Die Invasion. Hans-Peter Vogt. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Hans-Peter Vogt
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Современная зарубежная литература
Год издания: 0
isbn: 9783942652452
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erwischt, wo die Xorx die Schallwellen abgeschaltet haben. Vielleicht lag auch die Höhle in einem toten Winkel, so dass die Xorx sie mit ihren Wärmebildkameras nicht erfassen konnten.

      4.

      Fünf andere Gruppen haben eine andere Strategie. Nachdem die akkustischen Wellen aufgehört haben, wagen sie sich ins Freie.

      Sie “sehen”, wie die Flotte in den äußeren Gürtel eindringt.

      Sie sehen, wie die Schiffe landen. Sie sehen, wie tausende von Soldaten mit Unterstützung von gepanzerten Maschinen und Echsen die Transportschiffe und die Zerstörer verlassen, um den Planeten endgültig in ihren Besitz zu nehmen, und alles zu zerstören, was sich ihnen in den Weg stellt.

       Teil 2.

       Der Kampf um den Planeten Cantara

       1. Die zweite und dritte Angriffswelle der Xorx

      1.

      Protaxa sitzt in der Kommandozentrale seines Raumschiffes. Er ist verantwortlich für den Erfolg der Operation und für die Besiedlung des Planeten.

      Die Xorx haben schon seit Jahrzehnten Sichtgeräte auf den Planeten Cantara gerichtet. Sie wissen sehr gut, was dort alles zu finden ist. Sie haben hochauflösende Wärmebild- und optische Kameras. Sie verfügen über Sonare und elektromagnetische Messgeräte.

      Die Xorx wissen, dass es auf diesem Planeten eine intelligente Lebensform gibt, aber sie haben bisher nur mit Hilfe der Wärmebildkameras und der elektromagnetischen Messgeräte diese Ansammlungen von Zellen sehen können, die sich ständig verändern, und manchmal komplett von den Bildschirmen verschwinden. Das ist für die Xorx bisher nicht erklärbar.

      Der erste Angriff ist erfolgreich verlaufen. Die Xorx haben auf ihren Monitoren verfolgen können, wie eine der Wärmequellen nach der anderen erlischt. Protaxa ist hoch zufrieden. Jetzt gilt es, alles aufzuspüren, was dort unten den Weg in Verstecke gefunden hat. Noch wissen die Xorx nicht einmal, wie diese intelligente Lebensform aussieht, und von ihren gewaltigen Fähigkeiten haben sie auch keinen Schimmer.

      2.

      Die Xorx sind Zweibeiner, mit Händen und Füssen und einem überdimensionalen Kopf. Das Gehirn ist nur durch eine Art Lederhaut geschützt, die gut durchblutet ist. Das ist einer der Schwachpunkte der Xorx, und so benutzen sie seit Jahrhunderten eine Art Helm, der mit Elektroden an das Gehirn angeschlossen ist, um Steuerungsimpulse direkt in die Armierungen an den Händen zu senden.

      In Kriegszeiten - so wie jetzt - tragen die Xorx einen Panzer.

      An Brust, Rücken und Hüfte gibt es zusätzliche Feuerwaffen, die sie durch Gehirnströme aktivieren können.

      Die Xorx sind furchteinflösende Gegner. Zu den Trainingsmethoden der Krieger gehören neben der körperlichen Ertüchtigung auch Unterricht in Strategie, Waffentechnik, und digitalen Verfahren. Die Feuerwaffen sind effektiv. Zu der regulären Ausrüstung gehören Laserpistolen, aber sie können auch Explosionsmunition einsetzen.

      Ihre Raumschiffe sind technikstrotzende Killer.

      Allerdings haben die Xorx auch ein paar Schwächen. Ihr Lebenszyklus ist auf 50-60 Jahre begrenzt. Um sich zu vermehren, müssen sie ihre Rüstung größtenteils ablegen und werden dann verwundbar. Ihre Raumschiffe können zwar mit knapper Lichtgeschwindigkeit unterwegs sein, aber Angriffe auf weit entfernte Ziele sind durch die Lebenserwartung der Krieger begrenzt. Sie können zwar Ziele in Entfernungen von 20 oder 30 Lichtjahren angreifen, aber dann müssen sie sich unterwegs vermehren, um ihre Kinder oder Enkel auf ihren Planeten zurückzuschicken. Ein einzelnes Leben reicht für einen solchen Kriegszug nicht aus.

      So hatten die Xorx bisher nur Planeten erobern können, die in relativer Reichweite von ihrem Heimatplaneten liegen.

