Best of Interior 2021. Ute Laatz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ute Laatz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783766725691
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Wohnfläche: 120 qm

       Gesamtfläche: 120 qm

       Fertigstellung: 2020

      „Gutes Design kombiniert rationale, logische Planungen mit verspielten Kontrasten von Materialien und Formen.“

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      ESTER BRUZKUS UND PETER GREENBERG

      ESTER BRUZKUS ARCHITEKTEN

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      Der Wohnbereich dekliniert die Farbwelt des Ambientes. Dabei greift das Sofa den Messington des Kamins auf, das Rosa des Travertins spiegelt sich im Teppich.

      Kamin Entwurf Ester Bruzkus Architekten, Realisation Kaminfabrik Hausmann Teppich „Rocktail“ Ferreira De Sá

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      Eine der Boxenwände beherbergt die Küche. Der grüne Naturstein greift für ein maximales Maß an Understatement das Grün der Lackierung auf.

      Küche Entwurf Ester Bruzkus Architekten

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      Ein Detail, an dem man sich nicht sattsehen kann. Die feine Rillenstruktur der Schrankfronten bereichert das subtile Spiel mit Oberflächen.

      Einbauschrank Entwurf Ester Bruzkus Architekten

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      Die äußere Hülle der Green Box dient zugleich als Hausbibliothek. Der kleine Abstand zur Decke macht das Konzept deutlich, den Raum als Ganzes wahrnehmen zu können.

      Essstühle „Afteroom Dining“ Menu Leuchten PSLab Stuttgart

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      Am dem Eingang und Wohnraum gegenüberliegenden Ende hat man von der Terrasse einen einzigartigen Blick über Berlin. Semitransparente lange Vorhänge filtern das Licht.

      Wandfarbe „Icons“ Caparol

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      Das Kopfteil des Bettes ist ein wahres Kunstwerk. Sein Bezugsstoff wurde nach einem Entwurf aus den 1940er-Jahren des Architekten Josef Frank gefertigt.

      Stoff „Teheran“ Svensk Tenn

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      Ein Blick ins Badezimmer auf der rückwärtigen Seite der Box. Als grafisches Element dient hier der Kreis, der sich in Spiegel und den Türgriffen wiederholt.

      Armaturen Vola Einbauschränke Entwurf Ester Bruzkus Architekten

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      Der Eingangsbereich hat sich mit Wänden und Decke aus Sichtbeton seine coole Anmutung bewahrt. Verspiegelte Flächen reflektieren das raumbestimmende Grün, der helle Eichenboden schafft Wohnlichkeit.

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      Bei aller formalen Schlichtheit kommt die Exklusivität nicht zu kurz. Dafür sorgt im Bad allein der marmorne Waschtisch.

      • ANERKENNUNG •

       Moser und Hager Architekten

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       EINE LAUDATIO VON

       Stephan Vary

      Der Saal mit seiner neobarocken Decke springt natürlich sofort ins Auge. Die behutsam restaurierte Decke lässt den Blick unweigerlich nach oben wandern, ja der Blick wird in den runden Vignetten gar überhöht, die malerisch die Perspektive in einen klar blauen Himmel ausweiten, auf dem heute wie vor 200 Jahren Schwalben ihre Kreise ziehen. Das hat etwas geradezu Feierlich-Sakrales: Der Raum an sich ist Luxus, nicht teure Möbel und Oberflächen. Was hier überzeugt, ist aber nicht allein der historische Bestand, sondern, wie es Anna Moser und Michael Hager gelungen ist, eine wechselseitige Beziehung zwischen dem alten Gebäude und modernem Interior Design aufzubauen. Das Haus ist kein Museum, sondern an die Bedürfnisse einer vierköpfigen Familie im 21. Jahrhundert angepasst. Alt und neu beeinflussen sich gegenseitig mit spielerischer Leichtigkeit. So entstehen gleichsam Kontraste und Harmonie, die sich durch die gesamte Wohnfläche ziehen und die das Resultat eines dynamischen Gestaltungsprozesses sind, bei dem sich das Architektenpaar von der fortschreitenden Renovierung leiten und inspirieren ließ. Moser und Hager selbst sprechen von einer Entdeckungsreise, auf die sie sich begeben haben. Dieser Entdeckergeist ist sehr präsent und verwandelt die Raumgestaltung in ein kartografisches Unterfangen, bei dem die vorgefundene Substanz als Landkarte dient, um den Kurs abzulesen. So tauchen etwa die Kreisformen der Deckenbemalung wieder im Design von Badezimmer- oder Küchenelementen auf. Eine derart symbiotische Formsprache wird zusätzlich verstärkt und akzentuiert, indem immer wieder Stellen unrenoviert gelassen wurden. Als Spuren der Zeit verweisen sie darauf, wie sehr Geschichte tatsächlich etwas mit Schichten zu tun hat, die es im wörtlichen Sinn freizulegen gilt, um sie sichtbar zu machen, obwohl sie immer schon da sind. So ist das Konzept zukunftsweisend, gerade weil es seine eigene Zeitlichkeit zu thematisieren weiß und vergangene Bauweisen würdigt, ohne dabei auf zeitgemäße Interventionen zu verzichten. Ich verbeuge mich und gratuliere Anna Moser und Michael Hager für dieses gelungene Projekt!

       Ein Haus wie gemalt

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      MOSER UND HAGER ARCHITEKTEN // LINZ

      Zentrum zahlreicher kleiner Dörfer, die sich wie Stecknadelköpfe auf der Landkarte Oberösterreichs verteilen, ist immer der Marktplatz, um den sich seit Jahrhunderten das Leben der kleinen Gemeinden gedreht hat. Allerdings ist dieser Zustand längst im Wandel, jüngere Leute wandern in die großen Städte ab und die schönen alten Häuser laufen Gefahr, langsam zu veröden. Höchste Zeit, die architektonischen Perlen zu entdecken und durch innovative Ideen zu neuem Leben zu erwecken. Auch diesem Gebäude aus dem 15. Jahrhundert drohte das Schicksal, irgendwie nicht mehr in die Zeit zu passen. Aber zum Glück ist die nächste Generation der Gastwirte ein Architektenpaar, das in dem 100 Quadratmeter großen Wirtshaussaal und den angrenzenden Räumen in der ersten Etage Potenzial für ein modernes, zeitgemäßes Wohnprojekt für sich und seine beiden Kinder sah. „Was uns hier genau erwartete, wussten wir auch nicht, aber unsere Liebe zum Altbestand und die Lust an der Auffindung historischer Elemente hat uns regelrecht getrieben“, gibt Hausherrin Anna Moser unumwunden zu. Da diese Elemente unter unzähligen Schichten mehr oder weniger gelungener Renovierungsversuche verborgen lagen, haben sich Anna Moser und ihr Mann Michael Hager Hilfe von einem erfahrenen Restaurator geholt. „Er konnte uns die Geometrie der Saaldecke aus historischer Sicht erklären und Vermutungen anstellen, wo sich die