärke | Schwäche | positive Umformulierung |
---|---|---|
Teamfähigkeit | Einzelgängertum | sich selbst genug sein |
Fairness | Ungerechtigkeit | Blick für Unterschiede haben |
Führungsstärke | Führungsschwäche | sich leiten lassen können |
Umsicht | Draufgängertum | Risikofreude |
Bescheidenheit | Unbescheidenheit | Ehrgeiz |
Selbstkontrolle | Maßlosigkeit | Genussfreude |
Ehrlichkeit | Verlogenheit | Diplomatie |
Mut | Feigheit | Vorsicht |
Beharrlichkeit | Sprunghaftigkeit | Abwechslungsfreude |
Neugier | Routine | Beständigkeit |
Lernfreude | Lernverweigerung | intellektuelle Genügsamkeit |
Urteilsvermögen | Gutgläubigkeit | Unvoreingenommenheit |
Weitsicht | Engstirnigkeit | rasche Entscheidungen treffen können |
Wertschätzung | Geringschätzung | aufs Wesentliche konzentriert sein |
Dankbarkeit
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