      Cantara ist für sie bereits ein weit entfernter Planet. Die erwachsenen Krieger würden die Heimat nicht lebend wiedersehen. Die Kleinkinder, die sie beim Antritt ihrer Reise eingeladen haben, sind bereits im Mannesalter. Sie wurden unterwegs durch die Xorx erzogen und ausgebildet. Sie haben auch Frauen an Bord und neue Kinder, die sie auf Ihrer Reise gezeugt haben. So lange hat die Reise nach Cantara gedauert. Es gibt sogar Lehrer, welche die Kinder auf der Reise unterrichtet haben.

      Die Xorx werden sich auf Cantara niederlassen, dort wieder neue Kinder zeugen, sie in ihrem Sinne erziehen und manche von ihnen später auf ihren Heimatplaneten zurückschicken.

      Die Kommunikation mit dem Heimatplaneten ist kein Problem. Die Xorx haben ein einmaliges System gefunden, Informationen mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit zu verschicken. Sie sind ein Volk, das weit intelligenter ist, als wir Menschen auf unserer Erde.

      Die Großraum-Flotte, die von Protaxa kommandiert wird, besteht nicht nur aus 20 Kriegsschiffen, sondern sie umfasst auch dreissig Fracht- und Versorgungsschiffe, die Nahrung und Gerätschaften mit sich führen, sowie die Wohntrakte für Frauen und Kinder an Bord haben. Sogar eine Schule gibt es.

      Die Lehrer sind mit den anderen Raumschiffen vernetzt über ein digtales System aus Computern, Kameras und Hologrammen. Natürlich gibt es auch Gehege für die verschiedenen Tiere, sowie Labore und Schlachträume. Sogar eine Abfüllanlage gibt es, um Schlachtfleisch in Behälter abzupacken.

      Zunächst gilt es, diesen Planeten zu erobern. Für Protaxa und seine Crew ist das lebensnotwendig. Für einen Rückweg der kompletten Flotte haben sie nicht genug Nahrung an Bord und schon gar nicht den erforderlichen Treibstoff, obwohl die Flotte mit Sonnensegeln bestückt ist. Sie werden diesen Planeten also zunächst besiedeln müssen, um Nahrungsmittel anzubauen, und um selbst zu überleben. Erst dann können sie damit beginnen, die Rohstoffvorkommen von Cantara auszubeuten, um sie mit ferngelenkten Transportschiffen zu ihrem Heimatplaneten zurückzusenden, wo diese Rohstoffe dringend gebraucht werden, um die Infrastruktur und die Produktion am Laufen zu halten. Sie wissen auch, dass bereits einige Frachtschiffe auf dem Weg sind, die in fünf oder zehn Jahren auf Cantara landen werden, um weitere Rohstoffe aufzunehmen.

      3.

      Protaxa hat an den Bildschirmen verfolgt, wie der äußere Energieschirm des Planeten zusammenbricht. Jetzt befiehlt er, dass die Zerstörer in die Athmosphäre des Planeten eindringen.

      Sie finden keinen Widerstand. Sie verteilen sich in einem Gürtel rund um die fruchtbare Zone. Sie richten ihre Messsuchsysteme auf den Planeten. Da gibt es kein Leben. Dennoch sind die Kapitäne vorsichtig.

      Sie öffnen die Schleusen und schicken Dutzende von bemannten Flugobjekten aus, um jede noch so kleine Bewegung auf der Oberfläche zu registrieren.

      Sie schicken Luftlandetruppen und Wissenschaftler, um die Zerstörungen an der Oberfläche zu untersuchen. Sie erhalten bald die Rückmeldung, dass die Späher Hunderte von graubraunen und leblosen Zellansammlungen entdeckt haben. Außerdem gibt es Zehntausende von verendedeten Tieren. Zweibeiner, Vierbeiner, Vögel und Fische in allen Formen und Größen.

      Protaxa ordnet an, einige der graubraunen Zellansammlungen einzusammeln und in die Labore zu schaffen. Die Untersuchungen bestätigen, dass es sich hierbei um tote Lebewesen einer bisher unbekannten Gattung handelt. Diese pfannkuchenartigen Gebilde aus Schleim bestehen aus hochentwickelten Zellen und Synapsen, und sie sind um ein vielfaches größer als die Gehirne der Xorx-Krieger.

      Die Wissenschaftler an Bord bestätigen den Verdacht. Das hier waren die Bewohner, die den äußeren Ringwall um den Planeten gezogen hatten. Mit ihrem Tod war der Ringwall aus Energie zusammengebrochen.

      Die Wissenschaftler hatten den Planeten längst grob vermessen, und in verschiedene Sektoren aufgeteilt. Nach drei Tagen finden die Wärmebildkameras in Sektor B 321 die erste neu aufkeimende Energie.

      Protaxa befiehl die Quelle sofort auszuschalten.

      Die Flieger aktivieren ihre Laserkanonen und beschiessen den Sektor B 321, bis die Energiepunkte von den Wärmebildkameras verschwinden. Auch dann halten sie nicht inne. Sie verbrennen