In der Forschung wird diskutiert, ob ein (auch rabbinischrabbinisch bezeugtes) Verbot individueller Studienlektüre25 am SabbatSabbat oder nicht vielmehr ein Gebot26 vorauszusetzen ist. Das erste Verständnis hängt von der Ergänzung לו[אף, das zweite davon ab, dass man לו als Endung eines Verbs in der 3. Person Plural versteht.27 Dann wäre möglicherweise eine Situation wie in 1QS 6,7 (s. o.) vorausgesetzt und das dort Gesagte gilt auch hier. Wenn die Stelle aber ein Verbot voraussetzte, wäre ein Regelungsbedarf vorhanden, der im Umkehrschluss eindeutig belegt, dass individuelle Studienlektüre am Sabbat praktiziert wurde und dies möglicherweise das Gruppenleben beeinträchtigte.
„[… eine Roll]e eines BuchesBuch, zu le[sen] sein GeschriebenesSchriftGeschriebenes (?) am Tag [des Sabbats] (5) […] sie sollen lesen [und] in ihnen lernenLernen“ (4Q264a I [Frg. 1] 4–54Q264a I [Frg. 1] 4–5 par 4Q421 13+2+8 2–34Q421 13+2+8 2–3 [?]).28
Eine plausible Deutung dieses Abschnitts, die aber wegen er Abhängigkeit von einer unsicheren Ergänzung hypothetisch bleibt, bietet der Herausgeber J. Baumgarten. Er vermutet, dass der erste Teil der Bestimmung das KorrekturlesenKorrektur (s. auch Evaluation) am SabbatSabbat, das mit Schreibtätigkeit verbunden ist, (vor dem Hintergrund des Arbeitsverbotes) verbietet; die zweite Bestimmung dagegen das Schriftstudium sowie Lehren und LernenLernen am Sabbat erlaubt.29 Auf der Grundlage einer anderen Ergänzung des Textes und in Analogie zu ihrer Deutung von 2Q251 1–2 52Q251 1–2 5 gehen dagegen V. Noam and E. Qimron davon aus, dass die erste Bestimmung das individuelle Lesen am Sabbat verbietet und Lesen und Studieren nur in Gemeinschaft gestattet.30 Unabhängig von der Unsicherheit der Rekonstruktionen und damit verbundenen Deutungen, belegt der Text die Existenz individuell-direkteLektüreindividuell-direktr Studienlektüre am Sabbat; ein gottesdienstlicher Rahmen für die zweite Bestimmung anzunehmen, ist jedoch auch hier nicht naheliegend.31 Insgesamt warnen diese Überlegungen vor generalisierenden Aussagen über den „oralen“ Charakter der Texte von Toten Meer und einer eindimensionalen Verknüpfung mit kollektiv-indirektenRezeptionkollektiv-indirekt Formen der Rezeption.32
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